SPD und Grüne für kritische Betrachtung der Kläranlage Mudenbach
Nach den Ergebnissen des Büros Siekmann und Partner, das mit der Erstellung des aktuellen Konzeptes zur Abwasserbeseitigung in der Verbandsgemeinde Hachenburg betraut war, wird Mudenbach als einer von zukünftig nur noch drei Kläranlagenstandorten als wirtschaftlichste Lösung vorgeschlagen.
Hachenburg. Der Verbandsgemeinderat hat zum Gesamtkonzept Ende 2019 seine grundsätzliche Zustimmung einstimmig erteilt.
Auch, wenn die konzeptionelle Betrachtung dieses Ergebnis liefert, bestehen daneben weitere Standort-Faktoren, die die Untersuchung nicht beleuchtet, die jedoch ebenfalls von großer Bedeutung sind. Zum einen ist das die recht nahe gelegene Wohnbebauung, die Auswirkung einer neuen Kläranlage auf die Gewässerökologie der Wied, aber auch die berechtigten Interessen des benachbarten Hotels.
„Wenn wir uns entscheiden, trotz der Empfehlung des Planers den Standort Mudenbach nicht weiter auszubauen, dann müssen wir sehr genau wissen, welche Konsequenzen das hat“, sagt Egon Müller, SPD, langjähriges Mitglied des Werkausschusses. „Aus meiner Sicht wäre es verfrüht, den Standort Mudenbach zum jetzigen Zeitpunkt bereits aus der Betrachtung zu nehmen. Wir müssen wissen, welche zusätzlichen Kosten damit verbunden sind, wenn wir die zweitwirtschaftlichste Lösung favorisieren. Denn die müssen von der Verbandsgemeinde und damit von Bürgerinnen und Bürgern aufgebracht werden.“
Die Standortfrage – da waren sich die Fraktionen von SPD und Grünen einig – muss im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger sehr genau unter die Lupe genommen werden. „Natürlich verstehe ich die Anlieger“, sagt auch Elsabe Giese, die ebenfalls für die SPD im Werksausschuss sitzt, „aber wir treffen hier eine Entscheidung, die grundsätzlich die Situation der Abwasserreinigung in der Verbandsgemeinde neu ausrichtet. Dafür möchte ich mich nicht ausschließlich auf mein Bauchgefühl verlassen.“
Daher sprachen sich beide Fraktionen für eine weitere vertiefende Studie aus, die diese offenen Fragen klären soll. Die dazu notwendigen Mittel von 100.000 Euro mit einer Förderung von 50 Prozent aus Mitteln der Wasserwirtschaft, halten die Fraktionen für gut angelegtes Geld, denn: „Eine falsche Entscheidung würde deutlich mehr kosten!“ so Egon Müller. (PM)
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