Werbung

Nachricht vom 20.09.2022    

19 Forstleute sind nun "Forstwirtschaftsmeister in Sonderfunktion"

Auch im Forstbereich herrscht Fachkräftemangel. Probleme, wie Borkenkäfer, Stürme oder Dürrezeiten stellen die Forstleute permanent vor neue Herausforderungen. Der jüngste Waldzustandsbericht zeige, dass rund 82 Prozent unserer Bäume krank seien. Aus diesem Grund haben nun 19 Personen eine Weiterbildung zum Forstwirtschaftsmeister in Sonderfunktion abgeschlossen.

Die Absolventen und Gratulanten der Potentialgruppe Forstwirtschaftsmeister in Sonderfunktion. (Foto: privat)

Westerwaldkreis. Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz machte am Forstlichen Bildungszentrum in Hachenburg deutlich, dass mittlerweile fast alle Baumarten von den Auswirkungen der Klimakrise seien. So sollen von 2018 bis 2020 rund viereinhalb Prozent der Waldfläche in Rheinland-Pfalz dem Borkenkäfer, Stürmen und Dürre zum Opfer gefallen sein.

"Davon betroffen sind vor allem Fichten, aber auch andere Baumarten leiden unter den Auswirkungen der Klimakrise. Gerade noch acht Prozent der Buchen und sieben Prozent der Eichen gelten als gesund, also jene Baumarten, die bei uns von Natur aus am häufigsten vorkommen und im Zukunftswald des Landes eine tragende Rolle spielen müssen und sollen. Das stellt das Waldmanagement vor immense Herausforderungen. Damit der Wald auch künftig mit all seinen wichtigen Funktionen für Mensch und Natur erhalten bleibt, brauchen wir klimakompetentes Fachpersonal", macht Manz deutlich. Am Montag (19. September) konnte der Klimaschutzstaatssekretär 19 Forstwirtschaftsmeistern in Sonderfunktion gratulieren, die erfolgreich ihre zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung zum Forstwirtschaftsmeister in Sonderfunktion abgeschlossen haben.

Reaktion auf Fachkräftemangel
Bei dieser "Potentialgruppenqualifizierung" handelt es sich um eine wegweisende Personalentwicklungsmaßnahme, die es in dieser Form nur bei Landesforsten Rheinland-Pfalz gibt. Sie basiert auf dem Personalentwicklungskonzept von 2012, welches immer noch zukunftsweisend ist und qualifiziert die Teilnehmer für Einsatzbereiche, die normalerweise dem Dritten Einstiegsamt vorbehalten sind und ein Bachelor-Studium voraussetzen. So können sie beispielsweise künftig im Forstrevierdienst, der Technischen Produktion, der Umweltbildung oder im Jagdmanagement arbeiten.

Landesforsten reagiert damit auf den Fachkräftemangel, der auch im Forstbereich deutlich zu spüren ist. Es fällt immer schwerer geeignete Fachkräfte für offene Stellen zu finden. Hinzu kommt der immense Bildungsbedarf bei Forstfachleuten und Waldbesitzenden im Hinblick auf die Klimakrise. "Mit dem Konzept von Landesforsten Rheinland-Pfalz auf vielfältige Mischwälder zu setzen sind wir auf einem guten Weg, unsere Wälder anpassungsfähiger zu machen. Mittlerweile sind 86 Prozent unserer Wälder Mischwälder. Doch auch hier müssen wir weiter daran arbeiten, die Baumartenvielfalt und die genetische Vielfalt zu erhalten. Ein wichtiger Schlüsselfaktor dazu ist Personal, das sich in Fragen der Klimaanpassung unserer Wälder bestens auskennt. Um Personal langfristig zu binden, präsentiert sich Landesforsten RLP als attraktiver Arbeitgeber und bietet für verschiedene Berufsgruppen aussichtsreichen Aufstiegschancen", so Manz.



