Einzigartiger Naturraum Westerwälder Seenplatte
Der Präsident der SGD Nord, Uwe Hüser machte sich gemeinsam mit Cosima Lindemann (Vorsitzende des NABU-Landesverbandes RLP) Inés Noll (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe) sowie Gabriele Greis (Erste Beigeordnete der VG Hachenburg) ein persönliches Bild vom einzigartigen Naturraum „Westerwälder Seenplatte“.
Koblenz/Hachenburg. Dieser liegt in der jahrhundertealten Teichlandschaft mehrerer miteinander verbundener Weiher begründet. Die weiten Flachuferbereiche bieten Heimat für zum Teil bundesweit gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
„Die Westerwälder Seenplatte ist ein gutes Beispiel dafür, wie die SGD Nord die Bereiche Wasser und Naturschutz zusammenführt und so für den Erhalt und die Verbesserung der ökologischen Situation sorgt. Gleichzeitig ist es unser Ziel, den hohen Freizeitwert, den der Naturraum bietet, mit einem nachhaltig gelebten Tourismus in Einklang zu bringen. Dies gelingt hier durch das besondere Engagement und eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, wofür ich mich bedanke“, so SGD-Nord-Präsident Uwe Hüser.
„Die künftige Entwicklung und der Erhalt der Westerwälder Seenplatte als Naturparadies ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, der wir uns gemeinsam mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe sehr gerne stellen. Dabei wollen wir in den nächsten Jahren, neben den wichtigen wasserbaulichen Sanierungen und naturschutzfachlichen Aufgaben, auch ein Konzept entwickeln, wie ein so sensibles Gebiet für die Natur geschützt und gleichzeitig für die Menschen erlebbar bleibt“, so Cosima Lindemann, Vorsitzende des NABU-Landesverbandes Rheinland-Pfalz.
„Wir sind sehr froh, dass nach fast einem Jahrzehnt kontinuierlicher Arbeit auf vielen Ebenen und mit großer Unterstützung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums, der SGD Nord, den Anrainergemeinden und unseren ehrenamtlich tätigen Organisationen wie beispielsweise der Bachpaten erreicht werden konnte, dass die Westerwälder Seenplatte durch den Verkauf an die NABU-Bundesstiftung nun für Mensch und Tier einen Status erreicht hat, der sowohl sanften Tourismus als auch den Schutz von Fauna und Flora auf Dauer sichert,“ so Gabriele Greis, Erste Beigeordnete der VG Hachenburg.
Schwerpunkt der Gespräche vor Ort waren Maßnahmen zu den wasserbaulichen Anlagen sowie zur Besucherlenkung am Dreifelder Weiher, die vom Land Rheinland-Pfalz finanziell gefördert werden.
Bei den wasserbaulichen Maßnahmen handelt es sich im Wesentlichen um die Sanierung der Dammbauwerke, die Überrechnung der Hochwassersicherheit und daraus folgend die Sanierung und Anpassung der Hochwasserentlastungsanlagen. Geplant sind zudem die Instandsetzung der Mönchbauwerke und die hydraulische Verbesserung der Hälterteiche sowie der dazugehörigen Absetzanlagen. Eine zusätzliche Herausforderung stellen Nutriaschäden am Damm des Dreifelder Weihers dar. Diese gefährden dessen Standsicherheit nicht akut, müssen aber zügig beseitigt werden. Die Arbeiten werden vorgezogen und ebenfalls durch das Land gefördert.
Zum Schutz der Brutvögel hat die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im Rahmen der Besucherlenkung bereits einen Wanderweg am Ostufer des Dreifelder Weihers verlegt sowie die Badestelle Dreifelden zurückgebaut. Zudem wurden Biotoppflegemaßnahmen wie die Entbuschung von Beweidungsflächen am Süd- und Südostufer des Dreifelder Weihers sowie das Freischneiden von zwei Sichtachsen am Ostufer zur Ermöglichung eines besseren Landschaftserlebens umgesetzt und durch die SGD Nord finanziert.
Zum Hintergrund:
Die Westerwälder Seenplatte ist ein Komplex von sieben menschlich geschaffenen Weihern, die seit Jahrhunderten überwiegend fischereiwirtschaftlich genutzt werden. Hier brüten Haubentaucher, Zwergtaucher, Rothalstaucher und Schwarzhalstaucher. Daneben fühlen sich dort Brutvögel wie Braunkehlchen, Wasserralle, Reiherente sowie Tafelente und Krickente heimisch. Die Westerwälder Seenplatte ist aber auch als Mauser- und Durchzugsgebebiet für Schwimmvögel von Bedeutung. So bietet der Dreifelder Weiher Kranichen einen wichtigen Rastplatz auf ihrem jährlichen Durchzug. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hat die Seenflächen mit Unterstützung des Landes bereits 2019 in ihr Eigentum übernommen und wird sie nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten pflegen und bewirtschaften. Den Ankauf der Flächen unterstützte die Stiftung Natur- und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Ausgleichsgeldern aus dem Westerwaldkreis. Ziel ist es, die Westerwälder Seenplatte langfristig als einzigartige Naturlandschaft zu erhalten, zu entwickeln und die Wasserqualität der Seen zu verbessern. Dieses Vorhaben soll im Einklang mit einem nachhaltigen Tourismus in der Region stehen.
Weitere Informationen unter www.sgdnord.rlp.de. (PM)
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