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Nachricht vom 20.07.2020    

Unsere Hautfarbe und die Sonne

„Sehr interessant und aufschlussreich“, so haben Teilnehmer das naturwissenschaftliche Stöffel-Gespräch in Enspel empfunden. Nach einer Corona-verzögerten Anlaufphase konnte jetzt am Sonntag endlich die neue Gesprächsreihe mit Dr. Michael Wuttke im Stöffel-Park eröffnet werden.

1. Stöffel-Gespräch in Enspel – zum Thema Hautfarbe und Sonne. Foto: Tatjana Steindorf

Enspel. „Zur Entstehung der unterschiedlichen Hautfarben des Menschen – welche Rolle spielt die Strahlung der Sonne?“ Das war das erste Thema, das der Paläontologe Michael Wuttke (Griesheim) ansprach. Dr. Wuttke bezog sich dabei auf die Forschungen der amerikanischen Wissenschaftlerin Prof. Nina Jablonski.

Dass der Ursprung der Menschen in Afrika liegt, ist bekannt. Durch ihre Ausbreitung über die Welt vor circa 60.000 Jahren wurden sie mit unterschiedlichen Klimazonen konfrontiert. Das bedeutete: unterschiedlich intensive Sonnenstrahlung, eine stärkere in Äquatornähe oder im Hochgebirge. Wichtig ist hierbei der Ultraviolettanteil des Sonnenlichtes, der zum Beispiel für die Bildung des Knochen-Vitamins D wichtig ist. Auf der anderen Seite ist die UV-Strahlung aber auch in der Lage, das Vitamin B9 (Folsäure) im Blut zu zerstören – das zum Beispiel für die Blutbildung oder die Entwicklung des Embryos wichtig ist. Beide Vitamine sind somit auch für den Fortpflanzungserfolg des Menschen wichtig.

Die Vorfahren des Menschen waren noch vor mehr als 7 Millionen Jahren behaart, ihre Haut war hell. Mit der Entwicklung zum aufrechten Gang und der Ausweitung des Lebensraums vom Urwald in die Savanne trat infolge von Überhitzungsproblemen ein Haarverlust ein. Um die Schädigung des Vitamins B9 im Blut zu verhindern, mussten dunkle Farbpigmente in die Haut eingelagert werden.



Mit dem Auswandern der Frühmenschen aus dem äquatornahen Afrika mussten sich blasse Hauttypen dort ausbilden, wo die UV-Strahlung eher schwach ist. Und wieder dunkle Hauttypen waren beim Erreichen von Südostasien und Australien, wo die Pigmente vor den Strahlen schützen sollten, besser angepasst. Mutter Natur sorgte also – über Abertausende von Jahren – dafür, dass der Mensch sich an die äußeren Einflüsse perfekt anpasste. Das heißt in diesem Fall, die Pigmentierung der Haut passte sich genau auf die Bedürfnisse des Körpers und die Gegebenheiten der Natur an. Von diesem fein austarierten und in sich so sinnvollen und vorteilhaften System kann man nur beeindruckt sein.

Eine neue Sichtweise habe sich für ihn mit diesem Vortrag aufgetan, meinte ein Gast fasziniert. Und: „Diesen Vortrag müsste man in allen Schulen halten“, äußerte zuvor eine ehemalige Lehrerin beeindruckt.

Das nächste Stöffel-Gespräch ist am 20. September – wieder sind Eintritt und Vortrag frei! Dann klappt es sicherlich auch mit dem „Kaffee und Kuchen“-Feeling, das durch den Umzug vom Café Kohleschuppen ins größere Tertiärum verlorenging und ein Paar vermisste. Tatjana Steindorf


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