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Nachricht vom 12.04.2021    

"tourING": Blick hinter die Kulissen für angehende Ingenieure

„tourING“ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH (wfg) ermöglicht angehenden Ingenieuren der Hochschule Koblenz erstmals einen digitalen Blick hinter die Kulissen.

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Montabaur. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH (wfg) verbindet inzwischen seit sieben Jahren zukünftige Fachkräfte mit potentiellen Arbeitgebern. Das Werkzeug der Wirtschaftsförderer sind dafür die etablierten Exkursionen KLEX und tourING. Während die KLEX Exkursionen primär ein Angebot an die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen der „Wäller“ Realschulen und Gymnasien sind, stellt tourING angehenden Ingenieuren ausgewählte Betriebe im Westerwaldkreis vor. Häufig sind die jungen Menschen bei dem Blick hinter die Kulissen erstaunt, welches Know-How und welche Innovationskraft sie bei den Westerwälder Betrieben finden.

In über 24 Exkursionen haben knapp 400 Studierende die Westerwälder Wirtschaft kennenlernen können und nicht selten ergaben sich aus diesen Treffen im Nachgang Kooperationen für Abschlussarbeiten oder sogar Arbeitsverhältnisse.

Leider mussten die Exkursionen aufgrund der Pandemie im Jahr 2020 nahezu komplett ausgesetzt werden. Daher konzipierte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft das Format tourING, oder den Blick hinter die Kulissen, kurzerhand digital. Auch wenn die Beteiligten sich einig sind, dass sie den direkten Kontakt bevorzugen, waren alle Seiten mit dem Auftakt zufrieden. Im Nachhinein standen Prof. Dr. Olaf Krause von der Hochschule Koblenz und Ulf Frohneberg von der Steuler Gruppe für ein Interview zur Verfügung.

Herr Prof. Dr. Krause, wer ist der WesterWaldCampus und was bietet er den jungen Wissbegierigen?
Prof. Dr. Krause:
Der WesterWaldCampus beheimatet als Teil der Hochschule Koblenz den Fachbereich Werkstofftechnik, Glas und Keramik. Wir bieten in Höhr-Grenzhausen ein industrienahes Studium für Werkstoffwissenschaften, insbesondere für Keramik- und Glaswerkstoffe an. Naturwissenschaftlich und technisch interessierten jungen Menschen wird hier seit 150 Jahren eine hoch interessante und zukunftsträchtige Ausbildung ermöglicht, die vom grundständigen Studium bis zur Promotion reicht.

Herr Frohneberg, wer ist die Steuler Gruppe, was lernt man dort und was macht sie zu einem attraktiven Arbeitgeber ?
Ulf Frohneberg:
Die Steuler Gruppe wurde 1908 im Westerwald gegründet. Heute sind wir zwar mit unseren 25 Tochtergesellschaften international tätig, doch mit dem Stammsitz der Region treu geblieben. In Summe beschäftigen wir 2.800 Mitarbeiter, die einen Jahresumsatz von 477 Millionen Euro erwirtschaften. Mit führenden Marken und innovativen Technologien sind wir als Steuler Gruppe weltweit in den Sparten Industrielle Auskleidungen, Anlagenbau, Fliesen und Schwimmbad tätig. Wir bieten eine Vielzahl von kaufmännischen sowie handwerklichen und technischen Ausbildungsmöglichkeiten. Des Weiteren haben potentielle Studierende bei uns die Möglichkeit, sogenannte kooperative Studiengänge zu absolvieren. Folglich die in der Hochschule gelernte Theorie mit der Praxis zu kombinieren.

