Nachricht vom 01.03.2020 
Immer mehr Alleinerziehende mit speziellen Herausforderungen
Es gibt immer mehr alleinerziehende Elternteile in unserem Land, weil immer mehr Kleinfamilien zerbrechen. Der Hauptteil der Single Eltern sind Mütter, doch es finden sich auch immer mehr Väter darunter. Alleinerziehende haben ganz spezielle Herausforderungen im Alltag zu meistern, und oft fragt man sich als Außenstehender, ob und wie man sie unterstützen kann. Natürlich gibt es dafür kein Patentrezept, da jede Familie anders ist, wir haben dennoch einige Tipps gesammelt.
Übrigens gibt es im Westerwaldkreis eine App spezielle für alleinerziehende Elternteile, die es vereinfachen soll, sich zu informieren und zu vernetzen. Treffen außer Haus sind nämlich schwer zu organisieren, wenn es keinen Partner gibt, der auf das Kind aufpassen kann. So erreichen Hilfeangebote, die solche Treffen beinhalten, die Betroffenen oft nicht. Wer Single Eltern kennt, kann sie auf diese App hinweisen, denn sie ist sehr hilfreich.
Hier nun die Tipps:
So kann man alleinerziehende Elternteile unterstützen
Bitte kein Mitleid!
Alleinerziehenden ist nicht damit geholfen, wenn sie hören: „Oh, ich könnte das ja nicht!“ Nun, sie können es vielleicht auch nicht, müssen die Situation aber meistern, weil die Lage ist, wie sie ist. Auch Sätze wie: „Ich bin ja auch fast alleinerziehend, mein Mann ist die ganze Woche auf der Arbeit“, helfen nicht weiter. Ganz offensichtlich besteht ein großer Unterschied darin, wenn eine weitere Person zum Haushaltseinkommen beiträgt und sich am Wochenende um die Kinder kümmern kann.
Allein-Sorge
Single Eltern sind Allein-Sorgende, weil sie sich alle Sorgen immer alleine machen müssen. Auch die kleinen und großen Freuden können sie nur schwer mit jemandem teilen. Das Kind hat seine ersten Schritte gemacht, eine gute Note geschrieben oder einen anderen Erfolg errungen? Wer Single Eltern im Umkreis hat, kann ihnen sein Ohr leihen und Interesse am Kind zeigen. Das ist sehr wohltuend, besonders wenn man sich die Sorgen von der Seele reden kann. Dabei geht es oft nicht darum, einen Ratschlag zu bekommen, sondern einfach darum, wahrgenommen zu werden.
Deine Kinder sind willkommen!
Deutschland ist nicht gerade als das kinderfreundlichste Land der Welt bekannt. Im Restaurant oder beim Einkaufen, auf der Suche nach einer Wohnung oder einer Arbeitsstelle scheinen sie hinderlich zu sein. Umso schöner ist es, wenn ein Elternteil spüren kann, dass seine Kinder willkommen sind. Das kann man auf ganz verschiedene Weise vermitteln:
- Ein individuelles Geschenk wie ein personalisierter Strampler drücken die Freude über den kleinen Erdenbürger auf besonders schöne Weise aus. Solche praktischen und liebevollen Teile stellen zum Beispiel die Stramplermacher her.
- Wenn man die Freundin oder den Freund besucht, dann sollte man auch dem Kind Aufmerksamkeit schenken. Vielleicht bringt man eine Kleinigkeit mit, fragt nach seinem Schultag oder spielt eine Runde Kniffel mit ihm. Das hat eine sehr erfreuliche Wirkung auf das Herz des Elternteils, denn es ist in der Regel betrübt darüber, dass sein Kind weniger Liebe und Aufmerksamkeit bekommt als Kinder mit zwei Elternteilen.
- Es ist schön, als Freunde oder Familienmitglieder gemeinsam etwas zu unternehmen. Am schönsten ist es, wenn dabei auch die Kinder mitkommen können, denn es ist ohnehin oft zu aufwendig und teuer, einen Babysitter zu engagieren, um einen Ausflug machen zu können.
- Das eigene Kind ist älter und hat das gleiche Geschlecht? Eine Tasche voller Kleidung, die nicht mehr gebraucht wird, erleichtert das Leben von Single-Eltern sehr.
Call me on Sunday!
Es ist für Single Eltern oft schmerzhaft, anderen, „komplett“ erscheinenden Familien zu begegnen, die sich besonders sonntags überall zu tummeln scheinen. Das ist der Tag, an dem auch Papa mit auf den Spielplatz kommt und Pärchen Hand in Hand durch den Park spazieren, während ihr Nachwuchs fröhlich vor ihnen herläuft. Wer an einem Sonntag Zeit hat, der verabredet sich mit einem alleinerziehenden Elternteil aus seinem Freundeskreis auf einen Kaffee, geht zusammen auf den Spielplatz oder macht einen Kinobesuch.
Es kann auch helfen, einfach nur eine Stunde zu quatschen – es muss ja nicht immer um die Kinder gehen. Manche Single Mama wohnt weit weg und man kann sich nicht einfach treffen. Für sie ist das Telefon oft die Nabelschnur zur Außenwelt. Also, einfach mal anrufen, besonders an einem Sonntag!
Brauchst du Hilfe?
Alleinerziehende hören oft die Aussage, dass sie sich gerne melden können, wenn sie einmal Hilfe brauchen. Oft werden sie das aber nicht tun, was nicht heißt, dass alles in Ordnung ist. Nicht alle Menschen sind gleich gut darin, andere um Hilfe zu bitten. Niemand mag gern eine Schwäche zeigen und vielleicht hat man in einer solchen Situation schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Viel einfacher ist es (auch für den Helfenden), in einer konkreten Situation zu helfen. „Komm, ich trage den Einkauf hoch“, „Soll ich den Müll mit runternehmen“ oder: „Hier ist Schokolade“ können sehr unterstützend wirken. Also, weniger reden, sondern mehr tun.
Nimm dir Zeit für dich
Meistens kommen Alleinerziehende zu kurz, weil sie ihre Kinder an die erste Stelle setzen. Das ist auch in Ordnung, nur leeren sich mit der Zeit die eigenen Batterien immer mehr und es besteht die Gefahr, dass man ausbrennt. Es kann hilfreich sein, einem alleinerziehenden Elternteil ein paar Momente für sich zu verschaffen. Das muss nicht immer heißen, dass man die Kinder betreuen lässt, denn sie sind ohnehin oft von Mutter oder Vater getrennt, wenn diese arbeiten gehen. Besucht man aber zum Beispiel gemeinsam ein Freizeitbad, wo die Kinder planschen und toben können, kann man sich abwechseln eine Massage gönnen und hat Kinder und Selbstfürsorge gekonnt unter einen Hut gebracht. (PRM)
