Werbung

Nachricht vom 03.11.2012    

IHK: Land setzt falsche Prioritäten

Die geplante Änderung des Bildungsfreistellungsgesetzes der Landesregierung wird von den Industrie- und Handelskammern heftig kritisiert. Die IHKs sprechen von einer falschen Prioritätensetzung. Wichtiger wäre es mehr Lehrkräfte in den Berufsbildenden Schulen einzustellen.

Region. Nach dem Willen der rheinland-pfälzischen Landesregierung sollen Auszubildende mehr gesellschaftspolitische Weiterbildung wahrnehmen und hierfür mehr Anspruch auf „Bildungsurlaub“ erhalten. Dass dies zulasten der Ausbildungszeit in den Unternehmen gehen soll, in der die praktischen Ausbildungsinhalte vor Ort in den Betrieben vermittelt werden, stößt bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Rheinland-Pfalz auf Unverständnis.

„Gesellschaftspolitische Bildung ist unzweifelhaft gerade für junge Menschen wichtig“, so Peter Adrian, Präsident der IHK-Landesarbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz“. „Es kann aber nicht sein, dass es immer mehr zur Aufgabe der Unternehmen wird, Defizite der Schulbildung zu beheben.“

Kritisch sehen die IHKs dabei insbesondere, dass die Ausbildungszeit leichtfertig für andere Themen freigegeben wird. „Die Zeit, die Auszubildende vor Ort in ihren Betrieben verbringen, bietet wegen kontinuierlich steigenden Anforderungen an die Ausbildung immer weniger Spielraum. Die Vermittlung gesellschaftspolitischer Bildung ist fester Bestandteil im Lehrplan des dualen Partners Berufsschule, und bereits heute können Auszubildende jährlich bis zu drei Tage Bildungsurlaub zulasten der beruflichen Ausbildung in Anspruch nehmen.
Jeder weitere Fehltag führt zwangsläufig zur Reduzierung der Ausbildungsqualität in den Betrieben“, so die Einschätzung von Bernhard Meiser, Federführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft im Geschäftsbereich Weiterbildung. „Wichtiger wäre, die Zahl der Lehrkräfte im Kerngeschäft der Berufsschulen zu erhöhen, damit es dort zu weniger Unterrichtsausfällen kommt.“



Aus Sicht der Wirtschaft zeigt die Initiative der Landesregierung zur Änderung des Bildungsfreistellungsgesetzes auch deren falsche Prioritätensetzung.
Adrian: „Wir sehen hier leider wieder einmal, dass die Landesregierung ihre Energie primär gesellschaftspolitischen Zielen widmet und damit zusammenhängende wirtschaftspolitische Fragestellungen offensichtlich gar nicht mitdenkt. Das ist mehr als bedauerlich“, heißt es in der Pressemitteilung.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Dreifachmord im Westerwald: Angehöriger startet Spendenaufruf

Nach einem schockierenden Verbrechen in Weitefeld, bei dem drei Familienmitglieder ums Leben kamen, hat ...

Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen startet kommunale Wärmeplanung

Die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen nimmt die Herausforderung einer nachhaltigen Energieversorgung ...

Unfallflucht auf Schulparkplatz in Westerburg

Am Nachmittag des 9. April ereignete sich auf dem Parkplatz des Schulzentrums in Westerburg ein Verkehrsunfall. ...

Vorbereitungen für die "Nacht der Technik" in Koblenz laufen auf Hochtouren

Die Handwerkskammer Koblenz öffnet ab sofort die Anmeldung für Aussteller zur "Nacht der Technik" am ...

Neue Doppelspitze in der ärztlichen Direktion des Evangelischen Krankenhauses Dierdorf/Selters

Das Evangelische Krankenhaus Dierdorf/Selters hat seine ärztliche Leitung neu strukturiert. Dr. Daniel ...

Dreifacher Mord im Westerwald: Mutmaßlicher Dreifachmörder weiterhin flüchtig

In Weitefeld im Westerwald hat ein Verbrechen die Region erschüttert. Die Polizei fand in einem Einfamilienhaus ...

Weitere Artikel


Die E-Bilanz kommt ab 2013

Die Handwerkskammer Koblenz lädt zur Informationsveranstaltung zum Thema "E-Bilanz und eRechnung alle ...

Jeder Nullfehlerritt ließ Kinderherzen höher schlagen

Guter Sport und eine pfiffige Charity-Aktion beim Reitturnier Kurtscheid Indoors auf der Anlage Birkenhof ...

IHK Montabaur mahnt Verkehrskonzept im ICE-Park an

Die Verkehrssituation im ICE-Park in Montabaur nach 2014 macht Sorgen. Die IHK Montabaur geht in einer ...

Krankenhausverbund sichert die Versorgung

Im Rahmen der auswärtigen Kabinett-Tagung des rheinland-pfälzischen Landtags in Hachenburg unterstrich ...

Die Schokoladenseite der Medizin

Der Rosenheimer Allgemeinmediziner Jürgen Schumann schuf mit seinem Erstlingswerk "Die Schokoladenseite ...

Herbstwanderung rund um Rennerod

Der Westerwaldverein Bad Marienberg nutzte einen der letzten schönen Herbsttage, um mit Förster Martin ...

Werbung