Bierretter-Brötchen - gemacht mit Bier statt Wasser
Eine schöne partnerschaftliche Aktion zweier Westerwälder Traditionsunternehmen, die zeigt, wie man sich in der Krise untereinander helfen kann.
Hachenburg. Das Westerwälder Backhaus Hehl aus Müschenbach bei Hachenburg „rettet“ mit den „Bierretter-Brötchen“ Hachenburger Fassbier, welches überschüssig produziert wurde und verarbeitet auf diese Weise das regionale Gut handwerklich weiter.
Nach einer nunmehr länger als sechsmonatigen Schließung der Gastronomie und der Veranstaltungsbranche hatte sich die Westerwald-Brauerei kürzlich dazu entschieden, sämtliche Fassbiere, die nur noch eine kurze Haltbarkeit haben, von ihren Kunden aus der Gastronomie zurückzunehmen und auch zu 100 Prozent im Wert zu erstatten. „Das war für uns Ehrensache gemäß unserer Qualitätsphilosophie und unserem Service am Kunden“, sagte Benny Walkenbach, Vertriebsleiter Gastronomie und Handel, „und wir sehen es als eine weitere Wirtschaftsförderungsaktion unseres Hauses, unsere Gastronomen zu unterstützen.“
Doch was tun mit dem überschüssigen Bier? „Uns war sofort klar, dass wir hier an einem gemeinsamen Strang ziehen müssen“, erklärt Hehl-Geschäftsführer Marco Müller. „Denn auch uns als Westerwälder Unternehmen liegen Werte wie Qualität und die Verwurzelung mit unserer Region sehr am Herzen, das verbindet uns schon lange partnerschaftlich mit der Westerwald-Brauerei. Wir haben daher „Bierretter-Brötchen“ entwickelt, die statt mit Wasser zu 100 Prozent mit Hachenburger Bieren gebacken werden. Sie haben eine schöne knackige Kruste und schmecken außergewöhnlich aromatisch“, freut sich Marco Müller. Ab sofort wird das Backhaus Hehl die Bierretter-Brötchen an allen Standorten anbieten. „Bei der Aktion geht es darum, das mit Herz und Liebe produzierte Bier vor dem Wegwerfen zu retten. Wir hoffen, dass wir mit dem Bierretter-Brötchen den Geschmack unserer Region treffen“, meint Marco Müller.
„Wir freuen uns sehr über diese innovative Aktion“, resümiert Benny Walkenbach. Gleichzeitig hofft er jedoch sehr, dass keine weiteren „Rettungsaktionen“ folgen müssen. Denn nicht nur die Sehnsucht vieler Menschen nach Gastronomie ist groß. In Betrieben wie der Westerwald-Brauerei und insbesondere beim Getränkefachgroßhandel, über den niemand spricht, ist die Lage wirklich ernst.
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