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Nachricht vom 11.03.2016    

Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2015 für Westerwaldkreis

Durch die Polizeidirektion Montabaur werden der Westerwaldkreis sowie Teile des Rhein-Lahn-Kreises betreut. Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich ausschließlich auf den Westerwaldkreis, wobei die Zahlen des Vorjahres in Klammern angegeben sind. Die Gesamtunfallzahlen stiegen im vergangenen Jahr im Westerwaldkreis um 495 (plus 8,3 Prozent) auf 6428 (5933) Verkehrsunfälle an. Eine Zunahme an Verkehrsunfällen war auch landesweit (plus 6 Prozent) festzustellen.

Bei schweren Unfällen sind immer die Feuerwehren gefordert, um die Opfer aus den Fahrzeugen zu befreien. Archivfoto: Wolfgang Tischler

Montabaur. Bei 777 (678) Verkehrsunfällen ist Personenschaden entstanden. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit getöteten Personen ging auf 14 (16) Unfälle und die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten auf 130 Verkehrsunfälle (148) zurück. Dagegen ist die Anzahl der Unfälle mit leichten Personenschäden auf 633 Verkehrsunfälle (514) angestiegen. 15 (16) Personen wurden durch Verkehrsunfälle getötet, insgesamt 158 (184) Personen erlitten schwere und 879 (729) leichte Verletzungen.

Die Anzahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss ist mit 122 (123) Fällen gleich geblieben, wobei in 16 (11) Fällen Drogeneinfluss und in 106 (118) Alkoholeinfluss vorlag. Die körperliche Beeinträchtigung des Fahrers durch Medikamente oder ähnliches wurde in 5 (5) Fällen festgestellt. Bei Unfällen unter dem Einfluss aller berauschender Mittel wurden eine (keine) Person getötet, in 19 (14) Fällen wurden Personen schwer und in 28 (27) Fällen leicht verletzt. Gerade in dieser Unfallursache werden vor allem die jungen Fahrer durch zahlreiche Präventionsveranstaltungen in Schulen und Verbänden aber auch bei Kontrollmaßnahmen für die Gefahren von Rausch- und Arzneimittel und „Legal Highs“ sensibilisiert.

Die Anzahl der Fälle, bei denen sich Verkehrsteilnehmer unerlaubt von der Unfallstelle entfernten, stieg im vergangenen Jahr mit 1089 Fällen wieder an (1026 in 2014). Die Aufklärungsquote konnte leicht gesteigert werden: bei 446 (415) aufgeklärten Fällen auf 41,0 Prozent (von 40,4 Prozent).

Seit Jahren liegt die Zahl der Wildunfälle auf einem hohen Niveau. So ereigneten sich 28,6 (Vorjahr 25) Prozent aller polizeilichen registrierten Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung. Im vergangenen Jahr waren es 1837 (1608) Unfälle, von den insgesamt 6428. Dabei entsteht ein erheblicher volkswirtschaftlicher Schaden. Zwar wurden in den vergangenen beiden Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Wild von der Fahrbahn fernzuhalten (Wildwarnreflektoren an einigen besonders unfallträchtigen Stellen, Wildschutzzäune, Duftzäune, Äsungsfelder) aber dennoch stiegen die Unfallzahlen im vergangenen Jahr an.



Zu Verkehrsunfällen mit Kinderbeteiligung werden Verkehrsunfälle gezählt, bei denen Kinder bis einschließlich 14 Jahre durch aktives Handeln an Verkehrsunfällen beteiligt sind oder aber als Mitfahrer bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet wurden. An 56 (51) Unfällen waren Kinder beteiligt oder wurden als Mitfahrer verletzt. Hierbei erlitten 12 (14) Kinder schwere und 42 (31) leichte Verletzungen. Auf dem Schulweg ereigneten sich erneut 4 (4) Verkehrsunfälle. Bei der Betrachtung der Verkehrsbeteiligung der verletzten Kinder - 10 (14) als Fußgänger, 15 (12) als Radfahrer und 27 (23) als Mitfahrer in Fahrzeugen - zeigt sich, wie wichtig die engagierte Arbeit der polizeilichen Verkehrssicherheitsberater in Zusammenarbeit mit Lehrern, Eltern (vor allem bei der Mitnahme und Sicherung der Kinder) und anderen Institutionen, insbesondere Schulen und Kindergärten ist.

Leider wurde, im vergangenen Jahr wie auch in den Jahren davor, bei verstärkten Kontrollen im Bereich der Schulen immer noch festgestellt, dass manche Eltern die Sicherung ihrer Kinder in Fahrzeugen vernachlässigten. Verhängte Verwarnungsgelder und Anzeigen scheinen bislang nicht das erforderliche Umdenken bewirkt zu haben. Hier werden weiterhin anlassbezogen (Schulanfang, Landeskontrolltage) entsprechende Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden.

Auch wenn die Altersgruppe der 18 bis 24-jährigen lediglich circa. 8 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht, so tritt sie doch seit Jahren überproportional und mit einer erschreckenden „Effizienz“ in der Unfallstatistik auf.

Junge Fahrer waren 2015 an 1454 (1375) Unfällen = 22,6 Prozent (23,2 Prozent) der Verkehrsunfälle im Westerwaldkreis beteiligt. = Anstieg von 79 Fällen.

Alle sechs tödlich Verletzten waren männlich; einer davon verstarb als Kradfahrer, einer als Fahrer eines Klein-Lkw die anderen als Fahrer eines PKW.

In vielen Fällen ist Ablenkung im Straßenverkehr eine Unfallursache. So steigt das Unfallrisiko zum Beispiel beim Telefonieren um das Zwei- bis Fünffache. Hier spielt das Alter eine Rolle: 18-24-jährige sind 40 Prozent mehr Ablenkungsereignissen als Senioren ausgesetzt.

Fortsetzung der Analyse folgt.


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