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Nachricht vom 21.09.2022    

"Grüne Welle": Westerwaldkreis verlieh den Nachhaltigkeitspreis in Montabaur

Von Wolfgang Rabsch

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbh (wfg) hatte zur Preisverleihung in der Sparte Nachhaltigkeit in die Stadthalle nach Montabaur eingeladen. Mitinitiator der Veranstaltung war Christian Felber von der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung. Im Mittelpunkt seines Referats stand die Frage, wie Nachhaltigkeit und Marktwirtschaft zusammenpassen.

Die Snackbar des Raiffeisen Campus durfte sich über eine Auszeichnung freuen. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Montabaur. Felber legte den Finger in die Wunde, und erklärte eindringlich, wie die Weltwirtschaft durch Globalisierung, Kriege, Klimawandel und Fluchtbewegungen regelrecht aus den Fugen gerät. Im Endeffekt sind immer die Kleinen die Leidtragenden, während das Großkapital Geld in nicht mehr vorstellbaren Mengen generiert. Felber meinte: "Das Geld ist zum Selbstzweck geworden, statt ein Mittel zu sein für das, was wirklich zählt, nämlich ein gutes Leben für alle. Die Gemeinwohl-Ökonomie setzt die Menschenwürde, die Menschenrechte und die ökologische Verantwortung als Gemeinwohlwerte auch in der Wirtschaft um."

Der einstündige Vortrag von Kelber beleuchtete eindringlich und ausführlich die brandaktuellen Themen Nachhaltigkeit und Marktwirtschaft: Er beeindruckte die etwa 300 Zuschauer in der Stadthalle mit einem Beispiel im Vergleich zwischen Lohn und Arbeit, als er anschaulich erklärte, wie sich der Mindestlohn in verschiedenen Ländern auf bestimmte Berufe auswirkt. 122 Millionen Menschen wären laut Felber in der EU armutsgefährdet, weltweit sind etwa 805 Millionen Menschen unterernährt, wohingegen acht Menschen auf der Erde mehr besitzen als 50 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Im World Café stellten Bewerber ihre Projekte vor
Nach dem Vortrag von Kelber wurden im sogenannten "World-Café" Projekte aus den Themenbereichen Klimaschutz Mobilität Energie und Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, regionale Wertschöpfung, Solidarität und Gerechtigkeit sowie Gesundheit und Ernährung präsentiert. Die vorgestellten Projekte hatten sich um den Nachhaltigkeitspreis "Grüne Welle" beworben, der erstmalig vom Klimaschutzmanagement und der wfg des Westerwaldkreises verliehen wurde.

Für den Nachhaltigkeitspreis konnten sich Unternehmen, Verwaltungen, Banken und Sparkassen, sowie Einrichtungen aus den Bereichen Bildung, Forschung, Gesundheit und Soziales mit Hauptsitz oder Niederlassung im Westerwaldkreis bewerben. Privatpersonen mit Wohnsitz im Westerwaldkreis sollten Projekte aus den folgenden Bereichen vorschlagen: Klimaschutz - Mobilität Klimaschutz - Energie- und Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, regionale Wertschöpfung Solidarität und Gerechtigkeit, Gesundheit und Ernährung.



Auf dieser Grundlage gingen bei der wfg insgesamt 36 Vorschläge und Bewerbungen ein, unter anderem von der Westerwald Brauerei Hachenburg, Bettenwaren Stendebach, dem Mühlenbäcker, LOTH-Haus, Uli Kaiser, Steuler, und dem Verein "Wäller helfen". Im Rahmen des "Word Cafés" haben 21 Bewerber die Gelegenheit genutzt, sich selbst und ihre Projekte in der Stadthalle vorzustellen.

Preisträger verkündet
Die Laudatio für die mit Spannung erwartete Bekanntgabe der Preisträger lag in den bewährten Händen von Gabi Wieland, der Stadtbürgermeisterin von Montabaur und ersten Beigeordneten des WW-Kreises, die zunächst eingehend die Projekte der Preisträger beschrieb, bevor sie dann endlich den Namen bekanntgab.

Die Jury hatte es schwer, die Preisträger zu ermitteln. Den dritten Preis, dotiert mit 1.000 Euro, erreichte die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, die verschiedene Nachhaltigkeits- und Klimaschutzprojekte verwirklichte. Der Obst- und Gemüse-Verein Ötzingen bekam den zweiten Platz mit ihrem Projekt "Ökologische Aufwertung der Streuobstwiese "Ahl Gass" zugesprochen. Der OGV durfte sich über ein Preisgeld von 1.500 Euro freuen.

Der erste Platz wurde gleich zweimal vergeben: Über je 2.500 Euro durften sich die "RC-Snackbar eSG" - RC steht kurz für Raiffeisen Campus - wegen ihrer 2016 gegründeten Schülergenossenschaft freuen, die seit sieben Jahren besteht. Mit dem ersten Preis und den damit verbundenen Preisgeld von 2.500 Euro wurde auch die Firma "Augenblick" Brillen Kontaktlinsen GmbH aus Siershahn belohnt. "Augenblick" hatte die Jury durch das nachhaltige Produktsortiment, die vorhandene E-Mobilität, Reduktion von Wasserverbrauch und Abfall sowie im Bereich Gesundheit überzeugt.

Lea Minnich und Aron Bauer, beide Auszubildende im dritten Lehrjahr bei der Westerwald Bank, führten gekonnt, charmant und schlagfertig durch die Veranstaltung. (Wolfgang Rabsch)


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