Werbung

Nachricht vom 11.03.2021    

Der ADFC übergibt Zertifikat und Forderungen an Umweltministerium

Seit 2017 vergibt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die EU-weite Zertifizierung „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. Nun hat das Ministerium in Mainz das begehrte Siegel in „Silber“ erhalten. Gleichzeitig fordert der ADFC Rheinland-Pfalz: Mehr Platz fürs Rad: Radverkehr muss Pflichtaufgabe werden!

Symbolfoto

Mainz/Region. Sara Tsudome, Projektleiterin beim ADFC-Bundesverband, begründet die Preisvergabe: „Das Umweltministerium fördert den Radverkehr mit vielen verschiedenen Maßnahmen. Das bringt gleich mehrere Vorteile: Es stärkt die Mitarbeiterbindung sowie das Teamgefühl“. Zugleich kann ein Arbeitgeber beim betrieblichen Gesundheits-, Umwelt- und Mobilitätsmanagement punkten.

„Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes und schützt gleichzeitig aktiv das Klima. Daher fördern wir im Umweltministerium die Bedingungen für Rad fahrende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Von einem Reparaturkoffer über sichere Stellplätze bis hin zu einer Rad-Routen-Beratung. Ich freue mich, dass dieser Einsatz nun mit der Silber-Zertifizierung als ‚Fahrradfreundlicher Arbeitgeber‘ belohnt wird“, sagte Staatsministerin Anne Spiegel und dankte dem Projektteam des Umweltministeriums für seinen Einsatz.

Was zeichnet einen fahrradfreundlichen Arbeitgeber aus?
Fahrradfreundliche Arbeitgeber sparen Ressourcen und setzen Finanzen sinnvoll ein: Radabstellanlagen sind günstiger und brauchen weniger Platz als PKW-Parkplätze. Die Kosten für Fahrrad-Förderung liegen niedriger als für eine Unterstützung der PKW- und ÖPNV-Nutzer.

Um mehr Mitarbeiter/innen für das Radfahren zu gewinnen, empfehlen sich die Teilnahme an Kampagnen wie „Stadtradeln“ und „Mit dem Rad zur Arbeit“ – an denen sich auch das Umweltministerium beteiligt –, regelmäßige Aktionen wie „Radlerfrühstück“, individuelle Streckenberatung oder Betriebsausflüge mit dem Rad. Für Radpendler besonders wichtig ist, dass sie ihre Fahrräder sicher, trocken und möglichst ebenerdig abstellen können. Umkleidemöglichkeiten und Duschen werden ebenfalls positiv bewertet. Im Bereich Service zählen Angebote für die Fahrradreparatur, saisonale Fahrrad-Checks oder die Anschaffung von Diensträdern. Wichtig ist auch, dass alle Verkehrsmittel betrachtet werden – und Fahrradfahrer ebenfalls Anrecht auf Vergünstigungen erhalten, wenn der Arbeitgeber Jobtickets und Ähnliches anbietet. Bei Firmen oder Einrichtungen mit Kundenbetrieb wird positiv bewertet, wenn es Fahrradparkplätze und Fahrrad-Motivationsprogramme für Kunden gibt.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Damit auch Mitarbeiter anderer Betriebe und Institutionen auf das Rad (um-)steigen können, bleibt dem ausgezeichneten Ministerium noch viel zu tun. Der ADFC Rheinland-Pfalz fordert, den Radverkehr mit anderen Verkehrsarten gleich zu behandeln – und Bau und Instandhaltung von Rad-Infrastruktur zur Pflichtaufgabe der Kommunen zu machen.

