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Nachricht vom 01.12.2021    

Integration durch Sprache und Gemeinschaft in Hachenburg

Seit knapp 20 Jahren werden Sprachkurse vom Arbeitskreis Integration und Asyl angeboten. Damit konnten bislang mehr als 300 Zuwanderern und asylbewerbern aus 38 verschiedenen Ländern geholfen werden. Aus den Sprachkursen entwickelte sich zusätzlich ein internationaler Frauentreff.

Margaret Haas und Karin Klein, Migrationsberatung Diakonisches Werk, bei der Planung der Sprachkursarbeit im Raum Hachenburg. (Foto: Sabine Hammann-Gonschorek)

Hachenburg. Sich verständigen können. Selbst verstehen, was andere sagen. Eine Sprache beherrschen oder zumindest einigermaßen sprechen. Das ist die Voraussetzung für Kommunikation. Im Arbeitskreis Integration und Asyl, der seit 20 Jahren im Raum Hachenburg Asylbewerbern und anderen Zuwanderern zur Seite steht, hat man von Anfang an erkannt, dass die Sprache zugewanderten Menschen erst ermöglicht, an der Gesellschaft teilzuhaben.

Sprachkurse

Deshalb wurden seit 2002 Sprachkurse angeboten. Von 2006 bis heute fanden die Kurse unter Leitung von Margaret Haas statt. Mehrere Sprachlehrerinnen standen ihr dabei zur Seite. Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie die Verbandsgemeinde Hachenburg fördern die Durchführung der Sprachkurse finanziell. So sind bis heute schon mehr als 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus 38 verschiedenen Ländern in den Kursen unterrichtet worden. Margaret Haas ist selbst Migrantin und kennt als Nicht-Muttersprachlerin die Tücken der deutschen Sprache. Sie weiß aber auch, mit dem Erlernen der Sprache, werden sich die Geflüchteten weniger fremd fühlen: “Das ist so wichtig für die Leute. Sprache öffnet Türen für alles. Wenn sie sich verständigen können, trauen sich Menschen auch mehr zu und werden selbstständiger und mutiger.“ Christiane Menguy hat mittlerweile die Durchführung der Sprachkurse von Margaret Haas übernommen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Westerwald ist Karin Klein aus der Migrationsberatung für Bürokratisches und Organisatorisches zuständig und leistet darüber hinaus Beratungshilfe. Aus den Sprachkursen hat sich ab 2008 ein Internationaler Frauentreff entwickelt, der von Frauen unterschiedlichster Nationalitäten besucht wird. Er findet einmal monatlich statt und gibt den Frauen die Möglichkeit, sich kennen zu lernen und auszutauschen. Es werden kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Themen besprochen aber auch Stadtführungen und Ausflüge gemacht.



Frauenfrühstück
Beim Frauenfrühstück kommen häufig auch Fragen zu Behördenangelegenheiten, zum Aufenthaltsrecht oder Fragen des täglichen Lebens auf. „Daraus ergibt sich eine wertvolle Kombination. Viele Teilnehmerinnen des Frauentreffs haben schon Antworten gefunden und geben sie an andere weiter oder können spontan Hilfe – zum Beispiel bei Mobilitätsproblemen oder bei Sprachbarrieren –anbieten“, sagt Karin Klein. Vor allem Frauen, die nicht berufstätig und zu Hause mit Kindererziehung beschäftigt sind, hätten wenig Möglichkeiten sowohl Deutsch zu lernen als auch soziale Kontakte zu knüpfen. Zurzeit nutzen hauptsächlich Frauen aus Afghanistan, Pakistan, Ägypten, verschiedenen afrikanischen Ländern, Türkei, Syrien, Polen, Rumänien, Serbien und Mittelamerika die Hilfen des Arbeitskreises Integration und Asyl.

In anderen Ländern wird die Rolle der Frauen oft anders gesehen als in Deutschland. Im Frauentreff lernen die Frauen dann auch andere Sichtweisen kennen.
Durch die persönlichen Kontakte war Margaret Haas schon mehrfach bei Geburten der Frauen dabei. „Ich war bei einer syrischen Familie, um Hilfestellung bei dem Ausfüllen von Formularen zu geben. Dann haben bei der Frau die Wehen eingesetzt und ich wurde spontan gebeten mit ins Krankenhaus zu kommen. Ein anderes Mal hatte eine afghanische Frau mich vorher gefragt, ob ich dabei sein könnte. Um zwei Uhr nachts klingelte es und es ging dann los und die Frau bekam einen gesunden Sohn. Der sagt heute noch "Oma" zu mir“, lacht Margaret Haas.

Informationen zu den Sprachkursen, zum Internationalen Frauentreff und zum Arbeitskreis Integration und Asyl:
Pfarrer und Dekan i.R. Martin Fries,
Telefon: 02662 – 949321,
E-Mail: martinfries@gmx.net
und beim Diakonischen Werk:
Migrationsberatung, Karin Klein,
Telefon: 02663 – 943041,
E-Mail: karin.klein@diakonie-westerwald.de (PM)


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