Werbung

Nachricht vom 24.03.2020    

Immer mehr Flüchtlinge fassen Fuß auf dem Arbeitsmarkt

„In den Betrieben der Region sind immer mehr geflüchtete Menschen beschäftigt. Ihre erfolgreiche Integration am Arbeitsmarkt trägt wesentlich zur sozialen Eingliederung bei. Zudem leisten viele Migranten über Sozialabgaben einen wertvollen Beitrag für das Gemeinwohl.“ Diese positive Zwischenbilanz zogen Migrationsberater und Arbeitsmarktexperten verschiedener Einrichtungen, die über eine Kooperationsvereinbarung zur Unterstützung von Flüchtlingen miteinander verbunden sind.

Montabaur. Dazu gehören die Agentur für Arbeit Montabaur, die Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn, die Arbeiterwohlfahrt, die Diakonie und die Caritas. Mehr als ein Lichtblick sind die Nachrichten vom Ausbildungsmarkt. Inzwischen können Industrie- und Handwerksbetriebe ihren Nachwuchs zu einem beachtlichen Teil durch geflüchtete junge Frauen und Männer decken.

Obwohl jedoch der Zustrom Asylsuchender rückläufig ist, bleibt ihre Eingliederung in Beruf und Gesellschaft eine zentrale Herausforderung. Aktuell beziehen mehr als 1.300 Menschen aus den so genannten Hauptherkunftsländern Leistungen der Grundsicherung bei den Jobcentern Westerwald und Rhein-Lahn. Diese Länder sind Syrien, Irak, Äthiopien, Iran, Somalia, Pakistan, Nigeria und Afghanistan.

Im vergangenen Jahr erreichten beide Jobcenter zusammen 570 Integrationen in Arbeit oder Ausbildung. Hinzu kamen mehr als 1.000 Eintritte in Fördermaßnahmen. Bundesweit ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den genannten acht Ländern innerhalb eines Jahres um rund ein Viertel auf 368.000 Personen angewachsen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – er umfasst den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis – betrug die Steigerung sogar 36 Prozent auf 1.011 Personen. Dieser starke Anstieg darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Flüchtlinge nur knapp ein Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stellen. Wesentlich höher ist der Beschäftigtenzahl von Migranten aus den EU-Staaten, der Türkei und dem Westbalkan.



Als besonderes Erste-Hilfe-Angebot wurde die Beratung der Diakonie im Psychosozialen Zentrum Montabaur zu Flucht und Trauma gelobt. Ein großer Fortschritt ist, dass die Wartezeiten für Deutschkurse wesentlich verkürzt wurden. Spracherwerb ist bekanntlich der erste Türöffner zu Gesellschaft, Kultur und Arbeitsmarkt. Die Fachleute der verschiedenen Institutionen sind gut miteinander vernetzt, um den Rat und Arbeit suchenden Menschen individuell und ganzheitlich zu helfen. Dazu gehören zum Beispiel die Anerkennung von Berufsabschlüssen und die Lösung finanzieller Probleme (Schuldnerberatung).

Nicht zuletzt geht es den Kooperationspartnern darum, das bislang Erreichte und hoffnungsvolle Ansätze öffentlich zu machen: „Über gelungene Integration zu sprechen, trägt zu einem sachlichen oder - besser noch – positiven Meinungsklima zu Migranten bei. Wir sollten nicht vergessen: diese Menschen werden wir künftig brauchen, um das Arbeits- und Fachkräftepotenzial zu sichern.“ (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


Beruf und Familie: Wirtschaftsförderungen laden zum Zukunftsforum im Online-Format ein

Region. Arbeitgeber mit dem Zertifikat zum audit "berufundfamilie" senden an ihre Beschäftigten die klare Botschaft, dass ...

Trump, Putin, Gollum und Geldhahn in der Westerwald Bank in Höhr-Grenzhausen

Höhr-Grenzhausen. Jörg Baltes ist ein sehr lebhafter Mensch, der nach eigenem Bekunden "stundenlang erzählen" kann, weil ...

Aufsichtsrat verlängert frühzeitig Bestellungen der EAM-Geschäftsführung

Kassel. "Der Aufsichtsrat sendet mit diesem Beschluss ein klares Signal: Wir haben ein sehr hohes Vertrauen in die aktuelle ...

Starterzentren und Wirtschaftsministerium: Umfrage zur Unternehmensnachfolge in Rheinland-Pfalz

Koblenz/Mainz. Doch wie sieht die Situation im Bundesland genau aus? Wo liegen Herausforderungen bei der Übergabe eines Unternehmens, ...

Wie kann das Potenzial von KI im Handwerk genutzt werden?

Koblenz. Auch im Handwerk gilt es, den Wandel und die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten und erfolgreich zu nutzen. ...

FWG-Vorsitzender besucht Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald in Neuwied

Neuwied. Während des Treffens wurde zunächst die Struktur und die Bedeutung der Kreishandwerkerschaft für die lokale Handwerksbranche ...

Weitere Artikel


VG Hachenburg bietet Einkaufs- und Lieferservice

Hachenburg. Der Service beinhaltet den Einkauf und das Abstellen der Waren vor der Haustür. Die reine Dienstleistung ist ...

Zuschüsse für Vereine in der VG Hachenburg gewährt

Hachenburg. Die Verbandsgemeinde wurde mit einer Spende bedacht, deren Annahme der Haupt- und Finanzausschuss beschloss. ...

Pflegekräfte arbeiten am Limit

Region. Am Montag, den 23. März wurde auf der Seite Ärtzeblatt.de eine Empfehlung vom Präsidenten des RKI Professor Lothar ...

Zusammen gegen Corona - #WirBleibenZuhause

Hachenburg. Hier ein kleiner Überblick:
Stadtbücherei Werner A. Güth: Onleihe rund um die Uhr geöffnet
Alle derzeit in ...

Hauptzollamt Koblenz stellt seinen Dienstbetrieb sicher

Koblenz. „Auch wir müssen uns der besonderen Herausforderung stellen und die Aufgabenerledigung durch besondere Maßnahmen ...

Sparkasse Westerwald-Sieg will Unternehmen helfen

Bad Marienberg/ Altenkirchen. „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu ...

Werbung