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Nachricht vom 11.12.2014    

CDU lehnt Stellenpool für Kindertagesstätten ab

Als eine völlig unrealistische Luftnummer hat die CDU-Kreistagsfraktion den Vorschlag der SPD-Kollegen zur Einrichtung eines Stellenpools im Landkreis für Erzieherin zurückgewiesen. Was auf den ersten Blick als eine Unterstützung der Kindertagesstätten im Kreis aussehe, entpuppe sich bei näherem Hinsehen als rechtlich und tatsächlich untragbar und sei eine Bevormundung der autonomen Kindertagesstätten-Träger im Kreis.

Symbolfoto: WW-Kurier.de

Westerwaldkreis. Der Fraktionsvorsitzende Dr. Stephan Krempel wies darauf hin, dass der Westerwaldkreis überhaupt nicht Dienstherr der Erzieherinnen sei und deshalb auch eine Einrichtung eines Pools nicht möglich sei. Die Vorstellung, dass der Kreis quasi als „Verleihfirma für Kindergärtnerinnen“ auftrete, sei äußerst verworren, betonte Krempel, dies sei schon arbeitsrechtlich überhaupt nicht zu lösen. Es sei aber auch faktisch unsinnig, über die Einrichtung eines solchen Pools den Kindergärten im Kreis ihre Mitarbeiterinnen abzuwerben, um „anschließend die Löcher zu stopfen, die man selbst gerissen habe“.

Auch Karl-Heinz Boll, der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, hält den Vorschlag letztlich für undurchführbar. Die Arbeitsbedingungen seien in den einzelnen Einrichtungen völlig unterschiedlich. Es gebe noch nicht einmal ein geeignetes Abrechnungsmodell, um die Kosten mit den unterschiedlichen Trägern zu verrechnen. Ein solcher Pool führe auch erst einmal zu erheblichen Verwaltungskosten. Dieser finanzielle Wasserkopf müsse in die Verleihgebühren einfließen, was den Einsatz von Poolkräften für die Träger völlig unwirtschaftlich mache. Ein solcher „Verschiebebahnhof“ in einem solch wichtigen und sensiblen Bereich sei Kindertagesstätten, Kindern, Eltern und Erzieher(inne)n auch nicht zumutbar.

Darauf wies auch Bürgermeister Edmund Schaaf hin. Der Personaleinsatz auch in Zeiten von Urlaub und Krankheit werde in den Kindergärten schon bisher vernünftig geregelt. Die Träger vor Ort würden konstruktiv zusammenarbeiten und sich gelegentlich auch gegenseitig aushelfen. Hierfür brauche man die Bevormundung durch den übergeordneten Kreis nicht. „Es ist für die Kindertagesstätten wichtig, selbst das für die unterschiedlichen pädagogischen Profile passende Personal auszuwählen“, erklärte Fraktionsmitglied Edmund Schaaf. Aus seiner Erfahrung in der Verwaltung kommunaler und kirchlicher Kindergärten wisse er: Vorübergehenden Mangel an Erzieherinnen gab es auch früher. Die Träger konnten diese Probleme selbst lösen und können das auch jetzt. Sie können vorausschauend planen, ob sie Personal befristet oder unbefristet einstellen und durch Kooperation untereinander gute Lösungen finden. Ein „Ausleihen“ von Erzieherinnen aus einem zentralen Pool des Kreises halte er für nicht praktikabel und auch nicht für pädagogisch sinnvoll.



Der Fraktionsvorsitzende Dr. Stephan Krempel vermutet ohnehin, dass hinter dem Antrag ganz andere Motive stecken: „Was die SPD tatsächlich will, ist der Einstieg in die zentrale Bewirtschaftung von Erzieherinnen“. Er machte deutlich, dass diese Bevormundung der Kindergartenträger vor Ort mit der CDU im Westerwald nicht zu machen sei. Die CDU-Kreistagsfraktion habe deshalb einstimmig beschlossen, den Antrag der SPD in der kommenden Kreistagssitzung abzulehnen.



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