Werbung

Pressemitteilung vom 07.04.2023    

NABU Hundsangen: Ist Artenrückgang in Agrarlandschaft unvermeidlich?

Die Naturschutzbund-Gruppe Hundsangen (NABU) hatte am 27. März zu einem Vortrag ins Foyer der Ollmersch-Halle nach Hundsangen eingeladen. Diesmal ging es bei der Veranstaltung um den Insektenrückgang und zur Bedeutung von Brachflächen und Kleinstrukturen wie zum Beispiel Wegränder in der ausgeräumten Agrarlandschaft.

Tagpfauenauge. Fotos: Marcel Weidenfeller

Hundsangen. Mit über 100 Teilnehmern füllte sich der Vortragsraum bis auf den letzten Platz. Marcel Weidenfeller vom NABU begrüßte zu Beginn der Veranstaltung die Vertreter der Landwirtschaft, der Gemeinden, der Imker, Flächeneigentümer, Naturschützer und Privatpersonen und war sichtlich angetan vom großen Interesse der Veranstaltung. Ganz herzlich begrüßte er auch den Referenten des Abends, Prof. Dr. Klaus Fischer vom Institut für integrierte Naturwissenschaften der Abteilung Biologie der Universität Koblenz-Landau.

In seinem Vortrag beleuchtete Fischer zunächst die große Vielfalt der Insekten, aber auch deren hervorragende Bedeutung. So seien Insekten auch für uns Menschen von großer Bedeutung, zum Beispiel für die Bestäubung, Schädlingskontrolle, Bodenbildung und die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen. Daher werde der starke Rückgang der Insekten früher oder später auch für die Menschheit große Probleme aufwerfen. Hauptursache des Insektenrückgangs, so Fischer, sei die Intensivierung der landwirtschaftlichen Bodennutzung. Moderne Nutzungspraktiken würden den Lebensraum der Insekten zunehmend einschränken.

Vor diesem Hintergrund zeigte Fischer verschiedene Maßnahmen auf, die den Rückgang der Insekten zumindest bremsen könnten. Geeignete Maßnahmen seien im Grünland eine extensive Nutzung mit später Mahd und ohne Düngung. Wichtig seien aber auch ungenutzte Bereiche als Rückzugsräume, insbesondere für spezialisierte Arten. Hierbei können auch sehr kleine Flächen, wie zum Beispiel ungemähte Wegränder, wertvolle Refugien für Insekten darstellen. Solche Maßnahmen seien auf Grün- wie auch auf Ackerflächen sehr sinnvoll. Studien der Universität Koblenz hätten gezeigt, dass Brachflächen aber auch positive Wirkungen auf Ackerflächen entfalten können, indem sie deren Artenvielfalt fördern.



Als entscheidenden Faktor für die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von Insekten sah Fischer die enge Kooperation mit der Landwirtschaft an. Dies liefe im Westerwald, wo viele Landwirte sich jetzt schon stark im Naturschutz engagieren, bereits in verschiedenen Bereichen vorbildlich. Insektenschutz sei am Ende eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für welche die Landwirte angemessen honoriert werden müssten. Grundvoraussetzung sei daher eine staatliche Förderung insektenfreundlicher Produktionsmethoden. Schließlich sollten alle Bürger mithelfen, in dem sie dazu bereit sind, für Lebensmittel angemessene Preise zu zahlen. Nur so blieben der Landwirtschaft die notwendigen Spielräume, Insektenschutz verstärkt umzusetzen. (PM)


Lokales: Wallmerod & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Wallmerod auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Unbekannter entwendet gesichertes Kinderfahrrad am Bahnhof Hattert

Hattert. Am helllichten Tag ereignete sich ein dreister Fahrraddiebstahl am Bahnhof in Hattert. Zwischen 8 und 15 Uhr verschwand ...

Alkoholisierter Rumäne: Verkehrsunfallflucht in Langenhahn gestoppt

Langenhahn. Am Abend des 31. Mai gegen 18 Uhr wurde die Polizeidirektion Montabaur über einen aktuellen Auffahrunfall informiert, ...

Tragisches Drama in Elkenroth: Wohnungsbrand verletzt zwei Erwachsene und ein Kind

Elkenroth. Aus noch unbekannten Gründen brach in der besagten Wohnung um etwa 1.30 Uhr ein Feuer aus. Zur Zeit des Brandausbruchs ...

Mittelaltermarkt in Montabaur trotzt dem unfreundlichen Wetter

Montabaur. Das bunte Markttreiben findet wieder an der Kirche "St. Peter in Ketten", sowie im angrenzenden "Gebück" statt. ...

Polizei Rheinland-Pfalz: Mehr Rücksichtnahme im Umgang mit Hunden gefordert

Region. Jeden Tag werden in Rheinland-Pfalz durchschnittlich zwei polizeiliche Einsätze registriert, bei denen ein Hund einen ...

Große Investition in den Artenschutz: Muschelaufzuchtstation in Stein-Wingert erhält knapp 400.000 Euro

Stein-Wingert. Die Bachmuschel gehört weltweit zu den am stärksten gefährdeten Arten. Ihr Bestand ist durch Wasserverschmutzung, ...

Weitere Artikel


Informationsveranstaltung der Gruppe "Projekt Neuhäusel 2030"

Neuhäusel. Markus Brieler, der "Vater" von P30, konnte erfreulicherweise den Ortsbürgermeister Wolfgang Matz, die Mitglieder ...

Wiener Singer-Songwriter Walter Pucher spielt im b-05 Kulturzentrum

Montabaur. Kraftvolle Dialekttexte mit Tiefgang und groovig-virtuoses Gitarrenspiel sind Puchlers Markenzeichen. Als "One-Man-Band" ...

Montabaur: Trickdiebstahl durch zwei angebliche Wasserwerker

Montabaur. Die Männer gaben vor, den Wassersdruck bei der Anwohnerin im Badezimmer überprüfen zu wollen, so dass diese die ...

Caritas sucht "Türöffner"

Montabaur. Da kommt das Türöffner-Projekt der CKD (Caritas-Konferenzen Deutschland), dem Netzwerk von Ehrenamtlichen in Pfarreien ...

"RIVERS & PHOENIX" - Americana Music vom Rhein-Lahn-Delta

Höhr-Grenzhausen. Nur begleitet von Gerd Stein an der akustischen Gitarre und Jürgen Hierse am Kontrabass interpretieren ...

Schulungswagen Einsatz der BG ETEM im Landkreis Altenkirchen, Westerwald und Neuwied

Region. "Es war für uns ein ganz besonderes Highlight diesen Schulungswagen für unsere insgesamt vier Schulstandorte in den ...

Werbung