Werbung

Nachricht vom 29.06.2017    

Umweltgerechtes Handeln fördern

Wie kann eine Kirchengemeinde etwas für den Erhalt der Umwelt tun? Mit diesem Thema beschäftigten sich die Pfarrer und Mitarbeitenden des Evangelischen Dekanats Bad Marienberg bei einer Versammlung in Westerburg. Referentin war die Klimaschutzmanagerin Kathrin Saudhof vom Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

Kathrin Saudhof stellt das Umweltsiegel Grüner Hahn vor. Foto: EKHN

Westerburg. Sie zeigte den Teilnehmenden zahlreiche Möglichkeiten auf, ihre Umweltbilanz beim Energie- und Wasserverbrauch, im Einkauf von Rohstoffen, der Abfallvermeidung, bei Reinigungsmitteln, im Straßenverkehr und bei der Nutzung von kirchlichen Gebäuden zu verbessern.

Zunächst überlegten die Gemeindepfarrer und Dekanatsmitarbeiter, wo in ihren Kirchengemeinden und Arbeitsbereichen Verbesserungsbedarf vorhanden ist und wo Möglichkeiten zur Optimierung der Ökobilanz bestehen. Die Ideen reichten von der Papiervermeidung im Büro über die Verwendung von Fair-Trade Kaffee bei Gemeindefesten bis zur energetischen Sanierung von Gebäuden. Um mögliche „Blinde Flecken“ im Handeln zu erkennen, können Kirchengemeinden eine Zertifizierung anstreben.

Kathrin Saudhof stellte den Teilnehmern das kirchliche Umweltsiegel „Grüner Hahn“ vor. Es orientiert sich an der EU-Verordnung EMAS, das schrittweise die Verbesserung der Ökobilanz durch die Einführung dauerhafter Strukturen und die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit erreichen will. Folgende Ziele können, nach Erfahrung der Ev. Landeskirchen in Baden und Bayern, in denen der Grüne Hahn seit Jahren etabliert ist, durch die schrittweise Veränderung erreicht werden: bis zu 10 Prozent weniger Restmüll, bis zu 20 Prozent weniger Wasserverbrauch, bis zu 30 Prozent weniger Wärmeenergieverbrauch (Heizung) und bis zu 40 Prozent weniger Stromverbrauch. Wird der Verbrauch von Energie und Wasser reduziert, sinken in der Regel auch die Kosten, so dass mehr Geld für andere Aktivitäten der Kirchengemeinde übrig bleibt. Mit Hilfe eines Umweltauditors wird der Ist-Zustand der Kirchengemeinde aufgenommen, ein Maßnahmenplan erstellt und das Umweltmanagementsystem schrittweise eingeführt. Das Gütesiegel „Grüner Hahn“ soll zu mehr Umweltfreundlichkeit, Klimaverträglichkeit, Sozialverträglichkeit und Fairness, Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung beitragen. Der Grüne Hahn kann nicht nur von Kirchengemeinden sondern auch von kirchlichen Einrichtungen, wie Tagungshäusern und Kindertagesstätten eingeführt werden. (shg)



Hintergrund
Der „Grüne Hahn“ ist die auf kirchliche Bedürfnisse zugeschnittene Form des Öko-Audits nach der EU-Norm EMAS. Diese EU-Norm ist eine freiwillige Umweltzertifizierung für Unternehmen und Organisationen. Mit der Einführung eines kirchlichen Umweltmanagements etabliert man Strukturen in der eigenen Organisation, die eine schrittweise Verbesserung der Umweltauswirkungen zum Ziel haben. Betrachtet werden vor allem die Bereiche Energie, Wasser, Einkauf, Abfall, Mobilität und Biodiversität. Das kirchliche Umweltmanagement wurde ökumenisch entwickelt und ist bereits in vielen Landeskirchen, Diözesen und Freikirchen etabliert. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) werden seit Herbst 2015 Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen aktiv bei der Einführung des „Grünen Hahns“ unterstützt. Dies ist eine Maßnahme im Rahmen des integrierten Klimaschutzkonzepts der EKHN, das im Jahr 2012 verabschiedet wurde.

Ansprechpartnerin zum „Grünen Hahn“ in der EKHN: Kathrin Saudhof, Klimaschutzmanagerin im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, Telefon 06131 – 28744-52, .saudhof@zgv.info. Mehr Informationen online auf www.gruenerhahn-ekhn.de.


Lokales: Westerburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Westerburg auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Alkoholisierter Rumäne: Verkehrsunfallflucht in Langenhahn gestoppt

Langenhahn. Am Abend des 31. Mai gegen 18 Uhr wurde die Polizeidirektion Montabaur über einen aktuellen Auffahrunfall informiert, ...

Tragisches Drama in Elkenroth: Wohnungsbrand verletzt zwei Erwachsene und ein Kind

Elkenroth. Aus noch unbekannten Gründen brach in der besagten Wohnung um etwa 1.30 Uhr ein Feuer aus. Zur Zeit des Brandausbruchs ...

Mittelaltermarkt in Montabaur trotzt dem unfreundlichen Wetter

Montabaur. Das bunte Markttreiben findet wieder an der Kirche "St. Peter in Ketten", sowie im angrenzenden "Gebück" statt. ...

Polizei Rheinland-Pfalz: Mehr Rücksichtnahme im Umgang mit Hunden gefordert

Region. Jeden Tag werden in Rheinland-Pfalz durchschnittlich zwei polizeiliche Einsätze registriert, bei denen ein Hund einen ...

Große Investition in den Artenschutz: Muschelaufzuchtstation in Stein-Wingert erhält knapp 400.000 Euro

Stein-Wingert. Die Bachmuschel gehört weltweit zu den am stärksten gefährdeten Arten. Ihr Bestand ist durch Wasserverschmutzung, ...

Vortrag im Stöffel-Park: "Mikroplastik und Nanoplastik - eine Gefahr für das Leben?"

Enspel. Am Freitag, 7. Juni, um 15 Uhr, geht Dr. Wuttke der Frage nach, wie Mikro- und Nanoplastik entstehen und welche schon ...

Weitere Artikel


Dieseldiebstahl aus abgestellten Omnibussen

Hachenburg. In der Nacht zu Mittwoch, 28. Juni wurde von unbekannten Tätern in der Graf-Heinrich-Straße Hachenburg das Firmengelände ...

Wissensmanagement: Wie macht man Wissen „haltbar“?

Montabaur. Die Fragestellung, wie Unternehmen dafür sorgen können, dass diese Informationen nicht verloren gehen wenn zum ...

Junge Leute können den Pflegeberuf kennenlernen

Dierdorf/Selters. Voraussetzung für eine reguläre Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger ist neben der Mittleren ...

Perspektiven für die Kulturlandschaft „Westerwälder Seenplatte“

Hachenburg. Die Veranstaltung diente dazu, die vielfältigen Möglichkeiten für die „Westerwälder Seenplatte“ im Rahmen eines ...

Leitlinien der Kreisentwicklung deutlich machen

Montabaur. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel bezeichnete die Leitlinien als Standortbestimmung und wichtige Wegmarken. ...

MdL Wäschenbach besuchte Lebenshilfe-Einrichtungen

Westerwaldkreis. „Wenn ich dazu eingeladen werde, zum 50-jährigen Jubiläum der Lebenshilfe Kreisvereinigung Westerwald ein ...

Werbung