Deichstadtvolleys auch in Lohhof nicht gestoppt
Mit 3:1 Sätzen gewinnt der VC Neuwied beim Tabellennachbarn SV Lohhof und steht damit kurz vor dem Titelgewinn in der 2. Bundesliga Süd. Dieses Resümee lässt aber nicht vermuten, wie umkämpft die Partie in Unterschleißheim doch war.
Neuwied. Dirk Groß vertraute seiner Stammaufstellung, die sofort erkennen ließ, dass man nicht zum Verlieren nach Bayern gereist war und die offensichtliche Anfangsnervosität der Lohhoferinnen ausnutzte, um sofort eine klare Führung herausspielen und so Lohhofs Trainerin Dr. Kießling rasch zu einer Auszeit zwang. Neuwied machte schon mit seinem Aufschlagspiel viel Druck, Lohhof kam selbst nicht zu zwingenden Angriffen, so dass sich entweder der Neuwieder Block oder aber die Außenangreiferinnen Maike Henning und Sarah Kamarah auszeichnen konnten. Bis zur 2. technischen Auszeit war der Neuwieder Vorsprung dann auf 8 Punkte angewachsen. In der Schlussphase des Satzes rückten die Neuwieder Mittelblockerinnen Rachel Anderson und Amanda Brown mit ihren Schnellangriffen ins Blickfeld. Eine Blockaktion von Henning / Anderson war es dann auch, die den Satz zum 25:18 abschloss.
Wie schon im Hinspiel im Dezember zeigten die Münchner Vorstädterinnen einmal mehr, dass sie nicht dazu neigen, sich rasch geschlagen zu geben, im Gegenteil, Lohhof kam zunehmend besser ins Spiel, Annahme und Abwehr steigerten sich, während Neuwied etwas nachlässig schien und sich Annahmefehler häuften. Der Bayernblock entschärfte viele Angriffe der Rheinländerinnen, so dass der Satz bis in die Schlussphase hinein offenblieb. Hier war es die Neuwieder individuelle Stärke, die einmal mehr den Ausschlag zum 25:23 gab.
Es war gegen Lohhof im Dezember, dass Neuwied beim seinerzeitigen 3:2 seinen letzten Satz abgegeben hatte, gegen Lohhof sollte es nun im dritten Durchgang wieder sein. Während dem knappen Neuwieder Kader die Belastung der letzten Wochen anzumerken war, kämpfte sich Lohhof immer mehr ins Spiel. Abwehr und Block ließen Neuwied, das individuelle Fehler beisteuerte, nicht immer gut aussehen. Lohhof baute so seine Führung immer weiter aus, bis Dirk Groß die Notbremse zog: Er ersetzte Hannah Dücking durch Kaya Schulz und gönnte auch Sarah Kamarah eine Ruhepause im Hinblick auf die nächsten Sätze. Mit der Einwechselung von Lisa Guillermard war sein Kontingent ausgeschöpft. Der Satz selbst fiel dann mit 23:13 an Lohhof.
„Wir waren heute sehr müde“, gab Dirk Groß nach der Partie zu. „Ich glaube nicht, dass wir einen 5. Satz gewonnen hätten!“ Um so mehr ist die Energieleistung der Deichstädterinnen im 4. Satz zu loben. Man startete zunächst sehr druckvoll, Lohhof fightete zurück, Neuwied leistete sich einige individuelle Fehler, Hannah Dücking verletzte sich bei einem Zusammenprall, wurde durch Kaya Schulz ersetzt. Schließlich lag man zur ersten Wischpause mit 6:8 im Hintertreffen. Dann drehte sich das Spiel. Amanda Brown hatte ihre stärkste Phase im Spiel und kam zu etlichen Block- und Angriffspunkten. Isabelle Marciniak behielt das Steuer in der Hand und machte den Neuwieder Angriff schwerer ausrechenbar. Maike Henning war es schließlich, die mit einem gekonnten Lob den ersehnten Matchball zum 25:19 verwertete.
Amanda Brown war es auch, die von der ehemaligen Wiesbadener Mittelblockerkollegin Dr. Kießling zur Spielerin des Tages gewählt wurde. Neben ihrer dritten Goldmedaille erhielt sie auch eine Packung bayerischen Sponsoren-Edelbiers, was der Amerikanerin auf der langen Rückfahrt in die pandemiegeplagte Deichstadt munden dürfte…
Beide Trainer lobten nach dem Spiel - aus verschiedener Perspektive - den Gegner. Dr. Kießling sprach von einem sehr guten Gegner, ihre Mannschaft sei an zu vielen Eigenfehlern gescheitert. Ihr Neuwieder Kollege hingegen lobte die Unterschleißheimerinnen: „Auf solche Spiele wie heute freuen wir uns immer. Lohhof hat uns sehr gut gefordert. Da sie einen großen Kader haben, konnten sie immer wieder wechseln, Druck ausüben und uns so vor immer neue Aufgaben stellen. Lohhof hat sehr gut gespielt!“ Seiner Mannschaft will er zunächst eine Ruhepause gönnen. „Am Montag machen wir Pause und leiten dann eine Erholungsphase ein. An Ostern sind wir spielfrei und wollen im letzten Heimspiel am 10. April gegen Dingolfing ein gutes Spiel bieten!“
Dann nämlich können die Deichstadtvolleys Neuwied in eigener Halle ihren letzten Punkt zum Meistertitel holen.
(hw)
Die Deichstadtvolleys: Church, Marciniak, Henning, Brown, Anderson, Dücking, Kamarah, Guillermard, Schulz; Trainer: Dirk Groß, Ralf Monschauer
Mehr dazu:
Deichstadtvolleys Neuwied
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |