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Nachricht vom 10.04.2021    

Hilfe für Lesbos aus Rabenscheid

Während das Elend der Geflüchteten auf Lesbos hierzulande aus dem Fokus geraten ist, besteht es auf der griechischen Insel doch unvermindert weiter. Ein Zustand, den die Evangelischen Kirchengemeinden Rabenscheid, Liebenscheid und Stein-Neukirch nicht hinnehmen wollen.

Regen im Flüchtlingslager auf Lesbos. Fotos: Silas Zindel/EuroRelief

Rabenscheid/Liebenscheid. Unterstützt von Pfarrer Eckhard Schmitt und dem Kirchenvorstand sammelt Ilona Brücher-Sztrana seit rund vier Monaten Hygienepakete mit Seife, Zahnbürsten, Kämmen und Windeln für die Hilfsorganisation Global Aid Network (GAiN) und fährt sie selbst zu Sammelstationen oder zum Standort der Organisation in Gießen. GAiN leistet seit mehreren Jahren humanitäre Hilfe auf Lesbos. Knapp 7000 Geflüchtete leben derzeit im temporären Flüchtlingslager auf der griechischen Insel, darunter mehr als 2000 Kinder.

Die Unterstützung im oberen Westerwald ist groß, sagt Ilona Brücher-Sztrana. So hat unter anderem die Frauenstunde der Kirchengemeinden Rabenscheid und Liebenscheid einen Betrag von 500 Euro gesammelt und zur Hilfe für Lesbos zur Verfügung gestellt. Brücher-Sztrana liegt die Hilfe für Lesbos aus persönlichen Gründen besonders am Herzen. Ihre Tochter Verena Sztrana war Anfang 2019 als freiwillige Helferin im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos. Deren Schilderungen des dortigen Elends lassen die evangelische Christin seither nicht los: „Auch wenn wir keinen direkten Einfluss darauf haben, dass solche Flüchtlingslager überflüssig werden, möchten wir doch wenigstens mit unseren bescheidenen Mitteln das Leben der Menschen dort verbessern und ihnen Hilfe schicken. Die Geld- und Sachspenden sollen den Geflüchteten zeigen, dass sie nicht vergessen sind.“

Das ursprüngliche Camp Moria auf Lesbos war im September des vergangenen Jahres abgebrannt, die rund 13.000 Bewohner lebten ohne Obdach neben dem Camp oder auf der Straße. Nun gibt es seit einigen Monaten ein neues Lager auf Lesbos, das von den Bewohnern Mavrovouni oder Kara Tepe genannt wird. Das Lager befindet sich auf einem ehemaligen Militärgelände. Es besteht aus Zelten, die das Uno-Flüchtlingshilfswerk beschafft hat. Im Winter regnete es auf Lesbos regelmäßig, das Lager versinkt deshalb immer wieder im Schlamm. Durch die Lage des neuen Lagers am Strand bläst der Wind vom Meer her heftig hindurch, weil das Gelände so flach ist. Der Wind pfeift dann durch die Zelte und die Menschen frieren. Viele Non Profit Organisationen (NGOs) vor Ort nennen das Camp »Moria 2.0«. Es gibt zu wenige Duschen, zu wenige Toiletten, der Strom fällt oft aus, das Essen ist schlecht.



Die Hilfsorganisationen berichten von traumatisierten Mädchen und Jungen, die sich aus Verzweiflung die Haare ausreißen und sich selbst verletzen. Hygienepakete nimmt die Evangelische Kirchengemeinde Rabenscheid weiter entgegen. Kontakt: Ilona Brücher-Sztrana, E-Mail: ilona-sztrana@web.de, Telefon: 02777-472.

Auf Lesbos arbeitet GAiN unter der griechischen NGO „EuroRelief, die auf der Insel Unterkunft, Kleidung und Hygieneartikel zur Verfügung stellt. Weitere Informationen zu GAiN unter https://www.gain-germany.org/ .
IBAN: DE88 5139 0000 0051 5551 55, BIC VBMHDE5F, Verwendungszweck: Lesbos

Auch von der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN) gibt es ein Spendenkonto für die Initiative Lesvos Solidarity. Das lokale Netzwerk Lesvos Solidarity hilft vor Ort auf der griechischen Insel und ist für seine herausragende Arbeit 2016 mit dem renommierten Nansen-Refugee-Award des UNHCR ausgezeichnet worden. Spenden an Levos Solidarity über: Spendenkonto: Evangelische Kirche, IBAN: DE27 5206 0410 0004 1000 00, Evangelische Bank, Betreff: Spende Lesbos. (shg)


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