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Nachricht vom 11.05.2014    

Martina Brandl beim Kultursommerstart in Hachenburg

Bei der Eröffnung des Rheinland-Pfälzischen Kultursommers standen mehrere attraktive Veranstaltungen zur Auswahl. Freuen konnte sich, wer eine Karte für die Kabarett-Show in der Westerwaldbank ergattert hatte, denn sie fand unter Dach statt und bot eine Menge neuer Erkenntnisse.

Martina Brandl begeistert in Hachenburg bei der Kultursommer-Eröffnung. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Hachenburg. Kabarettistin Martina Brandl war, nachdem sie die hochoffizielle Einführungsveranstaltung mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer moderiert hatte, richtig in Fahrt und ließ das Publikum an ihren geheimsten Gedanken und Wünschen teilhaben. Seit ihrer Kindheit im schwäbischen Geislingen habe sie den Wunsch verspürt, Kurt einmal persönlich zu treffen. Den legendären Kurt, der immer in der Bahnhofskneipe in der Ecke saß. Ein Zettel an jener Kneipe war Anlass zu dem Programmtitel „Jedes zehnte Getränk gratis - ein Selbstversuch“. Die riesige Anzahl von Dorffesten belege: „Wir Schwaben können feiern“.

Aus der Kindheit stammt auch Brandls Vorstellung von Feen als großen, dicken Frauen mit weißen Kittelschürzen und Gesundheitslatschen, die kommen und Wünsche erfüllen. Nach Pommes mit Cola zum Beispiel. Diese feengleichen Kellnerinnen mit Landfrauen-Afro-Betonfrisur sind die Angela Merkels der Gastronomie. Mit ihnen können es die frisch geschlüpften zwanzigjährigen Bedienungen nicht aufnehmen. „Ich hab ne heiße Kartoffel im Mund“ hieß der sich anschließende skurrile Song.

Anschaulich und die Lachmuskeln strapazierend philosophierte Brandl auch über ihren Kindertraum, was sie mal trinken würde, wenn sie groß sei. Fazit der langwierigen Überlegungen: Beim Trinken geht es nicht darum, sich von Hitler abzugrenzen, sondern um den Alkohol. Bis zu diesem Punkt der Erkenntnisse waren – nach etlichen Ermahnungen durch die Künstlerin - auch die störenden Unterhaltungen auf der Galerie verstummt. Als ein Gast mitten in der Show das Foyer verlassen wollte, wurde er mit Brandls schlagfertiger Aufmerksamkeit und dem Gelächter des Publikums begleitet nach der Bemerkung: „Schicke Hose. Wenn die mal modern wird, hat er sie schon.“



„Nicht überall, wo Boss drauf steht, ist auch Boss drin“, war eine der Lehren für den Umgang mit Männern genau so wie „Mann oder Frischluft – das ist die Alternative“. Frauen machen sich für Männer schick. Die Brandl machte sich extra für die Hachenburger schick, mit einer Darmverschluss-Strumpfhose. „Diese Bauch-weg-Strumpfhosen gibt es auch in XS. Für die Männer: das ist Größe 34!“

Das Publikum lernte auch, warum Whippets Hartz-IV-Hunde sind, warum in Wodka getränkteTampons dem Begriff „sich einen hinter die Binde kippen“ eine ganz neue Bedeutung geben und dass sich der Tequila Stuntman wunderbar rappen lässt. Frauen entschuldigen sich für alles, Männer verlangen das: „Sie müssen entschuldigen…“

Die drei wichtigsten Fragen im Leben sind: Was trinkt man? Wie viel trinkt man? Wem gibt man hinterher die Schuld? Von Martina Brandl gesungen hat die Aufforderung: „Häng am Tresen rum!“ künstlerisches Niveau. Den Wunsch, den legendären Kurt in der Bahnhofskneipe zu treffen, hat die Brandl wahr gemacht. Hier sei nur verraten, dass Kurt Sören heißt.

Wegen des Feuerwerks um 22 Uhr stand die Kabarettistin unter Zeitdruck, was vom Publikum bedauert wurde. Eilig gab es als Zugabe das Lied vom verstopften Klo: „Ich will doch nur spülen“ und Evitas Ballade „Don’t cry for me, Argentina“ in der Brandl-Version „Schenkt mir nie mehr Auberginen“. Helmi Tischler-Venter


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