Immer mehr Wäller können Geldprobleme nicht allein bewältigen
Eine zu hohe Verschuldung schränkt die Lebensgrundlagen vieler Menschen ein. Eine soziale Tatsache, die mit der Pandemie an Schärfe zugenommen hat und immer mehr Wäller gefährdet! Das Forum Soziale Gerechtigkeit unterstützt deshalb Bestrebungen des Diakonischen Werkes und des Caritasverbandes zur sozialen Schuldnerberatung.
Montabaur. Ziel soll es sein, dass allen Rat- und Hilfesuchenden zeitnah einen Beratungstermin erhalten.
Schon 2019 hatte der Schuldner-Atlas der Creditreform ermittelt, dass der Westerwaldkreis mit einer Verschuldungsquote von 10,79 Prozent deutlich über der bundesweiten Quote und im RLP-Ranking zu den Schlusslichtern zählt. Bereits 2016 waren im Kreis insgesamt 18.000 Menschen überschuldet, wofür als Hauptauslöser berufliche Probleme, Krankheit und Trennung gesehen wurden. Durch die Pandemie wird sich die Situation weiter verschärfen, ist sich das Forum sicher. Deshalb ist die derzeit laufende bundesweite Aktionswoche Schuldnerberatung unter dem Motto „Der Mensch hinter den Schulden“ eine passende Gelegenheit, auf den steigenden Handlungsbedarf in der Region hinzuweisen.
Als Folge der Pandemie wird unter anderem erwartet, dass viele Soloselbstständige und Freiberufliche zusätzlich von Überschuldung bedroht sind. Dabei geht es auch in unserer Region nicht mehr nur um Empfänger von Grundsicherung und im Niedriglohnsektor Beschäftigte. „Jetzt drohen auch Menschen in Verschuldung zu geraten, die dies vorher nicht für möglich gehalten hätten“, stellten schon die beiden Träger der Schuldnerberatung auf Kreisebene zu recht fest.
„Die Schuldnerberatung muss deshalb im Westerwald bedarfsgerecht ausgebaut werden“, fordert das Forum Soziale Gerechtigkeit anlässlich der Aktionswoche. Verschuldung schränke die Lebensgrundlage vieler Menschen ein. Menschen, die in finanzielle Not geraten seien, benötigten – unabhängig von ihrer Einkommenssituation – zeitnah kompetente Unterstützung. Daher müsse auch endlich ein Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung für alle ins Gesetz geschrieben werden.
Weitere Infos dazu und allgemein zum Forum Soziale Gerechtigkeit gerne bei dessen Sprecher Uli Schmidt unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de. (PM)
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