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Nachricht vom 27.04.2021    

Digitale Führung durch die Gedenkstätte Hadamar – Bericht einer Schülerin

Am Dienstag, dem 9. März 2021 fand eine digitale Führung durch die Gedenkstätte Hadamar für die Klasse 9d der IGS Selters statt.

Das Gedenkstätten-Projekt mal anders – virtuell mit Tablet und per Smartphone aufgenommen. Foto: Jugendpflege VG Selters

Selters. Mia Sophie Lenor berichtet:
„Organisiert wurde diese von Klassenlehrer Carsten Knopp und Olaf Neumann, dem Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Selters. Er bereitete unsere Klasse in der Vorwoche mit Bildern, Schautafeln und im Gespräch auf den virtuellen Besuch vor.

Die Führung startete um 10 Uhr am Eingang der Tötungsanstalt, wo Herr Neumann berichtete, dass rund 14.500 Menschen in Hadamar ums Leben gekommen sind. Nach etwa 10 Minuten ging er mit einer FSJlerin, die gefilmt hat, weiter hinter das Gebäude. Hier befindet sich eine rekonstruierte alte Garage, über die die Patienten in den Nebeneingang des Gebäudes gelangten.

Die Tötungsanstalt Hadamar erreichten in fast täglichen Transporten drei graue Busse voller psychisch und physisch erkrankter Patienten, die anscheinend nur von anderen Heilanstalten verlegt werden sollten und in Wahrheit in den Tod geschickt wurden. Nach Ankunft im Gebäude gelangten die Patienten in einen Warteraum. Alle Patienten wurden scheinbar medizinisch untersucht und dann in den Keller zum angeblichen „Duschen“ geführt. Unter Vortäuschung einer Säuberung der völlig ahnungslosen, ankommenden Patienten, hat man diese in die Gaskammern geführt, die wie Duschen aussahen. Im Keller befanden sich aber nicht nur die Gaskammer, sondern auch zwei große Öfen zum Veraschen der Toten. Bei einer Temperatur von circa 1200 Grad wurden die zuvor vergasten Toten zu Asche verbrannt. Neben der Gaskammer und dem Krematorium befand sich im Keller noch ein weiterer Raum. Dort wurde einigen Toten vor dem Einäschern die Gehirne (zu vermeintlich medizinischen Zwecken) oder Goldzähne entnommen.



Nachdem Herr Neumann aus dem Keller wieder emporgestiegen war, gab er uns noch ein paar Informationen über bestimmte Opfer.

Die Führung fand ihren Abschluss an der Gedenkstätte auf dem nahegelegenen Friedhof.

Trotz des ungewohnten Formats war die Führung sehr informativ und man konnte auf digitalem Wege vieles über die Gedenkstätte und die Geschichte der Tötungsanstalt Hadamar er-fahren. Durch die Umsetzung als Live-Rundgang konnte man auch gut die Erklärungen nach-vollziehen. Zudem wurde die Führung sinnvoll durch die Einblendung von Original-Dokumenten ergänzt.“



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