Zwei Einrichtungen mit Wurzeln im Westerwaldkreis. Was macht die Region als Arbeitsort und Lebensmittelpunkt für Sie aus? Also, warum sollte man kommen beziehungsweise bleiben?
Prof. Dr. Krause:
Der frische Wind im Westerwald hilft unseren Studierenden dabei, auch in den Prüfungsphasen einen klaren Kopf zu bewahren (lacht). Der Westerwaldkreis ist aber deutlich mehr als nur frischer Wind. Wir treffen hier auf eine landschaftlich wunderschöne Region, die nicht nur als Wohnregion überzeugen kann. Mit über 15 Studien- und Forschungseinrichtungen kann der Kreis auch als Studienort mit den größeren Städten mithalten. Wir vom WesterWaldCampus legen sehr viel Wert auf eine enge Vernetzung mit den verschiedenen Akteuren und Unternehmen hier im Westerwald. Die Konsequenz daraus ist, dass wir ein Studium mit familiärer Atmosphäre anbieten, welches schon früh die beruflichen Zukunftsperspektiven im Westerwaldkreis aufzeigt.

Ulf Frohneberg: Als Unternehmensgruppe sind wir weltweit tätig, trotzdem befindet sich der Stammsitz nach wie vor im Westerwald und das nicht ohne Grund. Wir profitieren mit unseren Unternehmen von der hervorragenden Infrastruktur in der Region. Angefangen bei der Verkehrsinfrastruktur mit den Bundesautobahnen 3, 45 und 48, weiter mit dem ICE Bahnhof in Montabaur. Aber auch die von Prof. Dr. Krause genannte Vernetzung spielt für uns eine erhebliche Rolle. Unsere Fach- und Führungskräfte werden im Westerwaldkreis ausgebildet. Wir treten in Form von Praktika und Kooperationen für Abschlussarbeiten schon frühzeitig mit den Studierenden in Kontakt. Regelmäßig entstehen daraus Arbeitsverhältnisse, die die jungen Menschen langfristig im Westerwald halten. Des Weiteren verfügt das Kannenbäckerland über eine europaweit führende keramische Kompetenz, von der wir als Unternehmensgruppe maßgeblich profitieren.

Die Institutionen und die Unternehmen im Bereich des keramischen Werkstoffes kooperieren seit Jahren eng miteinander. Wie profitieren der WesterWaldCampus und die Steuler Gruppe davon?
Prof. Dr. Krause und Ulf Frohneberg:
Wie in der vorherigen Frage schon angedeutet, profitieren beide Einrichtungen von der Kooperation miteinander. Wir ziehen aber ohnehin Synergien aus der engen Verzahnung und Vernetzung der verschiedenen Institutionen im keramischen Westerwald. Es ist auch schön zu sehen, dass die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH unter anderem mit dem Projekt tourING, aber auch mit der kürzlich gestarteten Kampagne „Keramik – Tradition in Zukunft“, dies aktiv fördert und unterstützt.



Auf die Frage, was Menschen mit dem Westerwaldkreis verbinden, werden neben Mittelgebirge, kaltem Wind und „Basaltköppen“ auch Ton und das Kannenbäckerland genannt. Die Keramik hat hier durch den Westerwälder Ton eine natürliche und lange Tradition, die auch heute noch, zum Beispiel auf Töpfer- und Keramikmärkten oder in Werkstätten und Ateliers, lebendig und erlebbar ist. Dass die traditionelle Töpferei aber nur einen Bereich der Keramik darstellt und dieser Werkstoff zahlreiche innovative Anwendungsfelder und Verarbeitungstechniken umfasst, ist noch wenigen wirklich bewusst. Deswegen hat die wfg die anderen Bereiche zum Mittelpunkt einer zehnteiligen Kampagne gemacht, in der die verschiedenen hier ansässigen Bildungs- und Forschungseinrichtungen rund um Keramik, Feuerfest und Glas vorgestellt werden. Im Übrigen können wir auch „alteingesessene“ Westerwälder nur dazu ermutigen, sich einmal mit den Beiträgen der Kampagne zu befassen. Wir sind davon überzeugt, dass man noch viel erfahren kann und erstaunt sein wird, was das Kannenbäckerland zu bieten hat.

