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Nachricht vom 16.09.2013    

Auf den Spuren der Tiger auf leisen Pfoten im Westerwald

Der BUND Rheinland-Pfalz hatte anlässlich seines 40. Geburtstages zu einem Vortragsabend in die Westerwald Bank nach Hachenburg eingeladen. Im Fokus: die Europäische Wildkatze, die auch im Westerwald heimisch ist. Gabriele Neumann vom BUND nahm die Besucher mit auf eine Reise in die Welt der Tiger auf leisen Pfoten.

Begaben sich auf die Spuren der Europäischen Wildkatze im Westerwald: (von links) Gabriele Neumann, BUND Westerwald, BUND-Landesgeschäftsführerin Sabine Yacoub, BUND-Landesvorsitzender Harry Neumann, Bundestagskandidatin Andrea Weber (B‘90/Grüne), Schirmherr Reiner Meutsch, Westerwald Bank-Vorstandssprecher Wilhelm Höser und Ute Beckhaus, Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Hachenburg. (Foto: Schultheis)

Hachenburg. Sie ist vom Menschen kaum zu entdecken. Allenfalls auf der roten Liste bedrohter Tierarten findet sie sich leicht: Die Europäische Wildkatze (felis silvestris silvestris). Gleichwohl ist auch der Westerwald ihre Heimat, wie Gabriele Neumann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor rund 130 Gästen in der Schalterhalle der Westerwald Bank in Hachenburg deutlich machte. Sie entführte die Besucher im Wechsel von Foto- und Videosequenzen in die Welt der Wildkatzen. Der BUND Rheinland-Pfalz hatte anlässlich seines 40. Geburtstages hierzu eingeladen. Und Landesvorsitzender Harry Neumann stellte in seiner Begrüßung die Verbindung zur Westerwald Bank her, deren Unternehmenspolitik sich der Nachhaltigkeit verpflichte. Bankvorstandsprecher Wilhelm Höser hatte zuvor bereits den Schirmherrn der Veranstaltung, Westerwald-Botschafter Reiner Meutsch, begrüßen können, der seinerseits auf eine Reihe gemeinsamer Radiosendungen mit Harry Neumann zurückblickte.

Innerhalb von fünf Jahren entstanden die Foto- und Filmaufnahmen der Neumanns, die die zurückgezogen lebenden „Tiger auf leisen Pfoten“ zeigen. Die Europäische Wildkatze - in freier Wildbahn nicht zu verwechseln mit verwilderten Hauskatzen - ist heute durch verschiedene internationale Abkommen streng geschützt, ab dem späten 18. Jahrhundert jedoch wurde sie nahezu ausgerottet. Als Einzelgänger lebt sie in großen und zusammenhängenden Wäldern mit vielfältigen Möglichkeiten, sich zu verstecken - Höhlen, alte Bäume, Dickicht. Im Allgemeinen sind die Streifgebiete der männlichen Wildkatzen dabei deutlich größer als die der weiblichen. Die Gebietsgröße von Katzen liegt zwischen 100 und 300 Hektar, männliche Tiere - die Kuder - können ein Gebiet von bis zu 4.000 Hektar durchstreifen. Dabei ist die Größe abhängig von Lebensraumqualität und Beuteangebot sowie Populationsdichte, Jahreszeit und individuellen Ansprüchen der Wildkatze an ihren Lebensraum. Die Streifgebiete der Kuder werden zusätzlich durch die Verteilung der Weibchen beeinflusst.



Rheinland-Pfalz, so Gabriele Neumann in ihrem Vortrag, „ist für nahezu 3.000 Tiere Heimat und damit für mehr als die Hälfte des gesamtdeutschen Wildkatzen-Bestandes.“ Im Westerwald finde man Spuren der Wildkatzen unter anderem im Bereich der Montabaurer Höhe sowie an den Lahnhängen, mittlerweile aber auch im Hohen Westerwald. Der BUND bemüht sich, mit dem Projekt „Wildkatzensprung“, dem auch der Erlös des Vortragsabends in Hachenburg zugute kam, bundesweit die Vision eines deutschlandweiten Waldverbundes zum Schutz von in Wäldern lebenden bedrohten Tierarten zu verwirklichen. In den Jahren 2012 bis 2014 entstehen deutschlandweit fünf grüne Korridorverbindungen und eine Waldaufwertung, die Wildkatze & Co. Schutz bei der Wanderung bieten und ihre Populationen sichern sollen. (as)



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