Libellen in der "Hasenwiese" bei Guckheim entdeckt
Fliegende Edelsteine, wie die Libellen oft auch genannt werden, standen im Fokus einer Veranstaltung, zu der die Regionalstelle des NABU Rhein-Westerwald mit den Ortsgruppen von Guckheim und Hundsangen zusammen mit der Will und Liselott Masgeik-Stiftung eingeladen hatten.
Guckheim. Unter den entsprechenden Coronavorgaben war eine begrenzte Anzahl von 20 jungen und erwachsenen Libellenforschern der Einladung nach Guckheim gefolgt, um gemeinsam mit dem Naturschutzreferenten der Stiftung, Philipp Schiefenhövel, die im Naturschutzgebiet Hasenwiese lebenden Libellen genauer kennen zu lernen.
Zur Begrüßung durch Isabelle Thomé (NABU-Regionalstelle) und Bruno Koch (NABU Guckheim) wurden an alle Teilnehmer ein kleines Bestimmungsbuch, sowie ein Becherlupenglas und für die Kinder ein Wasserkescher ausgegeben. Die Exkursionsutensilien wurden von der Nassauischen Sparkasse (Naspa) gespendet und sollten in der folgenden Exkursion direkt zum Einsatz kommen.
Doch zunächst gab Philipp Schiefenhövel einige wissenswerte Hintergrundinformationen zu den vierflügeligen Insekten. So erläuterte er den Körperbau und die Funktionen der Fühler, Mundwerkzeuge, Facettenaugen oder Beine der Libellen. Evolutionär betrachtet sind Libellen eine sehr ursprüngliche Insektenordnung, die die Erde bereits vor 250 Millionen Jahren besiedelten. Die damaligen Urlibellen hatten teils Flügelspannweiten von bis zu 70 cm, die sie nur auf Grund des höheren Sauerstoffgehalts der Atmosphäre ausbilden konnten.
Zehn verschiedene Libellenarten
Anschließend ging es an den Elbbach, der das Naturschutzgebiet Hasenwiese durchfließt. Hier konnten mehrere Männchen und Weibchen der Blauflügeligen Prachtlibelle in Augenschein genommen werden. An den zahlreichen kleinen Himmelsteichen, die durch das Engagement des NABU Guckheims in der Vergangenheit auf dem ehemaligen Tongrubengelände im heutigen Naturschutzgebiet angelegt wurden, gelangen der Exkursionsgruppe um Schiefenhövel Beobachtungen und Fänge von insgesamt zehn verschiedenen Libellenarten.
Neben den häufigen Becher- und Hufeisenazurjungfern konnte Schiefenhövel auch Arten wie die Große Pechlibelle, den Großen Blaupfeil, den Vierfleck oder die größte heimische Libellenart, die Große Königslibelle, demonstrieren. An dem großen Weiher, dem ehemaligen Absetzbecken der Tongrube konnten weitere Arten, wie das Große Granatauge und die Gemeine Smaragdlibelle beobachtet werden.
Schiefenhövel erklärte die Unterscheidungsmerkmale zwischen den Libellenarten und die Teilnehmer erfuhren viel über die Biologie und Lebensweise der einzelnen Arten. Neben den Libellen gingen auch zahlreiche Wasserlebewesen, wie Teichmolch- und Kammmolchlarven, Rückenschwimmer, Ruderwanzen oder die Larven von Eintagsfliegen und natürlich der Libellen in die Fangkescher der Naturforscher.
So verging die Zeit wie im Fluge und manch ein Teilnehmer wird bei einer nächsten Beobachtung am Gartenteich sicherlich einen geschulteren Blick auf die dort fliegenden Libellen werfen. So bedankten sich Isabelle Thomé und Bruno Koch bei der Masgeik-Stiftung für die gelungene Veranstaltung und bei allen Teilnehmern für ihr Kommen und großes Interesse an den fliegenden Edelsteinen. (PM)
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