Sie haben beide schon mehrmals an der tourING Exkursion teilgenommen. Würden Sie weiteren Unternehmen und Einrichtungen eine Teilnahme empfehlen? Auch in der digitalen Variante?
Prof. Dr. Krause:
Die digitale Exkursion bei der Steuler Gruppe war bereits unsere fünfte Teilnahme an dem Projekt tourING. So konnten in den vergangenen Jahren knapp 100 Studierende des WesterWaldCampus einen Einblick hinter die Kulissen verschiedener Westerwälder Betriebe erlangen. Das Projekt tourING hilft uns dabei, unsere ohnehin praxisnahe Ausrichtung zu intensivieren. So schaffen wir es, schon frühzeitig unseren Studierenden verantwortungsvolle Zukunftsperspektiven im Westerwald aufzuzeigen. Wir freuen uns als Teil der Hochschule Koblenz natürlich darüber, dass weitere Fachbereiche, wie zum Beispiel der Maschinenbau, ebenfalls regelmäßig an den Exkursionen teilnehmen.

Ulf Frohneberg: Aufgrund von tourING konnten wir bereits mit über 50 potentiellen Fachkräften in einem direkten Austausch stehen. Wann sonst erhält man als Unternehmen diese Chance? Dies ist für uns eine hervorragende Möglichkeit, die Steuler Gruppe als attraktiven und zukunftsorientierten Arbeitgeber zu präsentieren. Auch der integrierte Rundgang durch die Produktionsstätte, beziehungsweise der „Blick hinter die Kulissen“, ermöglicht einen deutlich intensiveren Austausch als es bei den klassischen Formaten der Fall ist.

Es freut mich, dass aus diesem Projekt nicht nur Arbeitsverhältnisse für die Zeit nach dem Studium, sondern auch Praktika sowie Kooperationen für Abschlussarbeiten entstehen. Ich kann jedem Betrieb, der nach Fachkräften aus den akademischen Einrichtungen sucht, eine Teilnahme an den tourING Exkursionen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ausdrücklich empfehlen.

An wen können sich junge Menschen aus der Region wenden, wenn sie sich für ein Studium am WesterWaldCampus oder eine berufliche Zukunft bei der Steuler Gruppe interessieren?
Prof. Dr. Krause:
Der WesterWaldCampus zeigt als Fachbereich der Hochschule Koblenz Präsenz bei den Studieninformationsveranstaltungen der Hochschule. Im Moment bieten wir auch regelmäßig mit digitalen Formaten wie zum Beispiel Ceramics for Future eine digitale Studienberatung an. Wenn man schon ein konkreteres Interesse an einem Studium am WesterWaldCampus entwickelt hat, bietet sich auch unser Schnupperstudium an. Ansonsten steht für Rückfragen gerne Tina Klersy unter 02624 9109-16 oder per Mail klersy@hs-koblenz.de zur Verfügung.

Ulf Frohneberg: Für uns hat die Gewinnung von Fachkräften selbstverständlich eine hohe Bedeutung. Deswegen sind wir regelmäßig an regionalen und überregionalen Berufsinformationsmessen vertreten. Wir haben aber auch ein eigenes Jobportal, welches die verfügbaren Stellen unserer Tochtergesellschaften abbildet. Dieses finden Sie unter www.steuler.de/karriere oder direkt unter: https://career5.successfactors.eu/career?company=Steuler aufgerufen werden.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH bietet bis zu fünf Exkursionen pro Jahr an. In den kommenden Monaten wird das Format allerdings ausschließlich digital durchgeführt. Sollten sie als Unternehmen oder als akademische Einrichtung Interesse an einer kostenlosen Teilnahme haben, melden Sie sich gerne telefonisch unter: 02602 124-333 oder per Mail unter: marvin.kraus@westerwaldkreis.de. (PM)


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