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Nachricht vom 25.01.2012    

Schulessen verursacht dem Kreis hohe Kosten

Im Westerwaldkreis sind allein Aussenstände von rund 31.000 Euro entstanden, weil Eltern sich weigern, den Eigenanteil am Schulessen ihrer Kinder zu bezahlen. Ein neues Bezahlsystem soll eingeführt werden um diese Kosten zu dämpfen. Bei der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses wurde ein Maßnahmenpaket beschlossen.

Montabaur. Traurig aber wahr: Rund 31.000 Euro an Außenständen muss der Westerwaldkreis hinterher rennen, weil Eltern sich rundweg weigern, ihren Eigenanteil am Schulessen ihrer Kinder zu bezahlen. Betroffen sind alle Schulformen.
Dass das Schulessen und seine Subventionierung für den Kreis eine teure Angelegenheit ist, wurde in der jüngsten Kreisausschusssitzung deutlich. Denn neben den Außenständen kommen noch die nicht gedeckten Kosten in Höhe von derzeit 80.000 Euro hinzu, die der Westerwaldkreis trägt. Mit der Inbetriebnahme der Mensa im Schulzentrum Höhr-Grenzhausen zum Schuljahr 2012/13 wird die Deckungslücke noch größer werden.
Ein Grund für die Kreisverwaltung nach Wegen zu suchen, die Subventionierung in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Ab kommendem Schuljahr werden insgesamt rund 1.000 Kinder täglich an den Ganztagsschulen in Trägerschaft des Westerwaldkreises mit Mittagessen versorgt. Dies berichtete Landrat Achim Schwickert in der jüngsten Kreisausschusssitzung.

Das Essen wird von externen Großküchen oder ortsansässigen Restaurants an die Schulen geliefert. Diese stellen alle gelieferten Essen dem Westerwaldkreis in Rechnung, und die Kreisverwaltung fordert im Nachgang von allen Teilnehmern die anteiligen Kosten zurück. Der durchschnittliche Essenspreis beläuft sich auf 3,91 Euro. Die Eltern zahlen im Regelfall 2,87 Euro als Eigenanteil, der Kreisanteil je Essen beträgt 1,04 Euro.
"Der Ausschluss der Kinder von Zahlungsverweigerern vom Schulessen würde sicherlich die Falschen treffen. Diese rigorose Maßnahme wird bisher nur in extremen Fällen angewandt. Häufig springen auch die Fördervereine oder vereinzelt Lehrkräfte ein, was beide auf Dauer aber nicht leisten können", meint Landrat Schwickert.



Aufgrund der sich abzeichnenden Finanzierungslücke, beschloss der Kreisausschuss ein Maßnahmepaket, das dazu beitragen soll, die Kosten überschaubar zu halten. Dazu gehört unter anderem auch die Anhebung des Eigenanteils auf drei Euro, was in etwa dem Durchschnitt aller befragten im Umkreis befindlichen Ganztagseinrichtungen entspricht, heißt es in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung.

Ausnahmen gelten für: Kinder, die Anspruch auf Mittel des Bildungs- und Teilhabepaketes (BuT) haben. Diese zahlen jeweils ein Euro pro Essen. Kinder, die Anspruch auf Sozialfonds-Mittel des Landes haben, zahlen zwei Euro.

Weiterhin soll zur Verminderung des Zahlungsausfallrisikos ein EDV-gestütztes Portal eingerichtet werden, worüber die Essenausgabe abgewickelt wird. Voraussetzung ist ein vorab von den Eltern eingezahltes Guthaben.
Dabei kann mit beschränkten Überziehungsmöglichkeiten auch auf Nachlässigkeiten seitens der Eltern reagiert werden.
Solche Systeme sind bereits mit guten Erfahrungen unter anderem an den privaten Gymnasien in Bad Marienberg und Wirges sowie den Schulen der VG Hahnstätten im Einsatz. Die Kreisverwaltung erhofft durch die Maßnahmen, die Unterdeckung beim Schulessen um 20.000 Euro jährlich zu senken.



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