Werbung

Nachricht vom 12.04.2013    

Achtung: Krötenwanderung startet

Deutlich später als im vergangenen Jahr starten Kröten, Frösche und Molche in den Frühling und suchen ihre Laichgewässer. Die Autofahrer werden um Rücksicht gebeten und vor allem in der Dämmerung und nachts auf den Landstraßen langsam zu fahren.

Langsam fahren ist angesagt. Foto: Archiv AK-Kurier

Region. Das warmfeuchte Wetter der kommenden Tage lockt endlich Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren hervor. Im Jahr 2012 begannen die ersten Wanderungen Ende Februar, jetzt ist es deutlich später. In den nächsten Tagen ist überall in Rheinland-Pfalz mit großen Amphibien-Wanderungen zu rechnen.
„Wenn es jetzt endlich wieder wärmer wird, können Frösche und Kröten endlich aus ihren Winterverstecken herauskommen und loswandern. Wir erwarten jetzt einen Massenansturm“, erklärt Olaf Strub vom NABU Rheinland-Pfalz. Der NABU bittet deshalb Autofahrer, in der Dämmerung vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf liebestrunkene Lurche zu nehmen.

Überall wo Kröten, Frösche und Molche unterwegs seien, bitten die Naturschützer um maximal Tempo 30. Denn die Tiere kommen auch dann ums Leben, wenn sie zwar den Reifen ausweichen, das Auto aber schneller als mit 30 Kilometern pro Stunde an ihnen vorbeifährt – der Luftdruck steigt dann so stark an, dass er die inneren Organe der Tiere zum Platzen bringt. „Nur Slalom zu fahren, bringt also nichts“, sagt Strub.

In „normalen“ Jahren wandern Frösche und Erdkröten schon ab Ende Februar zu ihren Laichplätzen in Teichen und Tümpeln. Der lange Winter hat viele Tiere davon abgehalten.
„Abgesehen von einer ganz kurzen Warmphase vor fünf Wochen, war es dieses Jahr bislang einfach zu kalt für die Tiere. Jetzt kann es endlich los gehen“, erklärt Strub. Ab einer Nachttemperatur von fünf Grad Celsius verlassen die wechselwarmen Tiere ihre Winterquartiere in der Abenddämmerung und machen sich auf zur „Hochzeitswanderung“. Regnerisches Wetter wie in diesen Tagen, mögen sie besonders gern. Auf den bis zu zwei Kilometer langen Wanderungen müssen sie oftmals Straßen überqueren. „Manchmal bleiben die Kröten sogar längere Zeit auf der Fahrbahn sitzen, um sich auf der vom Tag noch aufgewärmten schwarzen Asphaltfläche auszuruhen und ein wenig aufzuwärmen. Dabei werden sie natürlich besonders leicht Opfer anrollender Autos“, erklärt der Biologe Strub.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Um eine bessere Übersicht über die Krötenwanderung in Rheinland-Pfalz zu erhalten und besondere Brennpunkte zu identifizieren, ruft der NABU dazu auf, überfahrene Kröten zu melden. Alle Naturfreunde, die bei der Krötenzählaktion mitmachen möchten, können ihre Funde online auf der Webseite www.amphibienschutz.de/opfer/strassenopfer.html in ein Formular eingeben - das übrigens auch mit I-Phone und weiteren Smartphones aufgerufen werden kann.

Von der Landespolitik und den Kommunen fordert der NABU mehr Engagement für den Amphibienschutz. An Straßen, die Hauptwanderwege von Kröten, Molchen und Fröschen durchschneiden, müsse es flächendeckend Krötentunnel oder feste Krötenzäune geben. Auch der fortschreitenden Zerstörung der Lebensräume müsse Einhalt geboten werden. Für ehrenamtliche Naturschützer beginnt nun eine arbeitsreiche Zeit.

Viele NABU-Gruppen betreuen Krötenzäune, um Amphibien an besonderen Gefährdungsstellen vor dem Straßentod zu retten. „Bei entsprechender Witterung heißt es nun, morgens und abends die Krötenzäune abzugehen, die sich in Eimern sammelnden Amphibien zu zählen und sie über die Straße zu tragen“, erklärt der NABU-Experte. Wer beim Krötenretten mitmachen möchte, könne sich an die örtliche NABU-Gruppe wenden. Mithelfer seien gerne willkommen.



Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Entdecke die Vielfalt des Studiums: Universität Koblenz öffnet Hörsäle

Koblenz. Von 9 Uhr bis 16 Uhr können Interessierte am Mittwoch, 5. Juni, einen Einblick in den Universitäts-Alltag der Universität ...

Montabaurer Grüne laden zum Auftakt der "STADTRADELN-Aktion" zur gemeinsamen Radtour ein

Montabaur. Der Ortsverband Montabaur Bündnis 90/Die Grünen lädt am Sonntag, 2. Juni, zum Auftakt der Stadradeln-Aktion zu ...

Engagement für das Wohl kranker Kinder und Jugendlicher: Westerwald Bank stiftet 5.000 Euro

Hachenburg. Bereits kurz nach der offiziellen Eröffnung des neuen Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Westerwald ...

Filmreif-Kino! Ein besonderes Filmprogramm für Menschen in den besten Jahren in Hachenburg

Hachenburg. Am Montag, 10. Juni, wird im Rahmen des besonderen Vormittagsprogramms der Film "Arthur der Große" gezeigt. Dieser ...

"Der Clan des Bären": Ein spannendes Steinzeit-Abenteuer für Kinder im Westerwald

Waldbrunn-Hausen. Unter dem Motto "Der Clan des Bären" lädt die Naturschutzinitiative e.V. (NI), in Zusammenarbeit mit dem ...

Alkohol am Steuer und ohne Führerschein: 21-Jährige verursacht Verkehrsunfall in Montabaur

Montabaur-Eschelbach. Gegen 21.40 Uhr am Mittwochabend kam es zu einem Verkehrsunfall auf der L 313 am Ortsausgang von Montabaur, ...

Weitere Artikel


Kinder brauchen auch leise Töne

Rheinland-Pfalz/Region. Ein Tag in der Kindertageseinrichtung (Kita) kann ganz schön laut sein: klingelnde Spielzeughandys, ...

Konrad Adenauer Gedenkplakette an Dr. Theo Zwanziger verliehen

Hattert. Am Freitagabend (13.4.) war es in der Sporthalle Hattert wieder soweit. Die Konrad Adenauer Gedenkplakette wurde ...

Skylotec macht Neuwied in der Welt bekannt

Das Unternehmen expandiert. Am Freitag wurde der Verwaltungsneubau in Oberbieber eingeweiht. Mit über 200 Gästen, „aus aller ...

Bürgerinitiative Region Stegskopf gegründet

Derschen. Zum Schutz von Mensch und Natur wurde am Samstag, 6. April, die "Bürgerinitiative Region Stegskopf -Erhaltet unsere ...

44-Jähriger starb in den Trümmern seines Autos

Ransbach-Baumbach. Am Donnerstag, 11. April, gegen 22.20 Uhr wurde ein 44-jähriger Pkw-Fahrer aus der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach ...

25 Jahre mit Leib und Seele Gastronomen

Heiligenroth/Montabaur. Mit Stolz und Freude erfüllt haben Karina Friedrich und ihr Mann, Klaus Friedrich, die IHK-Urkunde ...

Werbung