Jugend- und Bambini-Feuerwehren bieten Coronapandemie die Stirn
Landesfeuerwehrverband und Unfallkasse Rheinland-Pfalz prämierten das Engagement für den Feuerwehrnachwuchs: Pfiffige Ideen und tolle Konzepte bei der Challenge „Aktiv und kreativ in besonderen Zeiten“. Die Jugendfeuerwehr Krümmel-Sessenhausen gehört zu den Geehrten.
Andernach/Krümmel-Sessenhausen. „Wir sind weiterhin für euch da!“ Dieses Gemeinschaftsgefühl ist nicht nur für Kinder und Jugendliche gerade in Zeiten der Corona-Pandemie besonders wichtig. Aus diesem Grund initiierten der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz (LFV RLP) und die Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP) Ende 2020 einen Wettbewerb für die Betreuerinnen und Betreuer des Feuerwehrnachwuchses.
Bambini- und Jugendfeuerwehrleitungen aus allen Teilen des Landes beteiligten sich mit tollen Konzepten und pfiffigen Ideen an der Challenge „Aktiv und kreativ in besonderen Zeiten“. Gefragt waren gute Einfälle, mit denen Feuerwehren in dieser Zeit die Kinder- und Jugendarbeit gestalten. Für besonderes Augenmerk sorgten die eingereichten Konzepte der Feuerwehr-Bambini aus Puderbach, der Jugendfeuerwehr Nassau sowie der Bambini-Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Eifelkreis Bitburg-Prüm. In einer digitalen Preisverleihung, der auch zahlreiche Kommunalpolitikerinnen und -politiker beiwohnten, wurden die Gruppenleitungen für ihre herausragenden Arbeiten gewürdigt. Auch 16 weitere Bambini- und Jugendfeuerwehren, die ebenfalls nachahmenswerte Konzepte eingereicht hatten, wurden dafür belohnt.
Begeistert von den Ideen, der Vielfalt der Konzepte und der eingesetzten Medien zeigte sich eingangs Randolf Stich, Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Sport. Diese reichten von Arbeiten im „Sachbuch Feuerwehr“ über Fitnessübungen, Bastelkreationen, wöchentliche Quizrunden in Kurznachrichten-Form bis hin zu Online-Seminaren und sozialen Aktionen für Senioren.
Der Staatssekretär dankte allen Beteiligten für ihr Engagement in diesen außergewöhnlichen Zeiten. „Kinder und Jugendliche von heute sind die Feuerwehrmänner und -frauen von morgen. Umso wichtiger ist es, dass das novellierte rheinland-pfälzische Brand- und Katastrophenschutzgesetz (LBKG) zum Jahresbeginn in Kraft getreten ist. Denn es stärkt einerseits die Rolle der Bambini- und Jugendfeuerwehr und gleichzeitig ermöglicht es gravierende Erleichterungen für die Vereinbarkeit von Feuerwehr und Beruf“, so Stich.
„Diese Challenge hat gezeigt, dass Bambini- und Jugendfeuerwehren in der Lage sind, unter Nutzung der Neuen Medien den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen aufrechtzuerhalten. Die Kreativität und Originalität der Betreuenden waren beispiellos“, betonte Landesfeuerwehr-Präsident Frank Hachemer. „Großartig auch, dass die vielseitigen Konzepte und Ideen teils kreisweit zur Verfügung gestellt und virtuelle Gruppenstunden über Social-Media-Kanäle auch anderen Gruppen zugänglich gemacht wurden.“
„Ihnen ist es gelungen, den Kindern und Jugendlichen in dieser schwierigen Zeit ein Lächeln zu entlocken!“, lobte „Hausherr“ Manfred Breitbach, Geschäftsführer der Unfallkasse Rheinland-Pfalz, und dankte den insgesamt 19 Preisträgerinnen und Preisträgern für ihr Engagement. „Nur so kann das Ehrenamt funktionieren, wenn Menschen wie Sie besonders engagiert sind, sich einbringen und andere begeistern“, so Breitbach.
