Werbung

Nachricht vom 26.06.2014    

Wolfsmanagementplan erarbeitet

Rheinland-Pfalz bereitet sich auf die Rückkehr des Wolfs vor. Umweltministerin Ulrike Höfken erläuterte die Eckpunkte eines Wolfsmanagementplans, der 2015 in Kraft treten soll. Der erste Wolf, der nach 123 Jahren im Westerwald gesichtet wurde, wurde 2012 erschossen. Das soll sich nicht wiederholen.

Mit einem Wolfsmanagementplan soll verhindert werden, dass zurückkehrende Wölfe aus Dummheit und Ignoranz erschossen werden. Foto: Archiv AK-Kurier

Region. Mit einem Wolfsmanagementplan bereitet sich Rheinland-Pfalz auf die Rückkehr des Wolfes vor. Umweltministerin Ulrike Höfken erklärte: „Der Wolf kann in absehbarer Zeit auch in unserem Bundesland einwandern und findet hier geeigneten Lebensraum. Das wäre eine Bereicherung für unsere Artenvielfalt. Der Wolf kann in friedlicher Koexistenz mit dem Menschen leben.“

Die Eckpunkte für den Wolfsmanagementplan erörterte das Ministerium kürzlich am Runden Tisch mit betroffenen Interessengruppen wie Jägern, Schäfern und Naturschutzverbänden. Die Verbände haben den Entwurf miterarbeitet und nun erneut Gelegenheit bis September darüber zu beraten, bevor er in einem weiteren Runden Tisch abschließend diskutiert wird. Der Wolfsmanagementplan soll im Januar 2015 in Kraft treten.

Der Managementplan sei eine Art „Betriebshandbuch“ im Falle der Wiederkehr von Wölfen in Rheinland-Pfalz. Er orientiere sich an bundesweiten Plänen zum Umgang mit Großraubtieren in Deutschland, erklärte die Ministerin. Der Plan soll Handlungsabläufe regeln, Ansprechpartner nennen und Maßnahmen auflisten, die im Konflikt- oder Schadensfall ergriffen werden können. Dabei werden nicht nur Naturschützer sondern auch Behörden, Kommunalvertreter, Polizei, Veterinäre, Jäger, Schäfer und interessierte Bürger angesprochen. Er soll auch Vorsorgemaßnahmen und Maßnahmen für Gebiete mit Wölfen benennen. So können zum Beispiel in Wolfsgebieten Herdenschutzhunde, verstärkte Zäune und auch Schulungen gefördert werden. Wie in anderen Bundesländern auch, soll die Teilnahme an Vorsorgemaßnahmen eine Voraussetzung für Entschädigungsleistungen durch das Land sein. Insgesamt ist das Wolfsmanagement eine umfassende Begleitung der Wiederansiedelung des Wolfs.



Im April 2012 wurde im Westerwald ein Wolf getötet. Es war der erste Wolf, der seit 123 Jahren in Rheinland-Pfalz gesichtet wurde. „Das Tier hatte keine Chance, sich in unserer heimischen Fauna anzusiedeln. Dieser Vorfall zeigt, dass beim Schutz der seltenen Art noch viel geleistet werden müsse. Der Wolfsmanagementplan soll helfen, in Zukunft besser auf die Ankunft dieser Art vorbereitet zu sein“, sagte Höfken.

Dazu habe das Ministerium alle betroffenen Gruppen bereits vor zwei Jahren an einen Tisch geholt und ihre Befürchtungen und Wünsche in den Managementplan integriert. Das sei wichtige Voraussetzung für die Rückkehr des Wolfs, so die Ministerin.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Zwei Brände im ehemaligen Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach

Ransbach-Baumbach. Das einstige Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach wurde am Wochenende gleich zweimal von Flammen ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der A3: Ein Toter und sechs Verletzte

Montabaur. Gegen 4.44 Uhr fuhr ein Pkw Ford am Sonntag die A 3 entlang, als der Fahrer nach links von der Fahrbahn abkam ...

Ministerrat beschließt Änderungen im Ehrensoldgesetz

Region. Der Ministerrat hat Innenminister Michael Eblings Vorschlag zugestimmt, das Ehrensoldgesetz zu ändern. Ziel ist es, ...

"Motorradtage 2024" im Stöffel-Park - Ein Festival für Zweiräder

Enspel. Die "Motorrad-Reise-Freunde Westerwald e.V." sind ein eingetragener Verein, dem sogar vom Amtsgericht Montabaur die ...

Riskantes Überholmanöver in Rennerod: Fußgänger und Hund entgehen knapp einer Kollision

Rennerod. Auf der Hauptstraße in Rennerod kam es am Nachmittag des 12. Mai 2024 zu einer Gefährdung eines Fußgängers durch ...

Brand in einer Lagerhalle: Entdeckung verhindert Katastrophe in Wirges

Wirges. Die Polizeidirektion Montabaur berichtete über einen Brand, der am Samstag (18. Mai) gegen 4 Uhr morgens, in einer ...

Weitere Artikel


100 Tage Röttig- Interview

Hachenburg. Aus Anlass des 100 tägigen Jubiläums, in dem Zeitraum sich Karl -Wilhelm Röttig als erster Beigeordneter um die ...

Alpaka-Nachwuchs in Gackenbach

Gackenbach. Der Wild-Freizeitpark Westerwald in Gackenbach hat wieder ein Alpaka-Baby. „Da sind wir schon etwas stolz“, freut ...

Was holt sich das Finanzamt von der Rente

Montabaur. Viele ältere Arbeitnehmer sind auch im Westerwald darüber in Sorge, dass ihnen das Finanzamt und die Sozialversicherungen ...

Gefahrenabwehrverordnung für Stegskopf erlassen

Daaden/Region. Die zum 1. Juli in Kraft tretende Gefahrenabwehrverordnung zum ehemaligen "Truppenübungsplatz Stegskopf“ ...

Busfahrer schubst Schüler aus dem Bus

Montabaur. Ein Leser unserer Zeitung hat am Mittwochmittag gegen 13.30 Uhr von seinem Büro aus einen Tumult am Busbahnhof ...

Weiterhin rückläufige Schülerzahlen

Montabaur. 1.615 Kinder wurden für das kommende Schuljahr 2014/15 auf weiterführende Schulen im Westerwaldkreis angemeldet. ...

Werbung