Werbung

Nachricht vom 24.08.2016    

Anlagebetrügerin muss für fünf Jahre und drei Monate in Haft

Beim Landgericht Koblenz ist vor der 6. Strafkammer nach drei Verhandlungstagen der Prozess gegen die 62-jährige Anlagenbetrügerin zu Ende gegangen. Sie muss nach dem am 24. August gefällten Urteil für fünf Jahre und drei Monate in Haft. Das Urteil wurde von der Angeklagten regungslos entgegen, aber noch nicht angenommen.

Caan/Koblenz. Am dritten Verhandlungstag im Betrugsprozess gegen die Westerwälderin aus Caan wurde am Nachmittag das Urteil gesprochen. Der Staatsanwalt hatte harte Worte für die Angeklagte. Er bezeichnete sie als „gewissenlos“ und seine Anklage lautete auf Betrug in besonders schweren Fällen unter Ausnutzung von besonderen Vertrauensverhältnissen. Die Angeklagte hatte unter anderem im Bekannten- und Verwandtenkreis Geldanlagen bei der Axa-Bank in Köln mit lukrativen Renditen versprochen. Die Betrugsopfer, darunter auch Bankkaufleute und Unternehmer, kommen aus dem gesamten Westerwald. Wir berichteten.

Verhandelt wurden Fälle aus den letzten fünf Jahren. Was davor lag ist verjährt. Ebenso wird gemunkelt, dass nicht alle Fälle zur Anklage gekommen sind. Es sollen auch „Schwarzgeldanlagen“ getätigt worden sein. Den Gesamtschaden hat die Staatsanwaltschaft auf rund 840.000 Euro beziffert. Offen blieb in dem Prozess, wo das Geld geblieben ist und auch das Motiv der Angeklagten konnte nicht erhellt werden. Strafverschärfend sah die Staatsanwaltschaft, dass die Angeklagte in 2015 trotz erster Untersuchungen weiter betrügerisch unterwegs war. Sie forderte eine Gesamtstrafe unter Einbeziehung des abgeschlossenen Verfahrens beim Amtsgericht Montabaur von fünf Jahren und sechs Monaten.



Die Verteidigung stellte heraus, dass die Angeklagte in ihrem bisherigen Leben straffrei geblieben war, geständig war und Reue gezeigt habe. Sie forderte lediglich eine angemessene Strafe.

Mit der Reue sah das die Richterin nicht ganz so. Sie sah in dem Tränenausbruch beim Geständnis auch ein gehöriges Maß Selbstmitleid. Auch hob die Richterin auf die schamlose Ausnutzung der besonderen Vertrauensverhältnisse zu den Geschädigten ab. Die Juristin ging davon aus, dass ein Teil des unterschlagenen Geldes noch da sei. Wie schon im ersten Prozess in Montabaur, konnte dieser Punkt nicht geklärt werden, da die Angeklagte dazu beharrlich schwieg.

Das Gericht kam letztlich zu dem Urteil, dass die Angeklagte für fünf Jahre und drei Monate ins Gefängnis gehen muss. Darin ist die in Montabaur verhängte Strafe enthalten. Die 62-Jährige nahm das Urteil äußerlich regungslos entgegen. Angenommen hat sie das Urteil im Gerichtssaal noch nicht. Die Frist für eine Revision beträgt eine Woche. (woti)


Lokales: Ransbach-Baumbach & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Ransbach-Baumbach auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Unbekannter entwendet gesichertes Kinderfahrrad am Bahnhof Hattert

Hattert. Am helllichten Tag ereignete sich ein dreister Fahrraddiebstahl am Bahnhof in Hattert. Zwischen 8 und 15 Uhr verschwand ...

Alkoholisierter Rumäne: Verkehrsunfallflucht in Langenhahn gestoppt

Langenhahn. Am Abend des 31. Mai gegen 18 Uhr wurde die Polizeidirektion Montabaur über einen aktuellen Auffahrunfall informiert, ...

Tragisches Drama in Elkenroth: Wohnungsbrand verletzt zwei Erwachsene und ein Kind

Elkenroth. Aus noch unbekannten Gründen brach in der besagten Wohnung um etwa 1.30 Uhr ein Feuer aus. Zur Zeit des Brandausbruchs ...

Mittelaltermarkt in Montabaur trotzt dem unfreundlichen Wetter

Montabaur. Das bunte Markttreiben findet wieder an der Kirche "St. Peter in Ketten", sowie im angrenzenden "Gebück" statt. ...

Polizei Rheinland-Pfalz: Mehr Rücksichtnahme im Umgang mit Hunden gefordert

Region. Jeden Tag werden in Rheinland-Pfalz durchschnittlich zwei polizeiliche Einsätze registriert, bei denen ein Hund einen ...

Große Investition in den Artenschutz: Muschelaufzuchtstation in Stein-Wingert erhält knapp 400.000 Euro

Stein-Wingert. Die Bachmuschel gehört weltweit zu den am stärksten gefährdeten Arten. Ihr Bestand ist durch Wasserverschmutzung, ...

Weitere Artikel


Konzert mit Gospel, Reggae und Salsa

Kirburg. Das Konzert der Formation findet am Sonntag, den 11. September, um 18 Uhr in der Evangelischen Kirche statt. In ...

Hotline zum Schulstart im Westerwaldkreis

Montabaur. Nach den großen Sommerferien starten nun alle Schüler in Rheinland-Pfalz in ein neues Schuljahr. Damit der Start ...

Studenten aus USA beenden Studienreise

Region. Alle Teilnehmer legten erfolgreich drei schriftliche Leistungsnachweise ab und erhielten das IHK-Zertifikat "European ...

Pell-Mell Festival rockt Obererbach

Obererbach. Nach dem erfolgreichen vergangenen Jubiläumsfestival geht das Festivalgeschehen in eine neue Runde. Geprägt von ...

Das alte Klavier klingt dank vieler Spender wieder frisch

Selters. Das Team des Dekanats Selters ist dankbar für die großzügigen Spenden, die die Restaurierung ermöglicht haben und ...

Kinder schauten Rettern über die Schulter

Selters. Einmal mit einem Krankenwagen fahren, lebensrettende Sofortmaßnahmen üben oder mit einem Mobiltelefon den Notruf ...

Werbung