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Nachricht vom 11.12.2017    

Vielbacher Sucht-Rehabilitation profitiert von Kooperation

„Gemeinsam eine Sprache finden" lautete das Motto der diesjährigen Gemeinschaftstagung von Fachkrankenhaus Vielbach und Sucht-Selbsthilfe. Der regelmäßige Besuch der regionalen Selbsthilfegruppen in der Suchtklinik ist ein wichtiger Teil der Behandlung der dortigen Rehabilitanden.

Die Teilnehmenden der Selbsthilfe-Tagung im Fachkrankenhaus Vielbach. Foto: privat

Vielbach. Der Einladung nach Vielbach waren viele Teilnehmende gefolgt. Diese engagieren sich bei den Anonymen Alkoholikern in Montabaur, dem Freundeskreis „Steps" in Selters, der Kreuzbundgruppe Limburg, dem Freundeskreis Westerwald sowie der Gruppe Rheinischer Westerwald. Klinikleiter Joachim Jösch erläuterte, wie wichtig der Beitrag der Gruppen-Mitglieder, die sich erfolgreich von den Fesseln ihrer Sucht befreit haben, für die Behandlung der Vielbacher Patienten sei. Horst Kurzer, ärztlicher Leiter der Klinik, referierte dann zum Tagungsthema. Hierbei ging es darum, wie die soziale Herkunft die Sprache von Menschen prägt. Die Mehrzahl der Klinik-Rehabilitanden sei von klein auf sozial benachteiligt aufgewachsen. Ihre Fähigkeit Worte, zumal angemessene, für ihre Gefühle zu finden, sei oft begrenzt. Dies habe in der Vergangenheit immer wieder zu Missverständnissen und Problemen in privaten wie beruflichen Beziehungen geführt. Darauf habe man sich in der Klinik eingestellt. Hier werde das Gefühlserleben gefördert und die Patienten erfolgreich ermutigt, ihre Gefühle anzusprechen. Für schwierige emotionale Situationen Worte, und zwar die richtigen, zu finden, sei überaus wichtig. Besonders in der Zeit nach Verlassen der Klinik, in der die meisten ohne therapeutische Begleitung sind.



Es folgte ein intensiver und sehr persönlicher Austausch der Tagungsteilnehmenden. Geschildert wurden Erfahrungen, die die mittelschichtgeprägten Selbsthilfegruppenmitglieder im Kontakt mit den meist sozial benachteiligten Patienten gemacht haben. Besprochen wurde, wie gegenseitiges Verstehen entsteht, es immer wieder gelingt für Themen eine gemeinsame Sprache zu finden und wie Missverständnisse aufgelöst werden. Die Ehrenamtler, die regelmäßig die Klinik besuchen berichteten davon, wie bereichernd sie die Auseinandersetzung mit den Themen der von verschiedenen oft großen sozialen Problemen belasteten, Patienten erleben.

Gerhard Becker, Therapeutischer Leiter der Klinik, verabschiedete die Gäste am Ende mit großem Dank für einen spannenden Gedankenaustausch und einer Einladung für die nächste gemeinsame Tagung 2018.
(PM)


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