Westerburger Geocacher stellt sein Hobby vor
Es gibt einen neuen Weg für Geocacher in Westerburg! Das hat Ralf Dusek kürzlich Martin Rudolph von der Tourist-Info WällerLand mitgeteilt.
Westerburg. Aber öffentlich machen, wo der Weg entlangführt, mag er nicht. Wieso nicht? Das ist doch ein Grund, bei dem Westerburger nachzuhaken und für alle Uneingeweihten zu fragen: Was ist eigentlich dran am Geocaching (GC)?
Geocaching für Muggels
„Geocaching ist eine elektronische Schnitzeljagd in der Natur“, so erklärt es Ralf Dusek. „Es werden wasserdichte Behältnisse oder Dosen gesucht, die ein anderer Geocacher ausgelegt hat. Diese sogenannten Caches können winzig klein oder eine große Kiste sein.“ Ein Logbuch ist enthalten, in dem man sich eintragen muss. Und manchmal liegt ein kleiner Tauschgegenstand darin, allerdings von ideellem Wert: eine Figur, eine Geocoin… Im Gegentausch legt man dann auch wieder etwas rein. Zurück zu Hause führt man den Logbuch-Eintrag dann noch einmal per PC durch, dann sieht man auch seine Fundstatistik.
Um die Koordinaten zu ermitteln, muss man bei Rätselcaches zuvor Lösungen finden, etwas Gedankensport leisten. Bei anderen Wegen gilt es, bestimmte Stationen abzulaufen und dabei Lösungen zu suchen. Oder man geht einfach von A nach B. Es wird erklärt, wo man parken kann und welche Wege zu wählen sind.
So läuft das also ab, in groben Zügen für Muggels erklärt – denn so werden in der Szene der Geocacher die Uneingeweihten genannt.
GC ist weltweit verbreitet – in Seattle (USA) ist übrigens das Hauptquartier. Geocaching gibt es in Deutschland seit dem 2. Oktober 2000.
Wie kommt man zu dem Hobby?
Ralf Dusek hat das Hobby, das er liebt, vor zehn Jahren begonnen. „Ich war im Juli 2010 noch als Jäger aktiv und stieß im Jagdgebiet auf einen Mann, der sich für mich seltsam verhielt...“ Es war ein Geocacher. Da der Westerburger gerne wandert und in der Natur ist, war er schnell begeistert von dem neuen Hobby. Er ist damit in guter Gesellschaft: Der bekannte Schauspieler und Komiker Bernhard Hoëcker ist begeisterter Geocacher und hat darüber bereits mehrere Bücher geschrieben.
Kein teurer Spaß
Anfangs war das Geocachen mit einigen Hundert Euro Einstiegskosten verbunden, denn ein gutes GPS kann schon recht teuer sein. Heute geht es auch anders: per Handy-App, und die ist kostenlos verfügbar. Dann meldet man sich unter www.geocaching.com als Benutzer an. Wer nicht registriert ist, kann nicht teilnehmen, aber auch die Registratur ist kostenlos, unkompliziert und schnell. Und als Premium-Mitglied (weniger als 30 Euro im Jahr) bekommt man immer die aktuellen Informationen, sogar per Mail, rät Ralf Dusek.
Was nicht dazu gehört!
„Das Thema Geocaching ist nicht so schnell erklärt. Viele laufen einfach los und lesen sich nicht ein. Oder sie gehen nicht einmal verdeckt vor, obwohl das der Sinn einer ‚Schatzsuche‘ ist“, erklärt der Westerburger, der persönlich die Hetze von Cache zu Cache für nicht im Sinne des Erfinders hält. „Und viele wollen damit sogar Geld machen“, beklagt der 57-Jährige.
„Leider werden Caches immer wieder von Außenstehenden zerstört, obwohl sie niemandem ein Dorn im Auge sein dürften.“
Fair zur Natur: Das kommt gut an
Zum neuen GC-Weg in Westerburg sagt Ralf Dusek: „Ich musste diese jederzeit zugängliche Runde auch deshalb genehmigen lassen (für den Prüfer, den Reviewer), weil ein Massenansturm von Geocachern zu erwarten war, was eine gewisse Belastung der Natur darstellt, auch wenn hier die Caches nahe der Wege liegen. Es gab bereits genug interessierte Cacher, die die Runde abspazierten.“ Und der Erstfinder lobte den Weg gleich für seine Umweltfairness: „Alle Dosen sind fair versteckt. Man muss die Natur nicht umgraben, durchwühlen oder zerstören.“
Man merkt, es gibt eigentlich einen GC-Ehrencodex, gewisse Werte. „Viele Wanderer scheinen allerdings so entkräftet, die lassen ihren Dreck überall liegen“, meint Ralf Dusek. „Geocacher aber sammeln eher noch Müll von andern auf.“
Das Hobby GC führt auf den richtigen Weg
Besonders wichtig ist Ralf Dusek der Aufenthalt im Freien. Und er hält die Regeln hoch, die auf Nachhaltigkeit und Zurückhaltung Wert legen. „Mit Geocaching lernt man Orte und Menschen kennen, die man sonst nicht besuchen oder kennenlernen würde“, betont er.
Aber man muss nicht weit reisen: „Allein Westerburg und nahe Umgebung haben mehrere Dutzend Caches“, erzählt er.
Sein Fazit: „Der Vorteil von Geocaching ist die aktive weltweite Freizeitgestaltung, es ist an kein Alter gebunden, es kann umsonst sein, oder man zahlt jährlich eine geringe Summe und ist immer über alles im Bilde. Selbst Kinder kriegt man mit dieser Schnitzeljagd per Satellit vom PC weg. Und man hält sich in der Natur auf. Traut Euch!“
Tipps zum Einlesen
Wer sich fit machen will, dem empfiehlt er folgende Seiten:
www.geocaching.com
www.gc-reviewer.de
www.geodienste.bfn.de/schutzgebiete?lang=de
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Geocaching https://www.cachewiki.de/wiki/Hauptseite
(Tatjana Steindorf)
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