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Nachricht vom 23.11.2015    

Junge Christen erinnern an die Opfer von Terror und Verfolgung

Mehr als 70 Menschen haben in Selters ein stilles, aber eindrückliches Zeichen gegen Terror, Verfolgung und Gewalt gesetzt. Die Jugendkirche „Way to J“ hatte unter dem Motto „Pray for Paris“ zu einer Gedenkfeier für die Opfer der Anschläge von Paris aufgerufen – und viele sind der Einladung ins „Haus der Kirche“ gefolgt.

Gedenkfeier der Jungen Christen. Fotos: Veranstalter.

Selters. Im Jugendraum sprechen die Besucher kurze Fürbitten aus – für die Terroropfer in Paris, Beirut und den vielen anderen Orten, in denen die Welt aus den Fugen zu geraten scheint; auch für diejenigen, die vor Gewalt auf der Flucht sind, für die Ersthelfer vor Ort und für die Eltern der Attentäter.

Im Anschluss an die kurzen Gedanken zünden viele eine Kerzen an, legen Blumen nieder oder verharren einfach kurz vor einem großen Schwarzweiß-Foto, das die „Stadt der Liebe“ im Dunkeln zeigt. Eindrückliche Momente an einem wichtigen Abend des Zusammenhaltens über konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg. „Uns geht es nicht darum, Religionen zu vermischen“, sagt Jugendpfarrer Werner Schleifenbaum am Ende der Gedenkfeier, an der auch junge Flüchtlinge aus Afghanistan und Armenien teilnehmen. „Uns geht es aber darum, das Verbindende zu suchen und uns von Mensch zu Mensch zu begegnen. Ein schönes Symbol dafür ist ein Gebet, das an unserem Fenster hängt und von einer jungen Muslimin aus Selters stammt.“

Einander begegnen heißt für die Jugendlichen auch: einander kennenlernen und die Flüchtlingssituation ein bisschen besser verstehen wollen. Und um Licht in dieses komplexe Thema zu bringen, hat „Way to J“ Linda Hübner eingeladen – eine Mitarbeiterin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, die an diesem Abend aber als Privatperson Rede und Antwort steht. Im Anschluss an die Gedenkfeier nimmt sie sich viel Zeit für diejenigen Themen, die den jungen Leuten unter den Nägeln brennen. Sie berichtet über die aktuellen Flüchtlingszahlen, die immer wieder nach oben korrigiert werden, räumt aber auch mit Vorurteilen auf – etwa mit dem, dass Flüchtlinge mehr Geld als Hartz-IV-Empfänger bekommen oder Terroristen ins Land geschleust werden. Linda Hübner ist darum bemüht, die Angst aus der gegenwärtigen Diskussion herauszunehmen. Und man spürt, dass ihr das Thema nicht nur von Berufswegen her am Herzen liegt, sondern dass sie auch anderen Menschen Mut machen möchte, sich für die gute Sache einzusetzen. „Ich finde es toll, wie ihr Euch für dieses Thema interessiert und dass Ihr Flüchtlinge in Eurer Runde willkommen heißt“, sagt sie zu den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern.



Am Ende einer bewegenden Veranstaltung bittet auch Jugendpfarrer Werner Schleifenbaum die Jugendlichen, dass sie vor allen Dingen eines aus dem Abend in Selters mitnehmen: Ermutigung. „Lasst uns nicht gebannt auf das Böse starren, sondern darauf konzentrieren, was gut ist und was wir Gutes tun können.“ (bon)


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