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Pressemitteilung vom 27.03.2024    

Nach schwieriger "Geburtsphase": 50 Jahre Westerwaldkreis

Im Jahr 1974 entstand der Westerwaldkreis durch die Zusammenlegung des Ober- und Unterwesterwaldkreises. In diesem Jahr feiert das Gebilde sein 50-jähriges Bestehen, eine Erfolgsgeschichte, die jedoch keineswegs immer reibungslos verlief.

Landrat Achim Schwickert Landrat Achim Schwickert gab einen Einblick in 50 Jahre Westerwaldkreis.(v.l.): Dr. Stephan Krempel, Johannes Kempf, Dr. Kai Müller, Harald Ulrich, Klaus Müller, Peter Müller und Hendrik Hering (MdL).(Foto: Kreisverwaltung / Nicole Chemnitz)

Montabaur/Westerwaldkreis. Der Weg zur Bildung des Westerwaldkreises war kein leichter, wie Landrat Achim Schwickert in der jüngsten Kreistagssitzung betonte. Insbesondere im Oberwesterwaldkreis gab es Bedenken gegen die Fusion und Befürchtungen um den Verlust von Zentralität. Die endgültige Entscheidung fiel am 27. September 1973 im Landtag von Rheinland-Pfalz, woraufhin der Westerwaldkreis mit Verwaltungssitz in Montabaur neu gegründet wurde.

Bei seiner Gründung bestand der Westerwaldkreis aus 989 km² Fläche, 191 Städten und Gemeinden, zehn Verbandsgemeinden und hatte 166.500 Einwohner. Er eröffnete mit einem Schuldenstand von 21,5 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 129 Euro pro Einwohner entsprach.

Es folgte eine intensive Phase der Konsolidierung und Investitionen. Bauprojekte wie die Krankenpflegeschule in Hachenburg, das Schulzentrum in Höhr-Grenzhausen oder die Gründung der Kreismusikschule legten den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft des Kreises.

Eine besondere Herausforderung bestand darin, die verschiedenen Einrichtungen, Vereine und Verbände zu einer Einheit zusammenzuführen. In dieser Aufgabe zeigte sich vor allem Dr. Norbert Heinen engagiert, der mit den Kreisgremien nahezu täglich an der Schaffung einer gemeinsamen Identität arbeitete.

Ein wichtiger Meilenstein war laut Landrat Schwickert die Eröffnung der ICE-Strecke mit Bahnhof in Montabaur im Jahr 2002, ein Projekt, das auf die enge Zusammenarbeit zahlreicher Westerwälder Firmen zurückging und von den Kreisgremien intensiv begleitet wurde.

Westerwald ist drittgrößter Landkreis in Rheinland-Pfalz
Heute ist der Westerwaldkreis mit 208.653 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2023) der drittgrößte der 24 Landkreise in Rheinland-Pfalz und verfügt über die zweitstärkste Finanzkraft. Der Schuldenstand konnte auf 4,1 Millionen Euro reduziert werden, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 19,50 Euro pro Einwohner entspricht.

Für die Zukunft setzt Landrat Schwickert auf bewährte Prinzipien und eine Anpassung an sich ändernde Rahmenbedingungen. Die sieben Eckpfeiler für eine erfolgreiche Vergangenheit und Zukunft sind Identität, kommunale Gemeinschaft, Wirtschaft, Infrastruktur und Bildung, Umwelt, Zusammenleben und Finanzen. "Ein Erfolg an dieser Stelle ist maßgebend dafür, dass die Westerwälder sich in ihrer Heimat wohlfühlen", sagte Schwickert.



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Menschen setzten sich jahrzehntelang für den Westerwald ein
Abschließend dankte er allen, die in den letzten 50 Jahren dazu beigetragen haben, dass es den Westerwaldkreis in seiner Verbundenheit gibt, und er sich so gut entwickeln konnte. Zudem galt seine Anerkennung den aktuellen Kreistagsmitgliedern für ein gutes Miteinander, einen ordentlichen menschlichen Umgang, für demokratische Auseinandersetzungen und gute Beschlüsse sowie Entscheidungen. Den Bürgermeistern dankte er für ein gutes kommunales Miteinander. Im Rahmen des festlichen Teils der Kreistagssitzung ehrte Landrat Schwickert Johannes Kempf und Hendrik Hering für ihre 30-jährige Zugehörigkeit zum Kreistag. Für 25 Jahre Tätigkeit im Kreistag wurden zudem geehrt: Dr. Stephan Krempel, Dr. Kai Müller, Klaus Müller, Peter Müller und Harald Ulrich.

Ein Wäller Herz
Für ein feierliches Ambiente sorgte die Kreismusikschule mit ihren Schülern und Lehrkräften. Ein humoristisches Rollenspiel entlockte so manches Schmunzeln bei den Kreistagsmitgliedern und den zahlreichen Zuhörern vor Ort. Dr. Stephan Krempel aus Westerburg und Rudolf Schwaderlapp aus Ransbach-Baumbach verdeutlichten dabei nochmals eindrucksvoll in einem Streitgespräch die Unterschiede zwischen den Ober- und Unterwesterwäldern, bevor auch sie zu dem Schluss kamen: "Und so ist, Ihr Mütter und Väter der Fusion, nach fünf Jahrzehnten die stolze Bilanz: Uns Westerwälder bekommt man heute entweder gar nicht oder halt nur ganz. Wir alle haben nur ein Wäller Herz."

Die vollständige Rede von Landrat Achim Schwickert findet sich auf der Kreisseite im Original-Wortlaut. (PM/Red)



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