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Nachricht vom 30.08.2017    

Kitas für gutes Mittagsessen ausgezeichnet

Mittagszeit in der Evangelischen Kita Wirges: Petra Oulmaati hat wenig Zeit. Sie weiß, dass gleich eine Horde hungriger Kinder in den Essensraum stürmt – angelockt vom Duft leckerer Kartoffeln und frischem Gemüse. Deshalb deckt sie zügig jeden der kleinen Tische ein. Als die ersten Jungs und Mädchen hereinkommen, kann sich die Hauswirtschafterin entspannen.

Nicht nur die Kinder der evangelischen Kita Wirges genießen gutes Mittagessen: Insgesamt sind zwölf evangelische und drei kommunale Einrichtungen zertifiziert worden. Fotos: Peter Bongard

Selters. Nicht nur, weil sie mit den Vorbereitungen fertig ist. Sondern weil sie weiß, dass es heute wieder etwas Gutes zu essen gibt. Essen, das nicht nur lecker, sondern auch gesund ist. Das hat die Wirgeser Kita nun sogar schriftlich: Sie ist eine von zwölf evangelischen Einrichtungen, die nun für ihr gesundes Mittagessen zertifiziert worden sind.

Die Auszeichnung basiert unter anderem auf den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und den sogenannten „D-A-CH“-Referenzwerten für Nährstoffzufuhr. Professor Dr. Günter Eissing vom Institut für Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung der Technischen Universität Dortmund betreut das Zertifizierungsprogramm und hat in Höhr-Grenzhausen nun ein Dutzend kirchlicher und drei kommunale Kindertagesstätten der Region ausgezeichnet. Währenddessen lobt er das durchweg hohe Niveau der rheinland-pfälzischen Einrichtung und unterstreicht noch einmal, wie wichtig ein gutes Mittagessen ist – für die körperliche und die geistige Gesundheit: „Kinder sind erwiesenermaßen fitter, wenn sie ein gutes Mittagessen zu sich genommen haben.“

Auch der Dekan des evangelischen Dekanats Selters, Wolfgang Weik, träumt von einer „neuen Essenskultur“, mit frischen Zutaten aus dem Bioladen nebenan, die dann gemeinsam mit den Kindern zubereitet werden. „Ich wünsche mir, dass die Kinder diesen bewussten Umgang mit Essen hinein in ihre Familien nehmen. Heute ist dieser Traum ein Stückchen mehr zur Wirklichkeit geworden“, glaubt Weik und dankt besonders den Hauswirtschaftskräften, die einen großen Teil dazu beitragen, dass diese Kultur Einzug in die Kitas erhält.

Auch Inge Wetter, Fachberaterin im Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist stolz auf die ausgezeichneten Kindertagesstätten. „Irgendwann sollen alle der rund 600 EKHN-Kitas zertifiziert sein. Das ist bei so vielen Einrichtungen viel verlangt, aber wir sind auf einem guten Weg dorthin.“

Für die Zertifikate haben sich die ausgezeichneten Einrichtungen in den vergangenen Monaten kräftig ins Zeug gelegt. Die Freie Mitarbeiterin der Technischen Universität Dortmund, Diplom-Oecotrophologin Kerstin Awan, erklärt, warum: „Die Zertifizierung schreibt mehrere Fortbildungen und Audits vor. Zunächst werden die Kita-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Themen ,Qualitätsstandards in der Küche’ und ,Hygiene’ fortgebildet. In den mehrstündigen Kursen geht es unter anderem um Ernährungskonzepte, Empfehlungen für die Mittagsmahlzeiten oder um Hygienemanagement. Dann lernen die Teilnehmer, wie sie diese Dinge in der Küche praktisch und im täglichen Betrieb umsetzen können.“



Die Fortbildungen finden innerhalb von fünf Wochen statt. Anschließend hat der Kindergarten vier weitere Wochen Zeit, das erarbeitete Konzept umzusetzen, bevor sich die Gutachter das Ergebnis anschauen. War alles in Ordnung, werden die Einrichtungen mit dem Zertifikat ausgezeichnet, erläutert Kerstin Awan: „Dank des Zertifikats können die Eltern sicher sein, dass ihre Kinder in der Kita qualitativ hochwertiges Essen bekommen und in der Küche hygienisch einwandfrei gearbeitet wird.“

Und das Schönste: Den Jungs und Mädchen schmeckt’s richtig gut – was Hauswirtschafterin Petra Oulmaati natürlich besonders freut: „Inzwischen bin ich seit zwölf Jahren in der Kita, und in dieser Zeit hat sich in Sachen gesunde Ernährung viel zum Positiven hin verändert. Die Jungen und Mädchen nehmen das Essen gut an. Auch wenn ich ab und zu einen Kniff anwenden muss“, sagt sie lächelnd. Denn nicht alle wissen den Anblick von frischem Gemüse zu schätzen. Dann werden Möhren, Broccoli und Co. eben zu einer leckeren Gemüsesuppe verarbeitet, verrät sie. „Denn die mögen sie alle!“ (bon)

Hier die Übersicht der zertifizierten Kindertagesstätten:
Regenbogen Hillscheid, Kommunale Kindertagesstätte St. Martin Ransbach-Baumbach, Haus für Kinder Vallendar, Evangelische Kita „Am Schafsberg“ Limburg, Evangelische Kita „Die Kinderarche“ Höhr-Grenzhausen, Evangelische Kita „Regenbogenland“ Weilmünster, Evangelische Kita Rehe, Evangelische Kita Regenbogen Emmerichenhain, Evangelische Kita Regenbogenland Wirges, Evangelische Kita Hachenburg, Evangelische Kita Westerburg, Evangelischer Kindergarten Mogendorf, Evangelische Kita Großkarben, Evangelische Kita Nastätten.


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