Werbung

Nachricht vom 25.02.2021    

Freie Sicht bis zum Rhein - Der WesterWALD im Klimastress

Seit Beginn der Covid-19-Pandemie gehen immer mehr Menschen in den nächstgelegenen Wald, um in der Natur zu spazieren. Aber was sehen sie dort immer häufiger?: dem Wald geht es nicht gut.

Videokonferenz am 28. Januar. Foto: SPD

Montabaur. Tatsächlich wirft der Zustand des Waldes vor unseren Haustüren unangenehme Fragen auf. In der Onlineveranstaltung, der SPD-Bundestagsfraktion auf Einladung von Gabi Weber, zum Thema "Der Klimawandel direkt vor unserer Haustür" ging es um Antworten auf die immer sichtbarere Schädigung der Wälder in der Region durch die immer stärkeren Folgen des Klimawandels wie starke Stürme, Trockenheit sowie starken Schädlingsbefall.

Prof. Dr. Christian Ammer, Dekan der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie an der Georg-August-Universität Göttingen verdeutlichte anhand von Statistiken, wie die durchschnittlichen Temperaturen seit Mitte der 1980er stetig nach oben gehen und die Trockenperioden zunehmen. Dies nütze dem Borkenkäfer und schade dem Wald, der so im Dauerstress sei: "Die Waldbewirtschaftung steht vor Herausforderungen wie noch nie. Die Ursachen des Klimawandels müssen bekämpft werden, nicht nur die Symptome. Wir müssen jetzt radikal unseren Lebensstil ändern."

Diesem drastischen Urteil stimmte auch Friedbert Ritter, Leiter des Forstamts Neuhäusel, zu. Er hob die unterschiedlichen, wichtigen Funktionen des Waldes hervor, die es alle zu erhalten gelte. Neben bundesweit 1,1 Millionen Arbeitsplätzen, die vom Wald aktuell abhängen, ist er auch für Erholung, Freizeit und Kultur von großer Bedeutung. Das Ausmaß der Schäden im Westerwald ist allerdings für alle deutlich sichtbar und die Funktionen des Waldes sind bedroht.



Die Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen, Berichterstatterin der SPD-Fraktion für den Bereich Wald und Forst, erläuterte bundespolitische Maßnahmen zur Stärkung und Wiederbelebung des Waldbestandes. Erst kürzlich wurde die Reform des Bundesjagdgesetzes verabschiedet. "Wald und Wild müssen zusammen betrachtet und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden", so Mackensen. Die CO2-Abgabe und ihre mögliche Verwendung auch für den Waldschutz sowie Anreize für klimaschützendes Verhalten wurden ebenfalls beleuchtet.

In der lebhaft geführten Diskussion mit den Teilnehmenden führte Prof. Dr. Ammer die vorgetragenen vielfältigen Möglichkeiten der Waldnutzung in der Frage zusammen: "Was will meine Kommune vom Wald?" Will sie Holz verkaufen oder zielt sie auf Ökosystemdienstleistungen wie Biodiversität, Erholungsraum oder Wassergewinnung ab? Gabi Weber regt an, dass diese grundsätzliche Frage in allen Kommunen gestellt wird, da sie es ermögliche, auf lokale Probleme gezieltere Antworten zu finden. "Waldschutz geht uns alle an. Die Zeit zum Handeln drängt. Kluge Lösungskonzepte liegen auf dem Tisch. Es kommt nun darauf an, lokal gut passende Umsetzungen zu ermöglichen. Wald muss man in langen Zeiträumen denken. Schnelles Handeln mit langem Atem wird entscheidend sein, damit wir hoffentlich wieder gesunde Wälder genießen können", lautete Webers Fazit der Veranstaltung. (PM)


Mehr dazu:   Naturschutz   Landtagswahl 2021  
Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Tourismus im Fokus: Produktiver Austausch in Altenkirchen-Flammersfeld

Kreis Altenkirchen. Eine Diskussion rund um den Bereich des Westerwald-Sieg-Tourismus fand jüngst zwischen Maja Büttner von ...

Startschuss für die Sanierung der Dreifach-Sporthalle in Selters

Selters. Die Sanierungsarbeiten an der Dreifach-Sporthalle in Selters haben offiziell begonnen. Dies wurde vom rheinland-pfälzischen ...

Politischer Dialog: Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Gast in Wirges

Wirges. Die Veranstaltung "Triff Malu Dreyer" der SPD Rheinland-Pfalz findet am 3. Juni 2024 um 18 Uhr im Bürgerhaus Wirges ...

Hachenburg tritt Initiative für mehr Gestaltungsspielraum zu Tempo-30-Beschränkungen bei

Hachenburg. Derzeit legt §45 der Straßenverkehrsordnung fest, dass Tempo 30 nur bei konkreten Gefährdungen und vor bestimmten ...

Bündnis 90/Die Grünen präsentiert Kandidaten für den Stadtrat Montabaur

Montabaur. "Machen wie immer? Oder machen, was zählt!" Unter diesem Motto präsentiert der Ortsverband von Bündnis 90/Die ...

Impulse digital: Kommunale Außenpolitik dient der Völkerverständigung

Westerwaldkreis. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel hatte Vertreter von Vereins- und Städtepartnerschaften mit ...

Weitere Artikel


Weiterfahrt mit marodem Gespann untersagt

Heiligenroth. Am Mittwoch, 24. Februar 2021 wurde auf der A 3, Rastplatz Heiligenroth, gegen 16:15 Uhr ein Gespann eines ...

Westerwaldwetter: Dicke Pullover müssen wieder rausgeholt werden

Region. Diese Woche hat uns außergewöhnlich hohe Temperaturen beschert. Für Schlagzeilen sorgte jedoch der Saharastaub, der ...

Dachstuhl eines ehemaligen Wasserhäuschens komplett ausgebrannt

Niederahr. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand der Dachstuhl des ehemaligen Wasserhäuschens neben dem Spielplatz, ...

REWE-Markt in Westerburg öffnet am 11. März die Pforten

Westerburg. Maike Sanktjohanser, die geschäftsführende Gesellschafterin der Petz REWE GmbH mit Sitz in Wissen, teilte mit, ...

„Westerwald Digital“: Hendrik Hering im Gespräch mit Randolf Stich

Region. Das Glasfaserkabel in jedes Haus zu ziehen ist eine Mammutaufgabe, der sich der Bund, die Länder und die Kommunen ...

Erfolgreiche Kooperation VG Hachenburg und Energieagentur RLP

Hachenburg. Ein Paradebeispiel bildet dabei das Projekt „100 Energie-Effizienzkommunen für Rheinland-Pfalz“, bei dem auch ...

Werbung