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Nachricht vom 18.08.2016    

Neue Motivfenster für Liebfrauenkirche Westerburg

Dem Förderverein der Liebfrauenkirche gelang es, Sponsoren und Hersteller für neue Buntglasfenster zu finden. Als im März 1945 ein Bombenteppich über Westerburg runterging und dabei die Fenster auf der rechten Seite des Innenraums der Liebfrauenkirche durch den Druck total zerstörte, ahnte damals noch niemand, dass die Liebfrauenkirche 2016 in neuem Glanz und mit neuen Fenstern erstrahlen würde.

Neue leuchtende Kirchenfenster in der Liebfrauenkirche. Fotos: Klaus-Dieter Häring

Westerburg. Am wenigsten ahnte dies damals Gerhard Krempel, der als 14-jähriger Jugendlicher dieses Unglück mitverfolgte. „Die Bomben sind 150 Meter von der Kirche runtergegangen und sollten die Brücke in Westerburg treffen“ erzählte der Mann, der damals als Kind direkt neben der Kirche wohnte, in der sein Vater als Küster tätig war. Er erzählte weiter davon, wie er als Kind die Scherben von zwei zerstörten Fenstern in dem Chorraum einsammelte. Fünf der Fenster an der rechten Seite des Kirchenschiffs wurden durch den Explosionsdruck einer Luftmine fast vollständig zerstört. Lediglich am Kopf waren noch die Themen der Fenster im Original erhalten, sie zieren noch heute die Fenster. In sieben Fenstern waren die „Sieben Schmerzen Marias“ dargestellt. Da nun die fünf Fenster an der rechten Seite nicht mehr vorhanden waren, machte es sich der Förderverein Liebfrauenkirche zur Aufgabe diese Fenster neu in die Kirche zu integrieren.

Und der Förderverein war auch bei der Suche nach Sponsoren für die Fenster erfolgreich. Die Fenster wurden gestiftet von Gerhard Krempel, Pfarrer Ralf Hufsky, Postmeister Hermann Rick, die Freunde und Förderer der Liebfrauenkirche und aus Rennerod Ferdinand Schmidt.

Gerhard Krempel erläuterte den Weg der neuen Fenster, der vor über einem Jahr mit der Suche nach Plänen der alten Fenster begann. Dabei wurde auch auf dem Dachboden einer Fachfirma geforscht. Doch bis auf Skizzen und Plänen von Fenstern aus der Zeit der Erschaffung der Fenster im Jahr 1898 fand man nichts. Daher pflegte man Kontakte und gewann die fachliche Beratung durch Professor Dr. Ivo Rauch und seine Mitarbeiterin und Kunsthistorikerin Claudia Schumacher. Diese schufen Pläne für die fünf Fenster, die anschließend durch mehrmalige Besuche einer Westerburger Delegation in Trier begutachtet und letztendlich genehmigt wurden.

Die Schaffung der Fenster wurde an die Malerin Hedi Schon von der Firma Binsfeld aus Trier übertragen, die nach den Worten von Gerhard Krempel „wunderschöne Fenster“ geschaffen hat. Es sei ein ganz neuer Lichteinfall geschaffen worden, „ein ganz neuer Eindruck und Atmosphäre“ so Gerhard Krempel.



Gestaltet wurden die fünf neuen Fenster im gleichen Stil wie die noch vorhandenen zwei Fenster auf der linken Seite des Kirchenschiffs. Es wurden dazu die Glasfarben von den alten Fenstern auf die neuen Fenster übernommen und stimmlich eingearbeitet. Weiter verwendete man mundgeblasenes Glas „so richtig mit einer Glasmacherpfeife“, in das die Glasmalfarben eingebrannt wurden. Die ganze Arbeit und die Investitionen in Höhe von 1.500.000 Euro für die fünf neuen Fenster haben sich gelohnt. Nach der Renovierung des Dachs und der Heizung sei ein weiterer Schritt in Sachen Erhaltung der Liebfrauenkirche getätigt worden. Am Ende legte man Wert darauf mit dem Einbau der Fenster kein Museum geschaffen zu haben. Vielmehr habe man jetzt eine Kirche die eine Einheit bildet und eine lebendige Kirche mit Konzerten, Hochzeiten und Taufen ist.

Zu den fünf neuen Fenstern in der rechten Kirchenseite wurden aus den Scherben die beiden Fenster im Chorraum, hier zu sehen Markus Und Matthäus, wiederhergestellt. Es fehlen noch Lukas und Johannes, deren Beschaffung auf der Agenda des Fördervereins stehen. Pfarrer Norbert Hufsky ließ es sich nicht nehmen anlässlich der Vorstellung auf die Einsegnung der Fenster hinzuweisen, die am 25. September stattfinden wird. Eingeladen wurde, neben Altabt Benedikt vom Kloster Maria Laach, auch der neue Limburger Bischof Georg Bätzing, der eine Woche vorher seine Bischofsweihe erhalten wird.

Auch die Termine für zwei Konzerte wurden bekannt gemacht: So wird am 18. September das Salonorchester Zollhaus spielen und für den 23. Dezember sind zwei Weihnachtsauftritte der Limburger Domsingknaben um 16 Uhr und um 19 Uhr geplant. kdh


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