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Nachricht vom 02.07.2021    

Premiere des Westerwälder Soundpainting Orchesters in Montabaur

Auf Einladung der Konzertreihe Lauschvisite fand in der Sporthalle des Landesmusikgymnasiums ein besonderer Musikworkshop statt. Eine Gruppe jugendlicher und erwachsener Hobbymusikerinnen und -Musiker entdeckte unter Anleitung von Sabine Vogel und Stefan Kohmann eine Disziplin, die weltweit als „Soundpainting“ bekannt ist.

Soundpainterin Sabine Vogel. Foto: R. Languillat

Montabaur. Unter Soundpainting versteht man eine musikalische Gruppenimprovisation, die durch Handzeichen angeleitet wird. Musiker verschiedener spielerischer Niveaus und Altersstufen können so miteinander musizieren und neue Klänge erforschen. Die Gruppe in Montabaur war sichtlich froh, nach langer Zeit der Einschränkungen wieder miteinander musizieren zu können. Mit Blockflöte, Querflöte, Saxophon, Gitarre, Akkordeon, Stimme und allerlei Schlaginstrumenten lernten sie schnell, die von Stefan Kohmann (Schlagzeuglehrer des Landesmusikgymnasiums) und Sabine Vogel (Flötistin aus Potsdam) in die Luft gezeichneten Spielanweisungen zu deuten und in Klänge umzusetzen. Es entstanden schillernde Klangflächen, energetische Rhythmen und dynamische Dialoge zwischen den Musikern, und sie hatten sichtlich Spaß daran, frei und kreativ mit ihren Instrumenten umzugehen. Die Teilnehmer füllten nicht nur ihren Platz im Orchester aus, sondern durften auch die Rolle des Dirigenten einnehmen und die Zeichen selbst ausprobieren. Diese Arbeit mit der Gruppe war für alle eine sehr eindrückliche Erfahrung.

Das Westerwälder Soundpainting Orchester wurde vom Bundesverband Chor und Orchester unterstützt und war eines von 37 Projekten, die aus hunderten bundesweiten Einreichungen für das Förderprogramm „MusikVorOrt“ ausgewählt wurden. Leider war in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Situation kein Teilnehmerkonzert möglich. Es ist eine Fortsetzung im kommenden Jahr geplant.



Am Samstag-Abend konnten die Teilnehmer und andere Interessierte im Atelier Farbform in Montabaur die Dozenten des Workshops im Konzert erleben. Dazu wurden Sabine Vogel und Stefan Kohmann von der Akkordeonistin Eva Zöllner unterstützt. Alle drei haben sich international im Bereich der frei improvisierten Musik einen Namen gemacht, und so konnte das Publikum an diesem Abend außergewöhnliche Musik hören, die aus dem Moment heraus entstand und von der Reaktion der Musiker aufeinander geprägt war. Dabei gab es durchaus Überraschungsmomente, zum Beispiel als die Musiker auf die Vogelstimmen der Umgebung reagierten oder wenn Stefan Kohmann sein Schlaginstrumentarium humorvoll durch den einen oder anderen Alltagsgegenstand ergänzte.

Die Besucher der 14. Lauschvisite waren dankbar, dass auch dieses Kulturangebot nach der langen Zeit des Verzichts wieder zurück auf der Bühne ist. Interessierte, die neugierig auf experimentelle Musik in der Region sind, können am 4. Juli um 15 Uhr das Trio Kohmann/Zöllner/Weiß im Rahmen der Ausstellung „change!“ der Emmanuel Walderdorff Galerie in Molsberg erleben. (Ingo Weiß)


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