Werbung

Pressemitteilung vom 31.01.2024    

Kulturgut Streuobstwiese erhalten: Misteln bei der Obstbaumpflege entfernen

Der Spätwinter und das zeitige Frühjahr sind die beste Zeit, um das hochstämmige Kernobst wie Apfel und Birne der Streuobstwiesen zu schneiden. Als Kulturpflanzen brauchen diese Bäume einen regelmäßigen Schnitt. Beachtet werden sollte dabei auch die Mistel, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Hundsangen.

Laubholz-Mistel (Foto: Marcel Weidenfeller)

Westerwaldkreis. Ein regelmäßiger Schnitt der Bäume erhält ihre Gesundheit und Vitalität und sichert eine regelmäßige Ernte. Ein wenig in Vergessenheit geraten ist dabei die Notwendigkeit, Misteln in der Baumkrone zu entfernen. Nicht nur die Nutzungsaufgabe, sondern auch die irrige Annahme, die Laubholz-Mistel (Viscum album ssp. album) stünde unter Naturschutz, hat ihre Bestände vor allem in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und dem benachbarten Hessen so stark gefördert, dass Obstbäume, vor allem Äpfel, unter der Last der Misteln zusammenbrechen, dadurch besonders windwurfgefährdet, oder von diesem Halbschmarotzer so stark befallen sind, dass ganze Streuobstbestände vor dem Absterben stehen.

Nur durch konsequentes Entfernen der Äste, auf denen die Mistel wächst, kann man der Plage Herr werden. Voraussetzung ist natürlich, dass diese Maßnahme auch lokal flächendeckend geschieht, um die Ausbreitung einzudämmen. Führt man die Baumpflege regelmäßig durch, kann man durch Ausbrechen der Mistel verhindern, dass sie Beeren produziert und sich darüber ausbreitet. Auch wird die Mistel durch das Ausbrechen über Jahre hinweg dann so geschwächt, dass sie abstirbt.

Mistel 20 bis 30 Zentimeter unterhalb des Ansatzes entfernen
Will man die Mistel nachhaltig entfernen, muss man mindestens 20 bis 30 Zentimeter unterhalb des Ansatzes der Mistel den Ast des Obstbaumes entfernen. Manche Bäume sind so stark befallen, dass dafür ein radikaler Rückschnitt nötig würde. Diesen kann man aber nur bei Bäumen vornehmen, die noch viel Vitalität besitzen. Mit Baumschnitterfahrung und Sachverstand besteht dann die Chance den Baum, manchmal für einige Jahrzehnte, wieder fit zu machen.



Im Winter rücken die Misteln dem Beobachter wieder ganz besonders ins Blickfeld. Die Blätter der meisten Apfelbäume sind abgefallen und schon geraten die mehr oder weniger stark vorhandenen Kugeln ins Auge. Häufig ist der Besatz so stark, dass meist die obere Kronenhälfte optisch geschlossen erscheint. Diese Partien sind dann bereits für die Obstproduktion verloren, oftmals verabschiedet sich der Baum wenige Jahre später komplett aus der Produktion und stirbt ab.

Wer also weiterhin den Streuobstbau als ökologischen Baustein und Hotspot der Artenvielfalt, aber auch als Obstlieferant weiter nutzen möchte, sollte zielgerichtet die Mistel unabhängig von der Jahreszeit ausschneiden. Die "blattlose" Zeit eignet sich aus verschiedenen Gründen natürlich am besten dazu. Die Mistel steht nach der Bundesartenschutzverordnung unter keinem besonderen Schutz. (PM)


Lokales: Wallmerod & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Wallmerod auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Zwei Brände im ehemaligen Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach

Ransbach-Baumbach. Das einstige Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach wurde am Wochenende gleich zweimal von Flammen ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der A3: Ein Toter und sechs Verletzte

Montabaur. Gegen 4.44 Uhr fuhr ein Pkw Ford am Sonntag die A 3 entlang, als der Fahrer nach links von der Fahrbahn abkam ...

Ministerrat beschließt Änderungen im Ehrensoldgesetz

Region. Der Ministerrat hat Innenminister Michael Eblings Vorschlag zugestimmt, das Ehrensoldgesetz zu ändern. Ziel ist es, ...

"Motorradtage 2024" im Stöffel-Park - Ein Festival für Zweiräder

Enspel. Die "Motorrad-Reise-Freunde Westerwald e.V." sind ein eingetragener Verein, dem sogar vom Amtsgericht Montabaur die ...

Riskantes Überholmanöver in Rennerod: Fußgänger und Hund entgehen knapp einer Kollision

Rennerod. Auf der Hauptstraße in Rennerod kam es am Nachmittag des 12. Mai 2024 zu einer Gefährdung eines Fußgängers durch ...

Brand in einer Lagerhalle: Entdeckung verhindert Katastrophe in Wirges

Wirges. Die Polizeidirektion Montabaur berichtete über einen Brand, der am Samstag (18. Mai) gegen 4 Uhr morgens, in einer ...

Weitere Artikel


IHK bietet kostenfreies Seminar für gewerbliche Gründer an

Montabaur. Das kostenfreie Seminar findet am Donnerstag, 22. Februar, von 10 bis 15 Uhr in der IHK-Regionalgeschäftsstelle ...

Grießbrei mit Birnenkompott - süßes Hauptgericht oder Dessert

Dierdorf. Die Menge reicht als Hauptgericht für zwei Personen oder für sechs Gläser Dessert. Kochen Sie zuerst das Kompott. ...

Neuauflage des Flyers 'Spazierengehen im Kannenbäckerland' - 11 Routenvorschläge für kleine Touren

Kannenbäckerland. Aufgrund häufiger Nachfragen von Touristen und Gruppen nach kleineren Spazierwegen, hat der Kannenbäckerland-Touristik-Service ...

Musikalischer Abendgottesdienst mit der Cappella Taboris in der Musikkirche Ransbach-Baumbach

Ransbach-Baumbach. Gemeinsam mit Pfarrer Carsten Schmitt und Dekanatskantor Jens Schawaller gestaltet die Cappella Taboris, ...

Nachhaltiges Bierbrauen - Westerwald-Brauerei zeigt, wie es geht

Hachenburg. Am Freitagabend, 16. Februar, um 18 Uhr findet in der Westerwald-Brauerei in Hachenburg eine Veranstaltung statt, ...

Senioren- und Behindertenrat Westerwald: Aktiv gegen den demographischen Wandel

Montabaur. Im Westerwald wird die demographische Entwicklung in wenigen Jahren dazu führen, dass doppelt so viele Menschen ...

Werbung