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Nachricht vom 09.03.2016    

Neues Förderinstrument: Assistierte Ausbildung

Chancen für Betriebe und schwächere Bewerber. Neues Projekt der Agentur für Arbeit Montabaur unterstützt Jugendliche noch intensiver. Zielgruppe sind lernbeeinträchtigte oder sozial benachteiligte junge Menschen. Ausbildung trägt Fachkräftebedarf Rechnung. Akzeptanz des Projekts steigt und trägt Früchte.

Logo der Agentur für Arbeit.

Montabaur. Ein Betrieb sucht dringend einen Azubi. Und da ist ein Jugendlicher, der eine Ausbildung in diesem Betrieb beginnen möchte. Was sich nach einer einfachen Lösung anhört, wirft in der Praxis zuweilen Probleme auf. Zum Beispiel, wenn der junge Mensch Defizite hat, die einem reibungslosen Berufseinstieg im Weg stehen. Hier kann die Agentur für Arbeit Montabaur noch besser als bislang Unterstützung leisten – mit der assistierten Ausbildung (AsA).

„Ausbildung ist die beste Strategie, dem wachsenden Fachkräftebedarf Rechnung zu tragen“, sagt Madeleine Seidel, Leiterin der Agentur für Arbeit Montabaur. „Aber mancher Betrieb hat Mühe, seine Lehrstellen zu besetzen. Auf der anderen Seite gibt es immer noch junge Menschen, die keinen Berufsabschluss und damit schlechte Perspektiven haben. Von der assistierten Ausbildung können beide Seiten profitieren.“

Das neue Förderinstrument ist eingebunden in die Initiative „Betriebliche Ausbildung hat Vorfahrt“. Zielgruppe sind lernbeeinträchtigte oder sozial benachteiligte junge Menschen, die im Rahmen von AsA individuell und intensiv begleitet werden. Mit dieser Betreuung sind Bildungsträger beauftragt; im Westerwaldkreis ist es das Institut für Bildung und Beruf, im Rhein-Lahn-Kreis das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft.

AsA verknüpft Berufsvorbereitung und Ausbildung. Zunächst werden die Jugendlichen in einer intensiven Vorbereitungsphase fit gemacht für den Einstieg in die Arbeitswelt. Dazu gehören berufliche Orientierung, Bewerbungstraining, praktische Erprobungen und natürlich eine individuelle Ausbildungsplatz-Akquise, die die Erwartungen und Möglichkeiten sowohl der Betriebe als auch der Bewerber im Blick hat.



Es werden normale Ausbildungsverträge geschlossen. Das Besondere ist, dass die Coaches der AsA ihre Schützlinge bis zum Abschluss der Ausbildung begleiten. So erhalten die jungen Leute außerhalb ihrer Arbeitszeit mehrstündige „Nachhilfe“, zum Beispiel um Sprachdefizite und Bildungslücken zu beheben. Über die Wissensvermittlung hinaus ist sozialpädagogische Hilfe möglich, die von der Krisenintervention bis zur Einbindung der Eltern reichen kann. Der Betrieb zahlt die übliche Ausbildungsvergütung; die Kosten für die gesamte Begleitung und Unterstützung trägt die Agentur für Arbeit.

Madeleine Seidel: „Wir möchten Arbeitgebern die Entscheidung erleichtern, schwächeren Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben, und ihnen die Sorge nehmen, dass diese die Ausbildung abbrechen oder bei den Prüfungen durchfallen könnten.“

Besonders freut es die Agenturleiterin, dass das neue Projekt Früchte zu tragen beginnt. Jugendliche und Unternehmer, die zunächst skeptisch waren, haben die assistierte Ausbildung in der Praxis schnell schätzen gelernt.


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