Werbung

Nachricht vom 13.12.2016    

Nisterprogramm wird in die Tat umgesetzt

Auf Einladung der Verbandsgemeindewerke Hachenburg fanden sich am letzten Novembertag bei strahlendem Sonnenschein und eisigen Temperaturen Vertreter aller an der Realisierung eines nicht nur äußerlich vorzeigbaren Projektes beteiligten Unternehmen sowie der öffentlichen Stellen in Marienstatt ein. Man traf sich an der mit Natursteinen verblendeten Abwasserpumpstation am Wanderweg entlang der Nister.

Begutachtung der neuen Abwasserpumpstation für Marienstatt. Fotos: privat

Hachenburg. Die Erste Beigeordnete Greis konnte Vertreter der Genehmigungsbehörde, der Ortsgemeinde, des Klosters sowie der beteiligten Firmen und des Planungsbüros begrüßen. Sie führte einleitend aus, dass die Verbandsgemeindewerke Hachenburg mit der bevorstehenden Inbetriebnahme der Pumpstation einhergehend mit der Außerbetriebnahme der Teichkläranlage eine erste beachtliche Maßnahme aus dem in Kürze zu vereinbarenden Nisterprogramm in die Tat umsetzen.

Bei dem Termin nutzten die Anwesenden die Gelegenheit, sich die Funktionsweise der sowohl unter ökologischen als auch unter ökonomischen Aspekten nachhaltigen Investitionsmaßnahme erläutern zu lassen. Rund 1,7 Millionen Euro investieren die Werke in diesen Standort nebst der Verbindungsleitung nach Nister und erhalten hierfür eines Landeszuschuss aus Mitteln der Wasserwirtschaft von rund 70.000 Euro. Im Übrigen erfolgt die Finanzierung über die laufenden Entgelte der Bevölkerung und in letzter Konsequenz über eine Darlehensaufnahme auf dem allgemeinen Kapitalmarkt.

Nisterprogramm – ein Bündnis für die Flussperlmuschel: Das in den vergangenen 12 Monaten unter breiter Akteursbeteiligung erarbeitete Maßnahmenkonzept bildet die Grundlage für das Anfang des kommenden Jahres von allen Partnern zu unterzeichnende Nisterprogramm. Es soll dazu beitragen, den Lebensraum der auf ein bedrohliches Minimum gesunkenen Anzahl von adulten Flussperlmuscheln zu erhalten beziehungsweise zu verbessern. Neben Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und –güte finden sich hierin auch Maßnahmen des Artenschutzes und Regulierungsmaßnahmen wieder, wie beispielsweise die Bestandsregulierung des Kormorans oder die Bekämpfung der Herkulesstaude.

Die Vertreterin der administrativ mit der Erarbeitung des Nisterprogramms betrauten SGD Nord, Jennifer Hahn, zeigte sich erfreut darüber, dass man in Hachenburg bereits vor der offiziellen Vertragsunterzeichnung zielgerichtet an der Verbesserung der Gewässergüte der Nister orientiert denke und auch handle.

Der Betrieb der zukünftig entbehrlichen Teichkläranlage, die 1984 für das Kloster, das Gymnasium und die Klostergaststätte errichtet wurde, gestaltete sich bereits seit 2004 zunehmend schwieriger, als der Brauereibetrieb in der Klostergaststätte Einzug hielt. Die Umstellung des Gymnasiums auf den Ganztagsschulbetrieb mit der angegliederten Mensa vor ein paar Jahren habe dann letztlich maßgeblichen Anteil daran gehabt, die Suche nach Alternativen für die überforderte Kläranlage zu forcieren, so Werkleiter Dörner zum Werdegang.



Gemeinsam mit dem in Hachenburg ansässigen Büro Planeo sei man in Abstimmung mit der SGD Nord zu der Entscheidung gelangt, den Kläranlagenstandort in Marienstatt aufzugeben. Stattdessen seien die Planungen für den Bau einer Pumpstation mit einem vorgelagerten Stauraumkanal von 80 Kubikmetern sowie einer 2,5 Kilometer langen Verbindungsleitung zur Kläranlage Nister vorangetrieben worden. Zwei hocheffizient arbeitende Kolbenmembranpumpen sorgen zukünftig dafür, das behandlungsbedürftige Abwasser auf eine maximale Höhe von 78 Meter zu pumpen. Gefördert werden maximal 6 Liter pro Sekunde, was dem Abwasseranfall von 500 Einwohnern entspricht. Gegenüber der Kläranlage ergibt sich eine um 25 Prozent höhere Vorhalteleistung.

