NABU: Endergebnis der Vogelzählung liegt vor
Das Endergebnis der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ beeindruckt erneut mit einer hohen Teilnahmezahl: mehr als 7.600 Vogelfans haben in Rheinland-Pfalz vom 13. bis 16. Mai an der großen wissenschaftlichen Mitmachaktion von NABU und LBV teilgenommen und aus über 5.100 Gärten und Parks Vögel gemeldet.
Mainz/Holler. Bundesweit haben sich mehr als 140.000 Menschen beteiligt, insgesamt wurden über 3,1 Millionen Vögel gezählt.
„Die Rekord-Teilnahme während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr konnte zwar nicht erreicht werden, im Vergleich zu 2019 hat sich die Zahl der Teilnehmenden jedoch mehr als verdoppelt. Für uns ist das ein klares Zeichen, dass die Menschen auch in diesem Jahr ein hohes Interesse an der natürlichen Vielfalt vor ihrer Haustür haben“, freut sich Fiona Brurein vom NABU Rheinland-Pfalz.
Die Vogelschutzexperten des NABU haben die Rohdaten der Zählung nun analysiert und statistische Korrekturen vorgenommen. Bundesweit konnten pro Garten knapp 33 Vögel von 11,4 unterschiedlichen Arten entdeckt werden. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr, in dem mit nur gut 30 Vögeln der bisher niedrigste Wert ermittelt wurde. Insgesamt erweist sich der Vogelbestand in Deutschlands Dörfern und Städten seit Beginn der Zählungen im Jahr 2005 als weitgehend stabil. Dennoch gibt es unter den 66 am häufigsten beobachteten Arten ein leichtes Übergewicht deutlich abnehmender Arten: 20 Arten mit sinkenden Beständen stehen 16 Arten mit zunehmenden und 30 Arten mit stabilen Zahlen gegenüber. Unter den größten Verlierern finden sich mit Mauersegler, Mehlschwalbe, Trauerschnäpper und Grauschnäpper auffallend viele Fluginsektenjäger. Mit Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Zilpzalp, Kuckuck, Nachtigall und Klappergrasmücke sind weitere ausschließlich von Insekten lebende Vogelarten dabei.
Langfristig deutliche Zunahmen zeigen dagegen einige Vegetarier, darunter Ringeltauben, Stieglitz, Gimpel und Kernbeißer. Fiona Brurein dazu: „Nicht umsonst rufen wir immer wieder dazu auf, den eigenen Garten möglichst naturnah zu gestalten, damit sich Insekten dort wohlfühlen und Gartenvögel ausreichend Nahrung vorfinden. Es empfiehlt sich, heimische Laubgehölze zu pflanzen, Ecken mit Wildpflanzen anzulegen und selbstverständlich auf Umweltgifte zu verzichten.“
Wie auch in den vergangenen Jahren, liegt auf dem ersten Platz in Rheinland-Pfalz der Haussperling (6,28 Tiere pro Garten). Es folgen Kohlmeise, Amsel, Star, Blaumeise, Elster, Feldsperling, Ringeltaube und Mehlschwalbe. Der erstmals öffentlich gewählte Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, fliegt auf Platz zehn und erzielt damit – möglicherweise kraft Amtsbonus – seine bisher beste Platzierung.
Detaillierte Ergebnisse sind auf Bundes-, Landes- und Landkreisebene auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar.
Die nächsten Mitmachaktionen des NABU beginnen schon am 4. Juni: In Rheinland-Pfalz wird zum landesweiten „Fledermauszensus“ aufgerufen, bundesweit werden beim „Insektensommer“ wieder Sechsbeiner gezählt und gemeldet. Weitere Informationen zu den Aktionen unter https://rlp.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/fledermaeuse/fledermauszensus/index.html und www.insektensommer.de. (PM)
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