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Nachricht vom 06.11.2015    

4.0 – Das Thema für die Zukunft

Der Begriff 4.0 steht schon längst nicht mehr für „Industrie 4.0“ alleine. Er steht mittlerweile für die Vernetzung von Produktion und Markt, Menschen und Maschinen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis hatte zu einem Praxistag zu diesem Thema in den Westerwald-Campus nach Höhr-Grenzhausen eingeladen.

Katharina Schlag (2. von links) und Wilfried Noll (rechts) organisierten die Veranstaltung und hatten hochkarätige Dozenten eingeladen.

Höhr-Grenzhausen. Die Vernetzung schreitet in unserer Welt immer weiter und schneller voran. Nicht nur in der Industrie und den diversen „Sozialen Medien“, mittlerweile werden immer mehr Bereiche des Lebens erfasst. Wer meint, nur die junge Generation sei davon betroffen, der irrt. Auch für Senioren gibt es bereits Lösungen auf dem Markt, die das Leben im Alter sehr viel leichter machen. So ist es heute schon möglich, dass ein Kühlschrank selbst die Lebensmittel nachbestellt. Computer die Lebensgewohnheiten eines älteren Menschen aufzeichnen und bei gravierenden Abweichungen Alarm schlagen und Hilfe schicken.

Die Fachleute sind sich einig, dass selbst kleine Handwerksunternehmen von der Digitalisierung profitieren und auf Dauer nicht mehr daran vorbeikommen. Es gibt Vorreiter, die den Beweis antreten. Ein Manko, auch im Westerwald, ist noch das schwache Netz, wobei am Ausbau gearbeitet wird. Hier ist die Politik gefordert, den Prozess schneller voranzutreiben.

Nicht nur große Firmen haben ihre Abläufe digitalisiert und vernetzt. Industrie 4.0 bestimmt die gesamte Lebensphase eines Produktes. Dies geht von der Idee über die Entwicklung, die Fertigung, die Nutzung und Wartung, bis hin zum Recycling. Bauteile moderner Maschinen sind heute in der Lage ihren Ausfall vorausschauend zu berechnen. Sie bestellen selbsttätig ihr Ersatzteil, Roboter montieren es in einem günstigen Moment des Produktionsablaufes. Der Mensch überwacht nur noch und greift gegebenenfalls ein. Das fahrerlose Transportfahrzeuge eigenständige Logistikaufträge ausführen, das gibt es bereits schon länger und auch bei Westerwälder Firmen.

Über die "intelligenten Unternehmen" hinaus werden Produktions- und Logistikprozesse künftig unternehmensübergreifend vernetzt, um den Materialfluss zu optimieren, um mögliche Fehler frühzeitig zu erkennen und um hochflexibel auf veränderte Kundenwünsche und Marktbedingungen reagieren zu können.

Die Digitalisierung ermöglicht maßgeschneiderte Produkte, die sich der Kunde daheim am PC zusammenstellt, die dann automatisch produziert und ausgeliefert werden. Ein Turnschuhhersteller ist schon im Projekt „Speedfactory“ involviert. Ziel ist die industrielle Kleinstserienfertigung bis zu nur einem Stück. Unter Nutzung aktueller Technologien und optimaler Mensch-Roboter-Interaktionen sollen sehr kurze Taktzeiten mit höchster Flexibilität erreicht werden. Absicht ist eine Verminderung der Transaktionen über die Kontinente hinweg. Ziel ist es, der Kunde kommt ins Geschäft konfiguriert seinen Schuh ganz nach seinen Wünschen und in einer halben Stunde nimmt er in mit.



Die Politik will die enormen Potenziale von Industrie 4.0 für den Wirtschaftsstandort Deutschland nutzen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bieten intelligente, digitale Produktionsverfahren große Chancen.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwald hatte in Kooperation mit der Hochschule Koblenz, der IHK, der Handwerkskammer und dem Innovationscluster Metall-Keramik-Kunststoff etliche hochkarätige Referenten zu diesem Thema eingeladen, die das Thema aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchteten.

Die Anforderungen an die Arbeitsplätze werden weiter steigen. Die körperliche Arbeit wird zurückgehen. Dafür steigt die Wissensarbeit an. Über Zahlen, da gehen die Meinungen echt weit auseinander.

Winfried Noll von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft „fand das Thema richtig spannend“. Die derzeitige gute Auslastung der Unternehmen zwingt nicht zur Digitalisierung. „Dennoch ist es wichtig, dass den Unternehmen Kenntnisse übermittelt werden, damit sie jederzeit auf den Zug aufspringen können“, meinte Wilfried Noll.

Unternehmen, die sich für das Thema und Fördermöglichkeiten interessieren finden bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwald antworten. (woti)




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