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Nachricht vom 25.11.2014    

Engagierter Mogendorfer baut Nähwerkstatt in Tansania

Jahr für Jahr reist der Mogendorfer Eberhard Ströder ins afrikanische Tansania und arbeitet dort wochenlang unter harten Bedingungen. Nicht, weil er damit irgendetwas verdient. Sondern weil es ihm eine Herzensangelegenheit ist. Seit 1991 setzt er sich ehrenamtlich für die Menschen in der Region Korogwe ein.

Viel Zeit und Mühe haben Eberhard Ströder und die Helfer vor Ort in das Auffangbecken gesteckt. Jetzt ist das Projekt von oben abgedichtet und somit fertig. Nun kann es die Menschen im Dorf Michungwani mit Wasser versorgen. Fotos: privat.

Westerwaldkreis. „Gott war im Leben oft gut zu mir, und das will ich weitergeben“, sagt der gläubige 72-Jährige, der außerdem Organist im Dekanat Selters ist und im Kirchenvorstand seiner Gemeinde mitarbeitet. Jetzt ist ein weiteres Projekt des rastlosen Seniors fertig geworden: ein Wasserauffangbecken und ein Pfarrhaus im Dorf Michungwani. Doch statt es ruhiger angehen zu lassen, hat Ströder schon neue Pläne: Er möchte den Menschen eine Nähwerkstatt schenken.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Mogendorfer seine kühnen Ideen in die Tat umsetzt: Schon vor rund 15 Jahren baute er mit Helfern eine Schreinerei in der Stadt Korogwe auf. Eberhard Ströder packte nicht nur vor Ort mit an und zeigte den Einheimischen wertvolle Schreinertechniken, sondern sammelte an seinem Geburtstag fast 2000 Euro für die Werkstatt. Heute trägt sie sich selbst und schafft Arbeitsplätze für die Menschen der Region.

Mit dem Wasserauffangbecken beschäftigt sich Ströder seit 2012. Auch für dieses Projekt reiste er oft nach Tansania und schwingt trotz seines Alters Schippe und Hacke. Diesmal kamen stolze 10.000 Euro an Spenden zusammen und flossen nicht nur in die Arbeiten am Becken, sondern auch ins benachbarte Pfarrhaus, das für diese Summe komplett renoviert und erweitert werden konnte. „Mit dem Geld haben wir unter anderem ein Dach mit Dachstuhl gebaut; außerdem wurde das Gebäude verputzt und bekam neue Zuleitungen“, erzählt Ströder.

Und jetzt: die Nähwerkstatt. Eine Idee, für die Ströder freilich noch einige Hürden aus dem Weg räumen muss. „Zurzeit überlegen wir, ob wir ein vorhandenes Gebäude kaufen oder ein neues bauen sollen“, sagt er. Wir, das sind Ströder und sein guter Freund Lee Ndeij Kosmos, der in Deutschland und Tansania lebt und für Ströder seit Jahren ein verlässlicher Ansprechpartner in der Region ist. Auch wenn es um die Nähmaschinen geht, an denen die Frauen in Michungwani bald arbeiten sollen. Denn diese Frage bereitet Ströder zurzeit mehr Kopfzerbrechen als die nach einem passenden Gebäude. „Wegen der schlechten Stromversorgung brauchen wir mechanische Maschinen. Wir haben zwar schon viele Angebote von Leuten bekommen, die uns ein solches Altertümchen schenken wollen. Aber der Transport der Nähmaschinen in einem Container nach Tansania ist leider viel zu teuer.“ Deshalb wollen sie Ströder und Lee Ndeij Kosmos in Afrika besorgen. „Man muss dort unten eben nur die richtigen Leute kennen“, sagt er und lächelt.



Wann die Nähwerkstatt fertig ist, weiß Ströder noch nicht. Aber er zweifelt keine Sekunde daran, dass sich auch diese Mühen lohnen. „Die Frauen können dort aus ihren Sisal-Stoffen Kangas, Hemden oder Jacken nähen. Dadurch bekommen sie Arbeit und haben eine Einnahmequelle.“ Denn die Hilfe zur Selbsthilfe ist nach Ansicht Eberhard Ströders die beste Art der Unterstützung: „Nur so geht’s: Ich möchte den Menschen in Tansania helfen, dass auch sie etwas von dem Guten weitergeben, was ich erlebt habe.“ Bon

Zusatz: Für sein Engagement ist Eberhard Ströder 2013 mir dem Silbernen Ehrenkreuz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ausgezeichnet worden. Außerdem hat er ein Spendenkonto für die Hilfsprojekte in Michungwani eingerichtet. Wer die Arbeit unterstützen möchte, kann das unter folgender Bankverbindung tun: Eberhard Ströder, KSK Westerwald (Bankleitzahl 57051001), IBAN: DE09570510010108947508, Stichwort: Spende Michungwani.


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