„Für die Zukunft der Feuerwehr müssen wir Kinder und Jugendliche frühzeitig für dieses wichtige Ehrenamt gewinnen und begeistern. Und wir sind auf einem guten Weg. Das zeigen auch die Konzepte der Bambini-Gruppen“, erläuterte LFV-RLP-Geschäftsführer Michael Klein. Deren Aktionen reichten unter anderem von digitalen Gruppenstunden und regelmäßigen Videobotschaften bis hin zu „Hausbesuchen“.
„Anstatt der ursprünglichen Befürchtung, dass nach Corona keine Bambini mehr da sind, haben wir sogar noch Zuwachs bekommen“, erzählte Daniela Stein, Leiterin der Feuerwehr-Bambinis aus Puderbach im Interview mit Heike Stanowski, Challenge-Initiatorin und Referatsleiterin der UK RLP und ihrem Kollegen Christian Sowieja.
Julia Röser, Leiterin des Fachreferats Brandschutzerziehung und Bambini-Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Eifelkreis Bitburg-Prüm, bestätigte: „Die Arbeit hat sich gelohnt: Vier Anfragen zur Neugründung einer Bambini-Feuerwehr haben wir erhalten. Man muss neue Wege gehen und man kann immer irgendetwas tun, wenn man es will! Das hat uns die Corona-Pandemie gezeigt.“
Onlineübungen aus dem Gerätehaus, Fahrzeugkunde, digitale Öffentlichkeitsarbeit: „Eine Vielfalt an kurzweiliger Wissensvermittlung in verschiedenen Formaten hatten auch die Jugendfeuerwehren im Repertoire“, stellte Jörg Michel, stellvertretender Landesjugendfeuerwehrwart beeindruckt fest. Digitale Weihnachtsfeiern, Freunde-Bücher auf Wanderschaft, Aufrüstung der Persönlichen Schutzausrüstung und Nikolauspräsente für alle: Mit ungetrübtem Engagement und viel Kreativität lässt sich auch auf Distanz enger zusammenrücken!
Das wurde auch in dem Konzept von Thomas Kunkler, Leiter der Jugendfeuerwehr Nassau, deutlich. „Uns war sofort klar, dass wir auch in Distanzzeiten den Kontakt und die Bindung unserer Jugendlichen zur Feuerwehr erhalten wollen,“ erzählte er.
„Vielen Dank für Ihren großartigen Einsatz für den Nachwuchs. Sie gehen als gute Beispiele voran. Auch Dank Ihres Engagements ist der Feuerwehrnachwuchs in Rheinland-Pfalz der größte Jugend-Verband des Landes und zählt etwa 1100 Jugendfeuerwehren und weit über 300 Bambini-Gruppen“, sagte Manfred Breitbach abschießend. Umso mehr freue sich die Unfallkasse, solche Aktionen für die Bambini- und Jugendfeuerwehren unterstützen zu können.
Folgende Gruppenleitungen wurden ebenfalls für ihre Konzepte ausgezeichnet: Matthias Müller von der Jugendfeuerwehr Wonsheim, Melanie Pumple von der Bambinifeuerwehr Lutzerath, Fabian Wingerter von der Jugendfeuerwehr Offenbach, Hans Peter Klein von der Bambinifeuerwehr „Feuerbienchen“ Monzelfeld, Matthias Kottwitz von der Jugendfeuerwehr VG Rheinauen Abt Neuhofen, Anke Luipold von der Bambinifeuerwehr „Feuerdrachen“ Lachen-Speyersdorf, Daniel Krell von den Bambini- und Jugendfeuerwehren der VG Kirchheimbolanden, Michael Pleitgen von der Jugendfeuerwehr Krümmel-Sessenhausen, Kathrin Mayer von der Jugendfeuerwehr Mainz-Bretzenheim, Daniel Göllner von der Jugendfeuerwehr Unkel, Desiree Beth von der Bambinifeuerwehr Kröv, Melanie Bues von der Kinderfeuerwehr Mainz, Matthias Schneider von der Jugendfeuerwehr Plaidt, Florian Keller von der Bambini- und Jugendfeuerwehr der FF Lustadt und Günther Menne von der Jugendfeuerwehr Koblenz-Bubenheim. (PM)
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