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Nachricht vom 16.09.2022    

Hallenbad Altenkirchen: Neubau wird teurer und teurer und teurer

Wen wundert es: Auch der Neubau des Altenkirchener Hallenbades wird teurer als erwartet. Nach weiteren Vergaben für diverse Gewerke steigen die voraussichtlichen Gesamtkosten auf 18,2 Millionen Euro.

Auf einer großen Tafel wird dargestellt, wie das neue Hallenbad einmal aussehen wird. (Foto: vh)

Altenkirchen. Es wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein: Eine Stagnation der Baukosten für das neue Altenkirchener Hallenbad auf der Glockenspitze hätte den Bauherren, die Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld, entzückt, aber dem ist natürlich nicht so. Auch sie muss nunmehr kontinuierlich tiefer in die Tasche greifen, wie sich in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses am späten Donnerstagnachmittag (15. September) herauskristallisierte. Nach weiteren Vergaben diverser Gewerke klettern die voraussichtlichen Ausgaben auf 18,2 Millionen Euro, nachdem die Kostenschätzung aus Oktober 2021 mit 17,4 Millionen Euro angesetzt war. "Diese Überschreitung in Höhe von 800.000 Euro kommt aber infolge der Lieferschwierigkeiten und der allgemeinen inflationären Entwicklung derzeit, auch bedingt durch den Ukraine-Krieg, nicht überraschend", erklärte der Bürgermeister der VG, Fred Jüngerich, "wir haben vor geraumer Zeit zum Neubau des Hallenbades 'A' gesagt und sollten uns nun trotz der Preisentwicklung nicht davon abhalten lassen, auch 'B' zu sagen." Zum Vergleich: Der alte und immer noch geöffnete Indoor-Pool mit dem Eröffnungsjahr 1970 hatte "nur" 1,425 Millionen Mark "verschlungen".

Nur einstimmige Voten
Mit einstimmigen Voten vergab das Gremium diese Aufträge: Badewassertechnik für 1.525.205 Euro an die Firma Landwehr Wassertechnik GmbH aus Schöppenstedt (Landkreis Wolfenbüttel), die Kostenschätzung hatte bei 1.056.868 Euro gelegen. Die Zimmerer- und Holzbauarbeiten übernimmt die Firma Ewald Sahm GmbH aus Burbach für 593.265 Euro (Kostenschätzung 498.471 Euro). Sozusagen ein Heimspiel wird es für die Firma Horn GmbH aus Eichelhardt geben, die die Heizungstechnik für 499.123 Euro in Angriff nimmt (Kostenschätzung 364.077 Euro). 857.801 Euro anstelle von geschätzten 686.492 Euro muss die VG zahlen, damit die Firma Otto Building Technologies GmbH aus Bad Berleburg die Lüftungstechnik einbaut. Derzeit befinden sich alle vier eingereichten Angebote dieser Sparte noch in der Prüfung. Sollte das aus Bad Berleburg von der weiteren Wertung ausgeschlossen werden, wurde Jüngerich ermächtigt, den Auftrag an den Nächstbietenden zu vergeben.



Erstes großes Gewerk deutlich teurer
Schon der Zuschlag für das erste umfangreiche Gewerk im Frühjahr, die Erd- und Rohbauarbeiten an die Bietergemeinschaft Fritz Meyer GmbH (Altenkirchen) als Vertragspartner und Gebrüder Schmidt Bauunternehmen AG (Kirchen) als einzigem Wettbewerber, hatte verdeutlicht, wohin die Reise geht: Das Paket wurde mit 3.514.902 Euro "gehandelt". Die Kostenberechnung hatte fast 400.000 Euro tiefer gelegen. Mit dem inzwischen allseits bekannten monetären "Drüber" gegenüber den berechneten Prognosen auch aufgrund deutlich gestiegener Material- und Energiekosten hatte sich Jüngerich bereits vor Monaten abgefunden: "Wir investieren in eine gute und notwendige Infrastruktur und kriegen das haushalterisch hin. Die Gesamtinvestitionen werden in die Höhe getrieben." Das kommunale Vergaberecht schränke jedoch stärker ein als es Bauherren in der freien Wirtschaft erfahren würden. Die Entscheidung für den Neubau datiert aus dem Oktober 2015. Damals waren die Verantwortlichen von Kosten in Höhe von 15 Millionen Euro ausgegangen.

Arbeiten im Zeitplan
Dank der doch recht guten Witterung in den zurückliegenden Wochen liegen die Arbeiten auf der Baustelle im Zeitplan. Das berichtete Sascha Müller vom Fachbereich Infrastruktur, Bauen und Umwelt der VG-Verwaltung, der auf Seiten des Investors für das Großprojekt zuständig ist. "Die Bodenplatte ist so gut wie fertig, derzeit werden Wände gestellt und betoniert", fügte er an. Lieferschwierigkeiten in Sachen Material seien ihm noch nicht zu Ohren gekommen. Die Dämmung sei bereits komplett vor Ort, der Stahl aber noch nicht in Gänze. Einen Termin, wann der Rohbau fertiggestellt sein dürfte, nannte Müller nicht. (vh)



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