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Nachricht vom 03.11.2011    

Goldener Oktober prägte den regionalen Arbeitsmarkt

Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Montabaur ging nochmals leicht zurück – Quote bleibt bei 3,7 Prozent

Montabaur. Der Arbeitsmarkt hat einen „goldenen Oktober“ erlebt: Die Arbeitslosenzahl bleibt im Bezirk Montabaur – das sind der Westerwald- und der Rhein-Lahn-Kreis – auf dem guten Level des Vormonats. Der leichte Rückgang um 37 auf jetzt 6353 Personen schlägt nicht auf die Quote nieder. Mit 3,7 Prozent liegt diese 0,3 Punkte unter dem Vorjahreswert. Im Oktober 2010 war die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung um 535 höher als heute.

Dabei verlief die Entwicklung in den Landkreisen innerhalb der vergangenen vier Wochen unterschiedlich: Während im Westerwald ein minimaler Anstieg um 11 Arbeitslose zu beobachten war, verringerte sich der Bestand an Rhein und Lahn um 48 Personen. Hier sind aktuell 2372 Männer und Frauen ohne Job gemeldet; die Quote ging innerhalb eines Monats um 0,1 Punkte auf 3,7 Prozent zurück – man liegt nun gleichauf mit den Nachbarn.

Vor einem Jahr waren im Rhein-Lahn-Kreis bei einer Quote von 4,1 Prozent 233 Arbeitslose mehr registriert als heute. Im Westerwaldkreis bleibt mit 3981 Arbeitslosen die Quote bei 3,7 Prozent. Hier reduzierte sich die absolute Zahl gegenüber dem Oktober 2010 um 302 Personen; die Quote betrug damals glatte 4 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt zeigt sich erfreulich robust“, erklärt Elmar Wagner, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Montabaur. Seit 1997 wird die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen berechnet, und zu keinem Zeitpunkt war sie niedriger als derzeit. Wagner weiß: „In den Wintermonaten, die vor uns liegen, wird die Arbeitslosigkeit saisonbedingt steigen. Aber: Wir werden jetzt auch den regelmäßig von Winterarbeitslosigkeit betroffen Personen interessante Stellenangebote unterbreiten können. Bei dieser günstigen Marktlage hat die Vermittlung in Beschäftigung mehr denn je Vorrang vor dem Bezug von Arbeitslosengeld.“

Auch die Aussichten für das Jahr 2012 sind verhalten optimistisch. In seiner Regionalprognose geht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung bei einem Wirtschaftswachstum von 1 Prozent davon aus, dass es im Agenturbezirk Montabaur – verglichen mit 2010 - bei einem Jahresdurchschnitt von 7200 Arbeitslosen bleibt. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung könnte sogar ansteigen – von 88 700 auf mehr als 89 000 Personen.

Zur Klientel der Arbeitsagenturen gehören diejenigen, die Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung beziehen. Sie sind noch „nah am Markt“, bringen in der Regel eine Qualifikation mit und haben deshalb gute Chancen, rasch wieder eine Stelle zu finden. Alle, die von der Grundsicherung (Hartz IV) leben, werden von den Jobcentern Westerwald und Rhein-Lahn betreut.

„Es ist erfreulich, dass beide Gruppen von der raschen Erholung nach der Wirtschaftskrise profitiert haben“, stellt Elmar Wagner fest. Diese Entwicklung ist in der Grundsicherung jetzt gebrochen: Gegenüber dem Oktober 2010 muss ein leichter Anstieg (0,6 Prozent) verzeichnet werden. Elmar Wagner: „Es wird zunehmend schwieriger, Menschen aus der Grundsicherung in Beschäftigung zu bringen. Denn nun geraten wir an den Sockel derer, die erhebliche und oft mehrere Vermittlungshemmnisse haben.“



Die Kehrseite der Medaille: Betriebe auf der Suche nach geeignetem Personal längst nicht mehr aus dem Vollen schöpfen. Dafür spricht der hohe Bestand an Stellen, die der Arbeitsagentur gemeldet sind. Mit 1490 Angeboten ist er um ein Viertel höher als vor einem Jahr.

Bei knapp 90 Prozent handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, etwa 80 Prozent sind unbefristete Arbeitsverhältnisse. Und: Fast alle sind sofort zu besetzen. Hierzu merkt Wagner an: „Die Situation ist erfreulich für Arbeitsuchende, aber kritisch für Betriebe, die ihre Belegschaft über Winter kündigen und im Frühjahr wieder einstellen wollen. Denn diese Arbeitgeber müssen damit rechnen, dass wir die Mitarbeiter in stabilere Jobs vermitteln.

Saisonbetriebe, die ihre eingearbeitete Belegschaft halten wollen, sollten deshalb Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen oder ganzjährige Arbeitszeitkonten anlegen, um temporären Arbeitsmangel auszugleichen.“

Ein Schwerpunkt der offenen Stellen liegt beim verarbeitenden Gewerbe; hier werden zum Beispiel Fachkräfte gebraucht, die mobil sind und für den Anlagenbau europaweit auf Montage gehen. Stark vertreten sind außerdem die Kfz-Branche (sowohl Handel als auch Reparaturen) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Jede vierte Stelle zählt zur Zeitarbeit. Hier werden sowohl Fachleute als auch Geringqualifizierte gesucht; das Spektrum reicht vom examinierten Altenpfleger bis hin zum Produktionshelfer.

Um Transparenz zu schaffen, veröffentlicht die Arbeitsagentur zusätzlich zur Arbeitslosenquote allmonatlich die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht all jene ein, die arbeitsmarktpolitisch gefördert werden und in dieser Zeit statistisch nicht als arbeitslos zählen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt derzeit auf dem Septemberlevel von 5,3 Prozent, vor einem Jahr waren es 6,4 Prozent.


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