Werbung

Nachricht vom 30.11.2016    

„Genossenschaftsidee“ gehört zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit

Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch schufen mit ihren Ideen und ihrem Wirken etwas, das heute weltweit gewürdigt wurde. Die "Genossenschaftsidee" gehört zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Die Unesco gab dies im Rahmen ihrer Tagung in Addis Abeba bekannt. Der erste deutsche Antrag auf Aufnahme in die „Repräsentative Liste“ war erfolgreich.

Die deutsche Delegation in Addis Abeba. Foto: pr

Region. Die Genossenschaftsidee gehört zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Dies hat das Internationale Komitee für die Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Ad­dis Abeba bekanntgegeben. Es handelt sich um den ersten Vorschlag aus Deutschland zur Aufnahme in die „Repräsentative Liste“.

2015 hatte die deutsche UNESCO-Vertretung ihre erste internationale Nominierung mit dem genauen Titel „Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften“ eingereicht. Die Aufnahme ist eine Würdigung des Erbes von Raiffeisen und Schulze-Delitzsch.

Zu der Entscheidung erklärt Josef Zolk, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Fried­rich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft: „Wir sind hocherfreut darüber und dankbar, dass auf diese Weise die Väter der Genossenschaften in Deutschland, Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, eine Würdigung erhalten – für die Grundlegung einer Idee, die heute mehr denn je von großer Relevanz ist. Allein in Deutschland sind über 20 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert.“

Dr. Manfred Wilde vom Vorstand der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft meint: „Mit der Aufnahme wird gleichermaßen das Erbe von Raiffeisen und Schultze-De­itzsch gewürdigt: Das Konzept eines allen Interessenten offen stehenden, überkonfessionellen Modells der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung auf Grundlage von Kooperationen.“

Für Westerwald Bank-Vorstand Dr. Ralf Kölbach zeigt sich in der Aufnahme als Kulturerbe die Kraft der Genossenschaftsidee, die weltweit Hunderte von Millionen Menschen begeistere. „Mit der Aufnahme wird das Erfolgsmodell Genossenschaft als ökonomischer, aber vor allem auch als gesellschaftlicher Akteur gewürdigt. Die Westerwald Bank, die in unmittelbarer Nachfolge der ersten Raiffeisen-Gründungen steht, ist natürlich besonders stolz auf diese Entwicklung“, so Kölbach, der auch dem Vorstand der Raiffeisen-Gesellschaft angehört. Er setzt darauf, dass nicht nur die Genossenschaftsbewegung weltweit profitiert, sondern auch die Raiffeisen-Region mit ihren Museen und Gedenkstätten in Hamm an der Sieg, Weyerbusch, Flammersfeld oder Neuwied-Heddesdorf künftig noch mehr Besucher aus aller Welt begrüßen kann.



Raiffeisen und Schulze-Delitzsch schufen die Grundlagen für die Genossenschaftsidee. Die Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und die Deutsche Friedrich-Wilhelm Raiffeisen-Gesellschaft hatten die Nominierung der Genossenschaftsidee für die Aufnahme in die Repräsentative Liste gemeinsam vorangetrieben. Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen schufen Mitte des 19. Jahrhunderts entscheidende Grundlagen für die Genossenschaftsidee, die heute weltweit wirkt, und gründeten die ersten genos­senschaftlichen Organisationen moderner Prägung in Deutschland.

Die Repräsentative Liste soll eine bessere Sichtbarkeit des Immateriellen Kulturerbes ge­währleisten, das Bewusstsein für seine Bedeutung stärken und den Dialog bei gleichzeitiger Achtung der kulturellen Vielfalt fördern. Sie verzeichnet vielfältige immaterielle kulturelle Aus­drucksformen aus allen Weltregionen. Dem 2006 in Kraft getretenen UNESCO-Übereinkom­men zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes war Deutschland im Jahr 2013 beigetreten.

Freude bei der deutschen Delegation, als die Entscheidung bekanntgegeben wurde. Christine Merkel, Deutsche UNESCO-Kommission, Stefan Krawielicki, Deutscher Botschafter bei der UNESCO, Josef Zolk, stv. Vorsitzender Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, Dr. Manfred Wilde vom Vorstand der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft, Prof. Dr. Christoph Wulf, Vorsitzender der deutschen Experten-Kommission für das Immaterielle Weltkulturerbe, Benjamin Hanke, Deutsche UNESCO-Kommission, Hans-Günter Löffler, Auswärtiges Amt, Vorsitzender der deutschen Delegation in Addis Abeba, Thomas Mende, DZ Bank AG und Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft.



Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Zwei Brände im ehemaligen Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach

Ransbach-Baumbach. Das einstige Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach wurde am Wochenende gleich zweimal von Flammen ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der A3: Ein Toter und sechs Verletzte

Montabaur. Gegen 4.44 Uhr fuhr ein Pkw Ford am Sonntag die A 3 entlang, als der Fahrer nach links von der Fahrbahn abkam ...

Ministerrat beschließt Änderungen im Ehrensoldgesetz

Region. Der Ministerrat hat Innenminister Michael Eblings Vorschlag zugestimmt, das Ehrensoldgesetz zu ändern. Ziel ist es, ...

"Motorradtage 2024" im Stöffel-Park - Ein Festival für Zweiräder

Enspel. Die "Motorrad-Reise-Freunde Westerwald e.V." sind ein eingetragener Verein, dem sogar vom Amtsgericht Montabaur die ...

Riskantes Überholmanöver in Rennerod: Fußgänger und Hund entgehen knapp einer Kollision

Rennerod. Auf der Hauptstraße in Rennerod kam es am Nachmittag des 12. Mai 2024 zu einer Gefährdung eines Fußgängers durch ...

Brand in einer Lagerhalle: Entdeckung verhindert Katastrophe in Wirges

Wirges. Die Polizeidirektion Montabaur berichtete über einen Brand, der am Samstag (18. Mai) gegen 4 Uhr morgens, in einer ...

Weitere Artikel


Junge Sportlerinnen und Sportler aus Wirges geehrt

Wirges/Neuwied. Die 14 erfolgreichsten Mannschaften wurden Ende November bei der Unfallkasse Rheinland-Pfalz in einer Feierstunde ...

Selters lädt zum Boulespiel ein

Selters. Schon seit einiger Zeit besteht der Wunsch in der Bevölkerung nach einem Freizeit-Bouleplatz. Nun ergab sich nach ...

Stadtbibliothek Montabaur hat Sachbuchbereich neu konzipiert

Montabaur. Wo bisher die Bücherregale in langen Reihen standen und die Buchrücken mit kryptischen Kürzeln wie Xeo 2 (für ...

Vorfahrt missachtet – zwei Verletzte

Bad Marienberg. Eine 42-jährige PKW-Fahrerin wollte von der untergeordneten Kreisstraße 32 nach links auf die bevorrechtigte ...

Landesverband der Tafeln wählten neuen Vorstand

Region. Die Tafeln Rheinland-Pfalz und Saarland wählen einen neuen Vorstand für den Landesverband. In Rheinland-Pfalz und ...

Weitere Betriebe der Region für das Duale Studium gesucht

Altenkirchen. Seit Anfang des Schuljahres besuchen die Dual-Studierenden nun die neu eingerichtete Fachklasse an der Berufsbildenden ...

Werbung