Die Fuchskaute: Der höchste Punkt im Hohen Westerwald
Von Katharina Kugelmeier
Für alle, die gern mal hoch hinaus wollen, bietet sich ein Ausflug zur Fuchskaute an. Mit 657 Metern findet man hier den höchsten Punkt im Westerwald. Die Fuchskaute ist kein normaler Berg, sondern wer den Ausblick dort genießt, steht auf einem erloschenen Vulkan und einem 40 Hektar großen Areal.
Willingen. Die Fuchskaute, welche zur Ortsgemeinde Willingen gehört, ist mit über 650 Metern der höchste Punkt im Westerwald. Sie ist gleichzeitig auch die höchste Anhöhe im Hohen Westerwald, einem Hochplateau des zum Rheinischen Schiefergebirge gehörenden Westerwaldes. Der erloschene Vulkan ist Teil einer Basalthochebene und hat statt nur einem einzigen Gipfel zwei voneinander entfernt liegende Kuppen und erstreckt sich über eine recht weite Fläche.
Die beiden jeweils über 650 Meter hohen Kuppen teilen sich in die Nordkuppe und die Südkuppe auf. Die Nordkuppe, welche auch Alteberg genannt wird, ist die minimal niedrigere Kuppe. Die Südkuppe wiederum besteht aus zwei 175 Meter entfernt liegenden Anhöhen, welche sich auch wieder in Nordanhöhe und Südanhöhe aufteilen. Die Nordanhöhe der Südkuppe ist mittig liegend und auch mit genau 657,3 Metern der höchste Punkt.
Während die zu Rheinland-Pfalz gehörende Fuchskaute mit ihrem Osthang ein Stück nach Hessen ragt, findet man drei Kilometer nordöstlich das Dreiländereck von Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrheinwestfalen. Dieser Lage verdankt es die Fuchskaute auch, dass sich auf ihr zwei Premium-Wanderwege kreuzen, nämlich der Westerwald-Steig und der Rothaar-Steig. Doch nicht nur Wanderer auf diesen beiden Steigen zieht die Fuchskaute an, auch viele Spaziergänger, Tagesausflügler oder Naturliebhaber finden immer wieder den Weg auf den erloschenen Vulkan.
Vor allem Naturliebhaber kommen auf der Fuchskaute voll auf ihre Kosten. Das weiträumige Naturschutzgebiet hält viele besondere Kostbarkeiten bereit. In der außergewöhnlich schönen Hoch-Heidelandschaft rund um die Fuchskaute findet man mit Glück neben wilden Orchideen auch viele seltene Bergpflanzen. Dank des rauen Klimas sind hier nämlich Wiesen entstanden, wie es sie sonst nur in den Alpen gibt. Knappe 300 Blütenpfanzen- und Baumarten sowie fast 50 verschiedene Vogelarten und unzählige Schmetterlingsarten wurden hier gezählt. Viele davon gibt es in ganz Rheinland-Pfalz nur auf der Fuchskaute und einige zählen sogar zu den gefährdeten Arten. Bei aller Faszination sei an dieser Stelle daran erinnert, dass man immer, vor allem aber in Naturschutzgebieten, unbedingt auf den ausgewiesen Wegen bleiben sollte, um dieses Stück geschützter Natur auch wirklich zu erhalten.
Wer auf der Fuchskaute unterwegs ist, stößt aber auf noch viel mehr Interessantes. Gebilde uriger Felsen erinnern beispielsweise an heidnische Kulturstätten und auch das eine oder andere Wildtier lässt sich hier und da mit Glück entdecken. Spazierwege und Wanderstrecken gibt es viele, für jeden Anspruch findet sich eine passende Runde. Im Winter bei guter Schneelage kann man auf der Fuchskaute sogar mit gut gespurten Loipen langlaufen.
In unserer Facebook-Wandergruppe "Wandern im Westerwald" gibt es übrigens auch ständig schöne neue Ecken der Region zu entdecken.
Haben Sie auch einen Wander- oder Ausflugstipp? Dann schreiben Sie uns gerne an westerwaldtipps@die-kuriere.info. Vielen Dank!
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