Annegret Held und Mariana Leky lesen in Kircheib
In ihrer neuen Lesungs-Reihe „Land_schaf(f/t)en“ widmet sich die Kulturwerkstatt Kircheib schwerpunktmäßig der zeitgenössischen, deutschsprachigen Literatur. An drei Wochenenden von Mai bis September lädt das junge Kulturzentrum an der B8 jeweils zwei Schriftsteller zu einer Lesung ein. Im Anschluss findet ein moderiertes Publikumsgespräch statt.
Kircheib. Zusätzlich wird es bei einigen der Autorinnen und Autoren die Möglichkeit geben, einen Workshop oder eine Textwerkstatt zu besuchen.
Mit der Lesungs-Reihe „Land_scha(f/t)en“ hat sich die Kulturwerkstatt vorgenommen junge, deutschsprachige Literatur von Menschen mit unterschiedlichen Biografien, Herangehensweisen und literarischen Formen in Bezug zu setzen und über ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu sprechen. Von kurzen Prosatexten, die aus den gesammelten Statusmeldungen der Autorin auf einer Social Media Plattform bestehen, über historische Romane bis hin zum humoristisch-essayistischen, feministischen Manifest präsentieren die Veranstalter eine Auswahl spannender literarischer Positionen.
Den Anfang machen am Sonntag, den 6. Juni von 16 bis 19 Uhr Annegret Held und Mariana Leky.
Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann
"Was man von hier aus sehen kann" ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, die Protagonistin des Romans, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan.
Wie Innigkeit gelingen kann zwischen den Menschen – gegen viele Widerstände, Zeitverschiebungen und Unwägbarkeiten –, zeigt dieses ebenso kluge wie zartfühlende Buch. Mariana Leky ist eine Meisterin der genauen Beobachtung und des lakonischen Tons. Mit diesem Roman beweist sie erneut, dass sie zu den unverwechselbaren Stimmen der deutschen Literatur gehört.
Annegret Held: Eine Räuberballade
In ihrem dritten großen Westerwald-Roman nimmt Annegret Held die Zuhörer mit ins späte 18. Jahrhundert, als brutale Räuberbanden die gesamte Region in Angst und Schrecken versetzten. Mitreißend, klug und höchst unterhaltsam erzählt sie von Hannes, einem aufstrebenden Möchtegern-Räuber, von seinem frommen und zunehmend verzweifelten Vater Wilhelm, von der mannstollen Magd Gertraud und von all den anderen Scholmerbachern, die dem harten Dorfleben tapfer die Stirn bieten.
Die beiden Autorinnen verbindet, dass sie einen großen Teil ihrer Kindheit und Jugend im Westerwald verbracht haben. Außerdem spielen beide Romane an fiktiven Schauplätzen, die im Westerwald angesiedelt sind.
Im Anschluss an die beiden Lesungen wird es noch ein von Martin Zepter, aus dem Leitungsteam der Kulturwerkstatt, moderiertes Künstlerinnengespräch geben, bei dem das Publikum dazu ermutigt wird, eigene Fragen an die Autorinnen zu stellen.
Die Veranstaltungen finden Corona-konform im neben der Kulturwerkstatt gelegenen Garten der Familie Krah statt. Die Besucher müssen aufgrund der Auflagen des Landes Rheinland-Pfalz am Einlass einen negativen Corona-Test vorlegen. Eine Anmeldung über die Homepage der Veranstalter www.kulturwerkstatt-kircheib.de ist unbedingt erforderlich. Um einen Kulturbeitrag in Form einer Spende an die Kulturwerkstatt Kircheib wird gebeten.
Die nächste Lesung der „Land_schaf(f/t)en“-Reihe mit Tijan Sila und Martin Kordic findet am Samstag, den 26. Juni 2021 von 16 Uhr bis 19 Uhr statt. Zum Abschluss lesen Elisa Aseva und Jacinta Nandi im September.
Die Veranstaltungsreihe wird im Rahmen des Programms „Und seitab liegt die Stadt“ vom Literarischen Colloqium Berlin und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Die Kulturwerkstatt befindet sich auf dem Gelände des Reifenhandels "Reifen Krah" (Hauptstraße 14, 57635 Kircheib). Das aktuelle Programm findet sich auf der Homepage unter www.kulturwerkstatt-kircheib.de. (PM)
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