Die "Potentialgruppenentwicklung" ist dazu das beste Bespiel. Bei der Weiterbildung standen sowohl die Waldbewirtschaftung als auch Waldnaturschutz, Rechtslehre, Betriebswirtschaft und Kommunikation im Fokus. Erstmals wurden auch die aktuellen Themen Wasserretention im Wald und die ökologische Wiederbewaldung intensiv behandelt. "Moderne Waldmanagement braucht all diese Kompetenzen. Die Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Wälder sind für jeden sichtbar. Daher ist es sehr wichtig, der Öffentlichkeit forstliches Handeln zu erklären und mit Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zu treten", so Manz.

Hintergrund:
Förster kümmern sich im Wald vor allem um planerische Aufgaben. Sie entscheiden beispielsweise, ob und welche Bäume geerntet und wo welche Baumarten gepflanzt werden beziehungsweise sukzessionsgestützte Wiederbewaldung erfolgt. Die Arbeiten von der Pflanzung über die Pflege bis zur Ernte übernehmen Forstwirtinnen und Forstwirte. Forstwirtschaftsmeister übernehmen zahlreiche Sonderfunktionen im technischen planerischen Bereich, der Revierdienste, Privatwaldbetreuung, Umweltbildung und Regiejagd. Derzeit arbeiten etwa 530 Forstwirte in den staatlichen Forstbetrieben in Rheinland-Pfalz, davon rund 120 Forstwirtschaftsmeister.

Weitere Infos zu den Berufen gibt es hier. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Hachenburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Zwei Brände im ehemaligen Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach

Ransbach-Baumbach. Das einstige Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach wurde am Wochenende gleich zweimal von Flammen ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der A3: Ein Toter und sechs Verletzte

Montabaur. Gegen 4.44 Uhr fuhr ein Pkw Ford am Sonntag die A 3 entlang, als der Fahrer nach links von der Fahrbahn abkam ...

Ministerrat beschließt Änderungen im Ehrensoldgesetz

Region. Der Ministerrat hat Innenminister Michael Eblings Vorschlag zugestimmt, das Ehrensoldgesetz zu ändern. Ziel ist es, ...

"Motorradtage 2024" im Stöffel-Park - Ein Festival für Zweiräder

Enspel. Die "Motorrad-Reise-Freunde Westerwald e.V." sind ein eingetragener Verein, dem sogar vom Amtsgericht Montabaur die ...

Riskantes Überholmanöver in Rennerod: Fußgänger und Hund entgehen knapp einer Kollision

Rennerod. Auf der Hauptstraße in Rennerod kam es am Nachmittag des 12. Mai 2024 zu einer Gefährdung eines Fußgängers durch ...

Brand in einer Lagerhalle: Entdeckung verhindert Katastrophe in Wirges

Wirges. Die Polizeidirektion Montabaur berichtete über einen Brand, der am Samstag (18. Mai) gegen 4 Uhr morgens, in einer ...

Weitere Artikel


Traditioneller Töpfermarkt in Ransbach-Baumbach

Ransbach-Baumbach. Ob Gebrauchs-, Zier- oder Gartenkeramik, traditionelle und moderne Keramik oder illustre Skulpturen – ...

Theaterfreunde Jedermann aus Dernbach kehren auf die Bühne zurück

Dernbach. Nach der langen Coronapause will die Westerwälder Theatergruppe nun endlich wieder durchstarten – ab Mitte Oktober ...

evm unterstützt Vereine: 2.000 Euro für vier Vereine aus der VG Höhr-Grenzhausen

Höhr-Grenzhausen. Vor Kurzem übergab Norbert Rausch, Kommunalbetreuer bei der evm, den Spendenbetrag gemeinsam mit dem Bürgermeister ...

"Stille blutet" - Ursula Poznanski liest in Hachenburg

Hachenburg. Darum geht es in "Stille blutet": Wenige Worte machen die aufstrebende Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just ...

Interkulturelles Erntedankfest in Westerburg

Westerburg. Im Anschluss ist ein Mittagessen in Form von verschiedenen Suppen und später ein Kuchenbuffet geplant. Für die ...

Carl-Bernhard von Heusinger zu Besuch bei der evm in Koblenz

Koblenz. Themen im Austausch mit dem Vorstandsvorsitzenden Josef Rönz, dem Geschäftsführer der Energienetze Mittelrhein, ...

Werbung