Kroppach: Die Hoffnung auf einen Kreisverkehr
Von Thomas Sonnenschein
Der Verkehr zwischen Hachenburg und Altenkirchen fließt so dicht, dass es in Kroppach an der B414 in Höhe Bahnhof Ingelbach nur mit Mühe möglich ist, links abzubiegen. Immer wieder kommt es zu riskanten Situationen. Ein Kreisverkehr könnte Abhilfe schaffen, doch der ist noch immer nicht genehmigt.
Kroppach. Wer aus Richtung Eichelhardt über die L290 in Richtung Hachenburg fährt, der wird beim Linksabbiegen auf die B414 regelmäßig auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Der Verkehr an dieser Stelle ist derart dicht, dass das Einfädeln weitaus länger dauern kann, als eine rote Ampelphase. Der 1. Beigeordnete Volker Birk trug deshalb den Vorschlag für einen Kreisel mit großem Zuspruch bei einer Gemeinderatssitzung vor. Überzeugend ist nicht nur die Entlastung des Fließverkehrs von der L290, sondern auch die Tatsache, dass es gegenwärtig teilweise gefährlich ist, wenn man aus der Ortsmitte Kroppach kommend nach links in Richtung Hachenburg abbiegen will. Gleiches gilt für Anwohner auf Kroppacher Seite oder auch Kunden bei der ansässigen Bäckerei. Ohne offizielle Wendemöglichkeit bleibt nur das oft riskante Einfädeln in die endlosen Verkehrsschlangen. Einige Verkehrsteilnehmer machen da nicht mit, biegen rechts ab und wenden dann über einen privaten Schotterparkplatz auf der Ingelbacher Seite. Dieser Zustand kann natürlich nicht im Interesse der politisch Verantwortlichen sein.
Lutz Nink, Leiter des Landesbetrieb Mobilität (LBM) Diez entwickelte für Kroppach ein Verkehrskonzept, wonach Autofahrer, die aus dem Ortskern kommen, nach rechts abbiegen und dann einfach im Kreisverkehr einmal herum und wieder in Richtung Hachenburg fahren. Dies sei auch eine Lösung für alle PKWs, die von der Kroppacher Seite aus in den Verkehr einfädeln.
Bei einem Treffen des WW-Kuriers mit Ortsbürgermeister Michael Birk, dem 1. Beigeordneten Volker Birk und dem ehemaligen Verkehrsminister Hendrik Hering vor Ort ist eine Unterhaltung aufgrund des permanent dröhnenden Verkehrs kaum möglich. „Nach einer Planung des LBM Diez hätte der Kreisverkehr 2025 fertig gestellt sein können“, schreit Michael Birk gegen den Lärm eines vorbeirauschenden LKWs an. Weil die Einmündung nach Eichelhardt aber knapp fünf Meter außerhalb des Ortsbereiches liegt, ist der LBM Koblenz zuständig. Und dort liegt der Antrag derzeit auf Eis. Damit ist der Fall in Kroppach ein Beispiel für ein Eigentor der Bürokratie.
„Hier muss etwas getan werden“, konstatierte Hendrik Hering, der ausführte, dass der schrittweise Ausbau der Ost-West-Verbindung zwischen Hennef und Herborn einerseits dem Westerwald zugutekomme, andererseits natürlich auch den Transit-Verkehr steigere. Der Ausbau hinter Weyerbusch beschleunige den Verkehr in Richtung Hennef und zur A3. Deshalb nutzen mehr Autofahrer diese Verbindung, die zuvor vielleicht den Umweg über Dierdorf gefahren wären. Der Verkehrsfluss sei dynamisch und werde mehr. Alle Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr würden diese Entwicklung nicht stoppen. Langfristig sei es ohnehin erforderlich eine Umgehung zu realisieren, auch um den Bahnübergang vor dem Bahnhof Ingelbach zu umfahren. Parallel laufen Überlegungen, den Bahnübergang zwischen Mudenbach und Marzhausen zu überbrücken. Aber beide Maßnahmen sind Zukunftsmusik.
Lutz Nink betonte, man könne nur Stück für Stück in Angriff nehmen. Erst einmal müssen die Arbeiten an anderer Stelle auf der B414 fertiggestellt sein.
Anders sei dies bei dem beantragten Kreisverkehr. Hier sehen alle Beteiligten einen priorisierten Handlungsbedarf. Michael Birk erläuterte, dass die benötigten Grundstücke für den Kreisverkehr fast alle zur Ortsgemeinde Giesenhausen gehören. Und dass die Giesenhausener ebenfalls ein Interesse an dem Kreisverkehr haben, liegt aufgrund der Lage an der L290 auf der Hand. Die Umsetzung ist von daher unproblematisch. Jetzt wollen sich Hendrik Hering und der LBM Diez gemeinsam mit der Kroppacher Gemeinde an das Landesverkehrsministerium und den LBM Koblenz wenden, um baldmöglichst eine positive Entscheidung zu erhalten. Vielleicht kann der Kreisverkehr dann doch noch bis 2025 realisiert werden. (Thomas Sonnenschein)
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