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Pressemitteilung vom 02.01.2023    

Wetterdienst zieht Bilanz zum Deutschlandwetter 2022

Deutschland erlebte eines der zwei wärmsten Jahre und einen Sonnenscheinrekord, sagt der Deutsche Wetterdienst zum Wetter im abgelaufenen Jahr. In Rheinland-Pfalz glänzte der März mit einer Rekordsonnenscheindauer, der Sommer war der zweitwärmste und trockenste. "Klimaschutz sollte vom Reden ins Handeln kommen", fordert der DWD.

Der November war zu mild und auch zum Jahreswechsel gab es ungewöhnlich milde Temperaturen. (Symbolbild)

Region. Deutschland erlebte 2022 ein außergewöhnliches Wetterjahr. Der Temperaturrekord des Jahres 2018 von 10,5 Grad Celsius wurde zumindest eingestellt. Erst die abschließende Auswertung aller Stationsdaten des nationalen Wetterdienstes im Januar wird zeigen, ob 2022 das wärmste Jahr seit Messbeginn war. Einen neuen Rekord gab es bei der Sonnenscheindauer, teilt der Deutsche Wetterdienst weiter mit. Mit einem Niederschlagsdefizit von etwa 15 Prozent waren die vergangenen zwölf Monate sehr trocken. Auch beim Trend der Jahresmitteltemperatur gab es mit dem warmen Jahr 2022 einen weiteren Anstieg: Seit 1881 ist es in Deutschland inzwischen 1,7 Grad wärmer geworden. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 1,6 Grad. Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD): "Das rekordwarme Jahr 2022 sollte für uns alle ein erneuter Ansporn sein, beim Klimaschutz endlich vom Reden zum Handeln zu kommen. Wir haben es bisher nicht geschafft, wirkungsvoll auf die Treibhausgasbremse zu treten. Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst voran.“

Mehrere Hitzewellen im Juni und Juli
Im Jahr 2022 waren alle Monate im Vergleich zum Mittel der Referenzperiode 1961-1990 zu warm. Der August war im vieljährigen Vergleich der Zweitwärmste und der Oktober mit 2001 sogar der Wärmste entsprechende Monat. Insgesamt ergab sich nach DWD-Berechnungen eine Jahresmitteltemperatur von 10,5 Grad Celsius (°C). 2022 liegt damit um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 1,2 Grad. Damit war 2022 neben 2018 vorläufig das wärmste Jahr seit Messbeginn. Platz 1 ist laut DWD nach Auswertung aller Daten noch möglich. Mehrere intensive Hitzewellen im Juni und Juli führten europaweit zu Temperaturrekorden. Die deutschlandweit höchste Tagestemperatur stammt ungewöhnlicherweise aus dem Norden des Landes. Am 20. Juli wurde in Hamburg-Neuwiedenthal ein neuer Stationsrekord von 40,1 °C festgehalten. Den Jahrestiefstwert meldete Heinersreuth-Vollhof, Landkreis Bayreuth, am 18. Dezember mit minus 19,3 °C.



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Februar und September ordentlich nass, Sommer hingegen erheblich zu trocken
Das sommerliche Niederschlagsloch, das ein Minus von gut 40 Prozent im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 erreichte, führte zu der geringsten Bodenfeuchte unter Gras seit 1961. Flankiert wurde diese Trockenphase allerdings von den deutlich zu nassen Monaten Februar und September. Im Jahresverlauf fielen im Deutschlandmittel rund 670 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das war ein Minus von etwa 15 Prozent verglichen mit der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789 l/m²). Ähnlich fiel der Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (791 l/m²) aus. Die höchste Tagessumme wurde in Babenhausen im Unterallgäu am 19. August mit 112,1 l/m² gemessen. An den Alpen prasselten in den vergangenen zwölf Monaten 1500 bis 2000 l/m² nieder. Im Nordosten gingen gleichzeitig die Mengen auf unter 500 l/m² zurück.

Mit etwa 2025 Sonnenstunden sonnigstes Jahr seit Messbeginn
2022 schien die Sonne im bundesweiten Mittel rund 2025 Stunden und lag damit etwa 30 Prozent über dem Referenzwert der Periode 1961 bis 1990 (1544 Stunden). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (1665 Stunden) betrug die positive Abweichung gut ein Fünftel. Im Südwesten schien die Sonne sogar über 2300 Stunden, in den östlichen Mittelgebirgen zeigte sie sich mit unter 1800 Stunden vergleichsweise seltener.

In Rheinland-Pfalz
2022 war mit 11,2 °C (8,6 °C) vor Ort das wärmste Jahr. Die Sonne schien 2095 Stunden (1507 Stunden). Der März glänzte mit einer Rekordsonnenscheindauer und der Sommer war der zweitwärmste und trockenste. Der September bescherte der Flora und Fauna wohltuenden Niederschlag und sorgte so für eine deutliche Entspannung in der vorangegangenen Dürre. An den wärmsten Oktober seit Messbeginn hängte sich ein viel zu milder November. Die Niederschlagsmenge betrug 2022 rund 685 l/m² (807 l/m²). (In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961 bis 1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels). (PM)



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