Ein wesentlicher Grund für die Außerbetriebnahme und den Rückbau von ineffizient arbeitenden Teichkläranlagen, die oft nur für wenige hundert Einwohner ihren Dienst leisten, ist die zwei- bis dreimal in der Woche gebotene Verpflichtung zur Kontrolle durch das Betriebspersonal. Im Problemfall ist obendrein oftmals nur ein stark eingeschränkter Betrieb möglich.

Die hochtechnisierte Pumpstation, die obendrein in allen wichtigen Anlagekomponenten redundant ausgelegt ist, arbeitet hingegen autonom und kann umfassend über ein passwortgeschütztes Prozessleitsystem der Werke überwacht und erforderlichenfalls nachjustiert werden.

Sollte es - beispielsweise bei einem längeren Stromausfall – dennoch zum Ausfall der Pumpstation kommen, steht eines der Becken der Teichkläranlage für die temporäre Zwischenspeicherung der Abwässer zur Verfügung und verhindert eine direkte Einleitung in die Nister.

Neben den in den letzten Jahren bereits weggefallenen Kläranlagen in Astert, Mörsbach-Burbach, Kundert und Marienstatt wird auch der Bestand der übrigen Teichkläranlagen mittelfristig einer näheren Betrachtung unterzogen. Sofern es technisch möglich und über die Betrachtungszeit wirtschaftlich vorteilhaft ist, wird man auch dann wieder Wert auf die Zusammenlegung von Anlagenstandorten legen.


Lokales: Hachenburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Zwei Brände im ehemaligen Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach

Ransbach-Baumbach. Das einstige Hotel Kannenbäckerland in Ransbach-Baumbach wurde am Wochenende gleich zweimal von Flammen ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der A3: Ein Toter und sechs Verletzte

Montabaur. Gegen 4.44 Uhr fuhr ein Pkw Ford am Sonntag die A 3 entlang, als der Fahrer nach links von der Fahrbahn abkam ...

Ministerrat beschließt Änderungen im Ehrensoldgesetz

Region. Der Ministerrat hat Innenminister Michael Eblings Vorschlag zugestimmt, das Ehrensoldgesetz zu ändern. Ziel ist es, ...

"Motorradtage 2024" im Stöffel-Park - Ein Festival für Zweiräder

Enspel. Die "Motorrad-Reise-Freunde Westerwald e.V." sind ein eingetragener Verein, dem sogar vom Amtsgericht Montabaur die ...

Riskantes Überholmanöver in Rennerod: Fußgänger und Hund entgehen knapp einer Kollision

Rennerod. Auf der Hauptstraße in Rennerod kam es am Nachmittag des 12. Mai 2024 zu einer Gefährdung eines Fußgängers durch ...

Brand in einer Lagerhalle: Entdeckung verhindert Katastrophe in Wirges

Wirges. Die Polizeidirektion Montabaur berichtete über einen Brand, der am Samstag (18. Mai) gegen 4 Uhr morgens, in einer ...

Weitere Artikel


„Ersatzdylan“ überzeugte mit Liedern und Geschichten

Gackenbach. Leider waren bei dem Konzert im Saal des Landgasthauses „Zum Wiesengrund“ mit der kleinen schmucken Bühne doch ...

Montabaurer Verbandsgemeinderat verabschiedet Haushaltsplan 2017

Montabaur. „Es geht bergab mit uns!“ Mit dieser Aussage eröffnete Bürgermeister Edmund Schaaf seine Rede zum Haushaltsplan ...

Wir zeigen’s euch!

Hachenburg. Ob on- oder offline, in- oder outdoor, ob auf professioneller Leinwand oder improvisiertem Screen, ob eigene ...

Helfer retteten Motorradfahrer das Leben

Westerburg. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung lud der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Westerburg, Dieter ...

HwK Koblenz ist Kooperationspartner im Pilotprojekt

Region. Datenvielfalt, Datenverarbeitung und Vernetzung sind heute der Schlüssel zu der neuen Wirtschaftswelt 4.0. Die Kommunikation ...

Tourismusbranche: Stimmung besser als im BUGA-Jahr 2011

Region. Die Stimmung in der Branche ist so gut wie lange nicht mehr: Der sogenannte Klimaindex, der sich aus der Geschäftslage ...

Werbung