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Gesundheitsförderung als Beitrag zur Integration
17 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz haben einen Migrationshintergrund. Sie sollen in einem gesunden Lebensstil unterstützt werden. Dazu wurde nun in Koblenz ein erstes Migrantennetzwerk Gesundheit gegründet.
Koblenz. Die rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen (MASGFF) Malu Dreyer hat in Koblenz gemeinsam mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig das erste Migrantennetzwerk Gesundheit der Öffentlichkeit vorgestellt. Aufgabe der Zusammenarbeit verschiedener Partnerinnen und Partner aus Integrationsbeirat, Migrationsfachdiensten, Wohlfahrtsverbänden und Gesundheitsinstitutionen der Stadt Koblenz ist eine verbesserte Prävention und Gesundheitsförderung für Menschen mit Migrationshintergrund.
„Es ist unser Ziel, die in Rheinland-Pfalz lebenden Migranten in einem gesunden Lebensstil zu unterstützen und ihnen einen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsinformationen und Gesundheitsdienstleistungen zu ermöglichen“, erklärte Malu Dreyer bei der konstituierenden Sitzung des Migrantennetzwerks. „Menschen mit Migrationshintergrund leisten hierzulande einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag. Ihnen den Weg in unser Gesundheitssystem zu ebnen und sie mit dem Wissen auszustatten, das sie brauchen, um gesund zu bleiben und Krankheiten vorzubeugen, ist ein Gebot der Integration“, so die Ministerin, die derzeit auch den Vorsitz der Integrationsministerkonferenz der Bundesländer hat.
Das Migrantennetzwerk Gesundheit ist Bestandteil des Landesleitprojekts „Prävention für Menschen mit Migrationshintergrund“. Dieses baut auf der Erfahrung auf, dass Angebote des deutschen Gesundheitssystems von Menschen mit Migrationshintergrund nur eingeschränkt in Anspruch genommen werden. Rund 17 Prozent der in Rheinland-Pfalz lebenden Menschen haben einen Migrationshintergrund. Sie sind verstärkt von bestimmten Krankheiten und gesundheitlichen Belastungen betroffen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas oder Diabetes. Von präventiven Angeboten, die solchen Erkrankungen vorbeugen können, werden sie häufig nicht genügend erreicht.
Dass Gesundheitsförderung Spaß machen kann, so das Motto der LZG, bewiesen der türkische Kabarettist Erden Akan und Sänger Django Reinhardt, ein Koblenzer Nachkomme der bekannten Musikerdynastie. Die beiden Künstler sorgten für gute Unterhaltung bei der von Sirin Sak moderierten Veranstaltung. Die Journalistin ist Mitarbeiterin von Radyo Metropol, dem ersten deutsch-türkischen Radiosender in Deutschland, der zukünftig Medienpartner der LZG sein wird. Sirin Sak stellte die 13 zukünftigen Koblenzer Gesundheitsmediatorinnen vor – allesamt Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen – die nun eine siebenstufige Ausbildung durchlaufen werden. Eine Talkrunde mit allen Beteiligten und eine Vorstellung der Organisation und Aufgaben des Migrantennetzwerks Gesundheit durch die beiden zukünftigen Leiter Selim Özen und Marcus Uhrmacher rundeten den Nachmittag ab.