Radverkehr muss Pflichtaufgabe werden
Andreas Geers, der Landesvorsitzende des ADFC Rheinland-Pfalz sagt: „Bisher ist der Radverkehr eine freiwillige Leistung der Kommunen. Das führt manchmal zu absurden Situationen: Wenn sich eine Kommune um gute Projekte bemüht und Fördermittel einwirbt, kann sie ihre Vorhaben nicht immer umsetzen. Verschuldete Kommunen riskieren, dass die Aufsichtsbehörden einschreiten, da der Radverkehr nicht zu den Pflichtaufgaben zählt.“

Dabei ist der Bedarf vorhanden: In den Städten fahren immer mehr Menschen Fahrrad – aber nach wie vor bleibt der städtische Raum vor allem dem Autoverkehr vorbehalten. Im ländlichen Raum wollen ebenfalls mehr Radlerinnen und Radler die Möglichkeit haben, für alltägliche Wege gute Infrastruktur zu nutzen. Es braucht überall mehr gute und breite Radwege, damit auch diejenigen das Fahrrad nutzen, denen es zurzeit nicht sicher genug erscheint. Innenstädte werden durch weniger Autoverkehr lebendig und lebenswert – nicht umgekehrt.

Fördermittel sind vorhanden – aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes sollen in den kommenden drei Jahren 33 Millionen Euro für den Radverkehr nach Rheinland-Pfalz fließen. Damit die Kommunen im Land das nutzen können, brauchen sie aber Unterstützung – und langfristig eine Neuordnung der Aufgaben.

Mehr Forderungen des ADFC finden Sie auf der Website. (PM/red)


Mehr dazu:   Auto & Verkehr  

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Tourismus im Fokus: Produktiver Austausch in Altenkirchen-Flammersfeld

Kreis Altenkirchen. Eine Diskussion rund um den Bereich des Westerwald-Sieg-Tourismus fand jüngst zwischen Maja Büttner von ...

Startschuss für die Sanierung der Dreifach-Sporthalle in Selters

Selters. Die Sanierungsarbeiten an der Dreifach-Sporthalle in Selters haben offiziell begonnen. Dies wurde vom rheinland-pfälzischen ...

Politischer Dialog: Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Gast in Wirges

Wirges. Die Veranstaltung "Triff Malu Dreyer" der SPD Rheinland-Pfalz findet am 3. Juni 2024 um 18 Uhr im Bürgerhaus Wirges ...

Hachenburg tritt Initiative für mehr Gestaltungsspielraum zu Tempo-30-Beschränkungen bei

Hachenburg. Derzeit legt §45 der Straßenverkehrsordnung fest, dass Tempo 30 nur bei konkreten Gefährdungen und vor bestimmten ...

Bündnis 90/Die Grünen präsentiert Kandidaten für den Stadtrat Montabaur

Montabaur. "Machen wie immer? Oder machen, was zählt!" Unter diesem Motto präsentiert der Ortsverband von Bündnis 90/Die ...

Impulse digital: Kommunale Außenpolitik dient der Völkerverständigung

Westerwaldkreis. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel hatte Vertreter von Vereins- und Städtepartnerschaften mit ...

Weitere Artikel


Haben die Zootiere die Besucher vermisst?

Neuwied. Die Antwort ist: Jein! Denn was die Besucher für die Zootiere bedeuten, ist artspezifisch und sehr unterschiedlich. ...

Corona im Westerwaldkreis: Inzidenzwert wieder im roten Bereich

Montabaur. Der aktuelle Inzidenzwert liegt laut Berechnung des Landes bei 52. Mutationsfälle im Westerwaldkreis: 154 (davon ...

Ostern im Glas

Höhr-Grenzhausen. Das Ostergeschenk aus Glas und Mosaiksteinen, ursprünglich für die erwarteten Schulklassen, Kindergartenkinder, ...

evm freut sich über zwei Auszeichnungen

Koblenz. Das Siegel wird vom Energieverbraucherportal verliehen, das bereits seit vielen Jahren der Frage nachgeht, was eigentlich ...

Kreis-Volkshochschule startet online in das neue Semester

Montabaur. Bereits vor dem voraussichtlichen Semesterstart am 12. April 2021 bietet die Kvhs verstärkt Onlinekurse in der ...

Mit kleinem Kader beim Spitzenreiter unterlegen

Limburg. Dennoch hatten sich die Rockets in der Ferne Respekt verdient mit einer couragierten und kämpferischen Leistung. ...

Werbung